FMA leistet wesentlichen Beitrag zu Finanzmarktstabilität und Verbraucherschutz – Jahresbericht
2015
Wien (fma) - „Das Modell der integrierten Aufsicht, die alle Bereiche des österreichischen Finanzmarktes
unter einem Dach vereint, hat sich bewährt,“ zieht der Vorstand der FMA, Helmut Ettl und Klaus Kumpfmüller,
anlässlich der Präsentation des FMA-Jahresberichtes 2015 Bilanz über das vergangene Jahrzehnt der
Aufsichtstätigkeit. So wurde 2015 mit 368 Prüfungen um 449% mehr vor Ort geprüft als im Jahr 2006.
Die Zahl der Verwaltungsstrafverfahren verdoppelte sich in diesem Zeitraum auf 181, die Anzeigen an die Staatsanwaltschaft
wurden mit 98 beinahe versechsfacht. „Unsere konsequente Aufsichtstätigkeit ist aber nicht Selbstzweck, es
ist uns damit gelungen, die Stabilität des österreichischen Finanzmarktes zu stärken und den Verbraucherschutz
zu erhöhen“, so Ettl und Kumpfmüller. Beispielhaft führt der FMA-Vorstand als Beleg an, dass die
Kernkapitalquote der Banken – der wichtigste Risikopolster – von 2008 bis 2015 von rund 8% auf fast 13 % erhöht
wurde, bei den Versicherern die Solvabilitätsquote – wichtigste Kennzahl zur Erfüllbarkeit ihrer Verpflichtungen
– in diesem Zeitraum von 325% auf 375% stieg.
Effektive und effiziente Aufsicht mit immer neuen Aufgaben „Besonders stolz sind wir, dass wir diese massive Intensivierung
der Aufsichtstätigkeit bei gleichzeitig konsequentem Kostenmanagement geschafft haben“, so der FMA-Vorstand.
Er wies überdies darauf hin, dass der Gesetzgeber der FMA in den vergangenen Jahren laufend neue Aufgaben
übertragen hat: Aufsicht über Finanzkonglomerate, Prospektaufsicht, Prävention der Geldwäsche,
Aufsicht über Hedgefonds, die Funktion als Abwicklungsbehörde, Kampf gegen den unerlaubten Betrieb, um
nur einige Beispiele zu nennen. Auch die Europäisierung der Aufsicht, die der internationalisierten Finanzwirtschaft
endlich eine grenzüberschreitende Aufsicht gegenüberstellt, sei sehr arbeitsintensiv und eine große
Herausforderung. Hatten die der FMA zur Aufsicht übertragenen Gesetze 2006 einen Umfang von 660 Seiten, so
hat sicher dieser inzwischen auf 4478 fast versiebenfacht. „Wir sehen in der Übertragung neuer Aufgaben auch
eine Bestätigung des Vertrauens, das der Gesetzgeber in unsere Arbeit und das Erfolgsmodell integrierte Aufsicht
setzt“, so Ettl und Kumpfmüller.
Herzeigbare Bilanz 2015
2015 hat die FMA mit 374 Mitarbeitern und einem finanziellen Aufwand von € 61,3 Mio. 973 konzessionierte Unternehmen,
die zusammen Vermögenswerte von € 1.293 Mrd. verwalten, sowie den Handel in börsennotierten Wertpapieren
mit fast 34 Millionen Transaktionen im Jahr beaufsichtigt. Allein im Inland beschäftigen die konzessionierten
Unternehmen rund 116.000 Mitarbeiter und erwirtschaften eine jährliche Wertschöpfung von
€ 15,1 Mrd. Die Bilanzsumme der österreichischen Banken – einschließlich der Auslandstöchter –
entspricht mehr als 300% des österreichischen Bruttoinlandsproduktes.
Finanziert wird die FMA zu rund 88 % von den Beaufsichtigten, € 3,5 Mio. bezahlt der Bund pauschal. € 4 Mio. werden
durch Gebühren und sonstige Einnahmen gedeckt. € 8 Mio. hebt die FMA für die Oesterreichische Nationalbank
(OeNB) als Kostenbeitrag für deren Dienstleistungen ein. Auf die Banken entfällt ein Kostenbeitrag von
€ 29,0 Mio. oder 54%, auf Versicherungsunternehmen € 10,8 Mio. oder 20%, auf Pensionskassen € 1,1 Mio. oder 2%
und auf die Wertpapieraufsicht € 12,9 Mio. oder 24%.
Erfolgsmodell integrierte Aufsicht
„Das Modell der integrierten Aufsicht hat sich für den zwar kleinen aber international systemrelevanten
österreichischen Finanzmarkt bewährt. Als prudenzielle Aufsicht sorgt die FMA dafür, dass die Institute
stabil und krisensicher sind. Als Wohlverhaltensaufsicht sorgt die FMA dafür, dass die Institute ihre Kunden
und Investoren fair behandeln. Als integrierte Aufsicht sorgt die FMA für faire und gleiche Regeln über
Produkt- und Sektorgrenzen hinweg. Als Mikro- und Makroaufsicht sorgt die FMA dafür, dass die Erkenntnisse
und Maßnahmen auf Einzelinstitutsebene und aggregierter Ebene miteinander verknüpft werden“, so Ettl
und Kumpfmüller zusammenfassend.
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