Modell der integrierten Aufsicht hat sich bewährt

 

erstellt am
19. 05. 16
11:00 MEZ

FMA leistet wesentlichen Beitrag zu Finanzmarktstabilität und Verbraucherschutz – Jahresbericht 2015
Wien (fma) - „Das Modell der integrierten Aufsicht, die alle Bereiche des österreichischen Finanzmarktes unter einem Dach vereint, hat sich bewährt,“ zieht der Vorstand der FMA, Helmut Ettl und Klaus Kumpfmüller, anlässlich der Präsentation des FMA-Jahresberichtes 2015 Bilanz über das vergangene Jahrzehnt der Aufsichtstätigkeit. So wurde 2015 mit 368 Prüfungen um 449% mehr vor Ort geprüft als im Jahr 2006. Die Zahl der Verwaltungsstrafverfahren verdoppelte sich in diesem Zeitraum auf 181, die Anzeigen an die Staatsanwaltschaft wurden mit 98 beinahe versechsfacht. „Unsere konsequente Aufsichtstätigkeit ist aber nicht Selbstzweck, es ist uns damit gelungen, die Stabilität des österreichischen Finanzmarktes zu stärken und den Verbraucherschutz zu erhöhen“, so Ettl und Kumpfmüller. Beispielhaft führt der FMA-Vorstand als Beleg an, dass die Kernkapitalquote der Banken – der wichtigste Risikopolster – von 2008 bis 2015 von rund 8% auf fast 13 % erhöht wurde, bei den Versicherern die Solvabilitätsquote – wichtigste Kennzahl zur Erfüllbarkeit ihrer Verpflichtungen – in diesem Zeitraum von 325% auf 375% stieg.

Effektive und effiziente Aufsicht mit immer neuen Aufgaben „Besonders stolz sind wir, dass wir diese massive Intensivierung der Aufsichtstätigkeit bei gleichzeitig konsequentem Kostenmanagement geschafft haben“, so der FMA-Vorstand. Er wies überdies darauf hin, dass der Gesetzgeber der FMA in den vergangenen Jahren laufend neue Aufgaben übertragen hat: Aufsicht über Finanzkonglomerate, Prospektaufsicht, Prävention der Geldwäsche, Aufsicht über Hedgefonds, die Funktion als Abwicklungsbehörde, Kampf gegen den unerlaubten Betrieb, um nur einige Beispiele zu nennen. Auch die Europäisierung der Aufsicht, die der internationalisierten Finanzwirtschaft endlich eine grenzüberschreitende Aufsicht gegenüberstellt, sei sehr arbeitsintensiv und eine große Herausforderung. Hatten die der FMA zur Aufsicht übertragenen Gesetze 2006 einen Umfang von 660 Seiten, so hat sicher dieser inzwischen auf 4478 fast versiebenfacht. „Wir sehen in der Übertragung neuer Aufgaben auch eine Bestätigung des Vertrauens, das der Gesetzgeber in unsere Arbeit und das Erfolgsmodell integrierte Aufsicht setzt“, so Ettl und Kumpfmüller.

Herzeigbare Bilanz 2015
2015 hat die FMA mit 374 Mitarbeitern und einem finanziellen Aufwand von € 61,3 Mio. 973 konzessionierte Unternehmen, die zusammen Vermögenswerte von € 1.293 Mrd. verwalten, sowie den Handel in börsennotierten Wertpapieren mit fast 34 Millionen Transaktionen im Jahr beaufsichtigt. Allein im Inland beschäftigen die konzessionierten Unternehmen rund 116.000 Mitarbeiter und erwirtschaften eine jährliche Wertschöpfung von
€ 15,1 Mrd. Die Bilanzsumme der österreichischen Banken – einschließlich der Auslandstöchter – entspricht mehr als 300% des österreichischen Bruttoinlandsproduktes.

Finanziert wird die FMA zu rund 88 % von den Beaufsichtigten, € 3,5 Mio. bezahlt der Bund pauschal. € 4 Mio. werden durch Gebühren und sonstige Einnahmen gedeckt. € 8 Mio. hebt die FMA für die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) als Kostenbeitrag für deren Dienstleistungen ein. Auf die Banken entfällt ein Kostenbeitrag von € 29,0 Mio. oder 54%, auf Versicherungsunternehmen € 10,8 Mio. oder 20%, auf Pensionskassen € 1,1 Mio. oder 2% und auf die Wertpapieraufsicht € 12,9 Mio. oder 24%.

Erfolgsmodell integrierte Aufsicht
„Das Modell der integrierten Aufsicht hat sich für den zwar kleinen aber international systemrelevanten österreichischen Finanzmarkt bewährt. Als prudenzielle Aufsicht sorgt die FMA dafür, dass die Institute stabil und krisensicher sind. Als Wohlverhaltensaufsicht sorgt die FMA dafür, dass die Institute ihre Kunden und Investoren fair behandeln. Als integrierte Aufsicht sorgt die FMA für faire und gleiche Regeln über Produkt- und Sektorgrenzen hinweg. Als Mikro- und Makroaufsicht sorgt die FMA dafür, dass die Erkenntnisse und Maßnahmen auf Einzelinstitutsebene und aggregierter Ebene miteinander verknüpft werden“, so Ettl und Kumpfmüller zusammenfassend.

 

 

 

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