Die Österreicher sind Spitzenreiter bei den Urlaubsausgaben. Meteorologisches und politisches
Klima sind bei der Wahl der Urlaubsdestination entscheidend.
Wien (generali) - Bereits zum 16. Mal hat das Meinungsforschungsinstitut IPSOS im Auftrag von Europ Assistance,
einem zur Generali Group gehörenden Notfall- und Servicedienstleister, Bürger aus Frankreich, Deutschland,
Italien, Spanien, Belgien, Brasilien, USA und Österreich zu ihrem Reiseverhalten befragt.
In dieser weltweit einzigartigen Studie werden die Urlaubspläne von 4.000 Personen erhoben. Im Fokus stehen
Ausgaben, Beweggründe, Zielorte und Bedenken der Konsumenten. So entstand über die Jahre mit dem Europ
Assistance Urlaubsbarometer ein zuverlässiges Instrument, mit dem sich zielgerichtete Prognosen für die
Reisebranche erstellen lassen.
Europa im Reisekoma
Lediglich 54% der Europäer planen für 2016 einen Sommerurlaub – nur im Jahr 2013 war die Reiselust
mit 53% noch geringer. Am reisefreudigsten sind die Österreicher mit 63%, gefolgt von den Franzosen mit 57%.
Die Deutschen liegen mit 55% im Mittelfeld. In Spanien (49%) drücken die nach wie vor hohe Arbeitslosenquote
sowie die rigiden Sparprogramme und in Belgien (47%) die Anschläge der letzten Monate auf die Urlaubsstimmung.
Die Urlaubskassa in Österreich stimmt - niemand gibt mehr aus
Im Durchschnitt gibt jeder europäische Haushalt pro Jahr 2.247 Euro für den Urlaub aus. Verglichen mit
2015 (2.427 Euro) ist das ein deutlicher Rückgang. In Österreich stiegen die geplanten Ausgaben hingegen
um 117 auf 2.727 Euro pro Haushalt. Damit sind die Österreicher Spitzenreiter bei den Urlaubsausgaben. Auf
dem zweiten Platz befinden sich unsere deutschen Nachbarn mit einem Reisebudget von 2.468 Euro. Schlusslicht bilden
traditionell die Spanier, die gerade einmal bereit sind, 1.886 Euro pro Haushalt für ihren Urlaub auszugeben.
„Die Steuerreform ist in den Börsen der Österreicherinnen und Österreicher angekommen. Sie sind
bereit, wieder mehr Geld in ihren Urlaub zu investieren. Wir sehen einen ganz klaren Trend zum Erlebnisurlaub.
Dies ist eine große Chance für die klassische Reisebranche, sich von Onlinebuchungen abzuheben und mit
der Erfüllung von individuellen Kundenwünschen zu punkten", resümiert Besim Akinci, CEO von
Europ Assistance Österreich und Schweiz.
Zwei Wochen Urlaub sind gewünscht
In den letzten Jahren hat die Dauer der Kurzurlaube kontinuierlich abgenommen. 68% der Urlauber planen für
ein bis zwei Wochen zu verreisen. Länger als drei Wochen verreisen 13% und immerhin 12% packen für vier
Wochen die Koffer. Für weniger als eine Woche buchen hingegen nur 9% der Reisenden. Bedingt durch den kurzen
Urlaubsanspruch verreist der Amerikaner im Durchschnitt elf Tage, der Franzose hingegen 18 Tage.
Der Großteil der Österreicher verreist dabei nicht allzu weit. Europa bleibt das bevorzugte Reiseziel.
30% der Österreicher verbringen den Sommer in der Heimat. Damit liegen sie hinter Franzosen, Spaniern und
Italienern, bei denen jeweils mehr als die Hälfte Urlaub im eigenen Land macht. Die beliebtesten Reiseziele
neben der Alpenrepublik sind für die Österreicher Italien (22%) und Kroatien (15%).
Wetter und Sicherheit bestimmen das Reiseziel
Die Auswahl des Reisezieles hängt primär von den klimatischen Gegebenheiten (42%) des Reiselandes
ab. Die Angst vor Terroranschlägen bleibt mit 40% hoch und hat ebenfalls einen großen Einfluss auf die
Wahl des Urlaubsziels. So haben 33% der befragten Österreicher angegeben, diesen Sommer nicht in die Türkei
reisen zu wollen. Bei 16% ist Ägypten gestrichen und für 8% ist Frankreich in diesem Jahr keine Option.
In den USA geben 20% der Befragten an, Frankreich zu meiden. 7% der Amerikaner wollen nicht nach Belgien und 5%
meiden Ägypten. Auch Überlegungen, die die Gesundheit und das Wohlbefinden betreffen, werden in der Urlaubsplanung
berücksichtigt.
Befragt nach den Plänen im Urlaub steht bei den Österreichern – als einziges Land – Kultur (37%) an erster
Stelle. Entspannen (36%) und Zeit mit der Familie verbringen (34%) liegen in der Beliebtheit der Urlaubsbeschäftigung
voran.
Wenn Herr und Frau Österreicher im Urlaub entspannen, dann hat das Firmenhandy Feierabend. 65% geben an, ganz
auf das Firmenhandy zu verzichten. In Deutschland sind es sogar 80%, in den USA hingegen nur 53%. So verbringen
38% zwischen 30 Minuten und zwei Stunden pro Urlaubswoche mit beruflicher Arbeit. 9% geben an, sogar mehr als fünf
Stunden pro Urlaubswoche zu arbeiten. Nur 6% der Reisenden wenden im Urlaub mehr Zeit für Facebook, Twitter
und Co. als zu Hause auf, 65% der Befragten surfen wesentlich weniger im Internet.
Im Hotel urlaubt man am schönsten
58% der Österreicher buchen für ihre Urlaubstage für sich ein Hotelzimmer, 19% kommen bei Freunden
unter oder besitzen eine eigene Ferienwohnung. Ebenfalls 19% buchen eine Ferienwohnung oder gleich ein ganzes Haus.
Diese Zahlen ähneln sich in allen abgefragten Ländern, außer in den USA – da gehen mit 19% mehr
Urlauber campen als anderswo.
In keinem anderen europäischen Land werden so viele Urlaube im Reisebüro gebucht wie in Österreich
(33%) – auch wenn hier der Anteil in den letzten Jahren auf Kosten der Internetbuchungen (48%) stetig zurückging.
„Dass in Österreich nach wie vor der Anteil der Buchungen im Reisebüro hoch ist, liegt an den guten Erfahrungen,
die Konsumenten gemacht haben. Dies zeigt, dass die Beratungsqualität in Österreich sehr hoch ist und
Reisebüros einen ausgezeichneten Ruf genießen“, verdeutlicht Besim Akinci abschließend.
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