Land zahlt ÄrztInnen und PflegerInnen
der Tirol Kliniken zusätzlich 23,7 Millionen Euro
Innsrbuck (lk) - Ein zeitgemäßes und attraktives Gehaltssystem für ÄrztInnen und PflegerInnen
in Tirol fixieren – das ist das Ziel von LH Günther Platter und Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg. Am 17.05.
fasste die Landesregierung einen Grundsatzbeschluss nach einer Verhandlungsrunde mit VertreterInnen von Gewerkschaft
Öffentlicher Dienst, Zentralbetriebsrat, Ärztekammer und Gemeindeverband. „Das Gesprächsklima war
sehr konstruktiv. Nun haben wir ein grundsätzliches Einvernehmen über die Umsetzung der Gehaltsreform
an den Tiroler Spitälern erreicht“, verkündeten LH Platter und LR Tilg. Insgesamt belaufen sich die Gesamtkosten
für die Anpassung der Gehälter von ÄrztInnen und PflegerInnen an den drei Landeskrankenhäusern
der Tirol Kliniken auf jährlich rund 23,7 Millionen Euro.
Zeitgemäßes und attraktives Gehaltssystem
Die wesentlichen Eckpunkte der Vereinbarung umfassen nicht nur ein neues zeitgemäßes und attraktives
Gehaltssystem, sondern auch Einmalzahlungen für ÄrztInnen, die im alten Gehaltsschema bleiben wollen.
„Damit erreichen wir, dass die Gehaltssysteme in allen öffentlichen Krankenanstalten Tirol vergleichbar sind,
denn für gleiche Arbeit gibt in Zukunft das gleiche Geld, gleichgültig ob am Landes- oder Bezirkskrankenhaus“,
sagte LH Platter.
Neuer Vorrückungsstichtag für ÄrztInnen und PflegerInnen
Junge ÄrztInnen erhalten in Zukunft ein höheres Einstiegsgehalt, konkurrenzfähige Gehälter
und eine zeigemäße Abgeltung der Dienste. Ebenso erhöhen sich die Bezüge der ÄrztInnen,
die im alten Gehaltssystem verbleiben, infolge der Gehaltsreform. Die Maßnahmen im Bereich Gehaltsanpassungen
an den Tirol Kliniken verursachen dem Land Tirol jährliche Mehrkosten in der Höhe von 16,6 Millionen
Euro. Darüber hinaus werden die Arbeitsbedingungen für das Krankenhauspersonal verbessert. Durch die
Neufestlegung des Vorrückungsstichtages werden den ÄrztInnen und PflegerInnen der Tirol Kliniken außerdem
ab 2017 jährlich rund 7,1 Millionen Euro mehr ausbezahlt. Das ergibt insgesamt zusätzliche 23,7 Millionen
Euro für die MitarbeiterInnen der Tirol Kliniken.
„Es freut mich, dass wir mit dieser Vereinbarung dem Personal der Tirol Kliniken ein gut ausgestaltetes Gehaltspaket
vorlegen können. Die MitarbeiterInnen der Tirol Kliniken und Bezirkskrankenhäuser leisten hervorragende
Arbeit für die Tiroler Bevölkerung. Meine Wertschätzung und Anerkennung gilt allen, die sich tagtäglich
für die Gesundheitsversorgung in unserem Land einsetzen“, sagte LR Tilg.
Landesmillionen für Bezirksspitäler
LH Platter: „Das Land Tirol übernimmt außerdem für die Bezirksspitäler mit fünf Millionen
Euro insgesamt 50 Prozent der Kosten für die Nachzahlung aus der Neufestlegung des Vorrückungsstichtages
für ÄrztInnen und PflegerInnen von Ende 2014 bis Ende 2016.“ LR Tilg: „Das Land Tirol zahlt diesen sechs
Krankenhäusern gleichzeitig für die drei kommenden Jahre, befristet also bis 2019, insgesamt 50 Prozent
der Mehrkosten für die ÄrztInnen im neuen Vergütungssystem. Die Übernahme von jährlich
4,7 Millionen Euro erfolgt, wenn ab 2017 ein tirolweit einheitliches Gehaltssystem im ÄrztInnenbereich der
öffentlichen Krankenanstalten eingeführt wird.“
Gerhard Seier, Landesvorsitzender Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD): „Diese Einigung ist ein starkes
Bekenntnis, dass man nicht nur in Infrastruktur, sondern auch in arbeitende Menschen investiert. Tirol ist das
einzige Bundesland, wo die Neufestlegung des Vorrückungsstichtages zu einem finanziellen Vorteil für
die MitarbeiterInnen führt.“
Gerhard Hödl, Vorsitzender Zentralbetriebsrat Tirol Kliniken: „Durch dieses Paket des Landes erfahren die
ärztlichen genauso wie die nichtärztlichen MitarbeiterInnen eine große Wertschätzung. Sehr
positiv sehe ich auch Verhandlungsergebnisse wie das in Zukunft mögliche Sabbatical als Auszeit in Form eines
Sonderurlaubes für das Personal.“
Ludwig Gruber, Kurienobmann Angestellte Ärzte, Ärztekammer Tirol: „Nach langen Verhandlungen ist dieser
Durchbruch ein konstruktiver Weg. Ich gehe davon aus, dass bei der noch ausstehenden Urabstimmung der ÄrztInnen
eine breite Zustimmung der Kollegenschaft vorliegen wird.“
Ernst Schöpf, Präsident des Tiroler Gemeindeverbandes: „Das funktionierende Gesundheitssystem Tirols
muss weiterentwickelt werden. Dafür muss vergleichbare Arbeit gleich entlohnt werden, dazu stehen auch die
Tiroler Gemeinden. “
Renate Larndorfer, Arbeitsgemeinschaft Klinikärzte Innsbruck: „Mein Dank gilt der Landesregierung, dass dieses
Ergebnis zustande gekommen ist. Wir haben ein wirklich akzeptables Resultat erzielt, getragen von einem guten finanziellen
Rahmen im Verein mit einem respektvollen Miteinander.“
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