Literatursymposium über Thomas Bernhard in Laibach zu unterschiedlichen Aspekten von Leben
und Wirken dieses weit über Österreich hinaus bekannten Autors.
Laibach/Wien (bmeia) - Am 10. Mai 2016 fand mit Unterstützung des Österreichischen Kulturforums
Laibach und in Zusammenarbeit mit dem Beletrina Verlag ein Literatursymposium zu Thomas Bernhard mit dem Titel
„Ich habe immer gestört und ich habe immer irritiert“ (Zitat aus „Der Keller", 1976) statt. Moderiert
wurde dieses vom bekannten slowenischen Schriftsteller (und Programmleiter des Beletrina-Verlags) Aleš Šteger.
Der österreichische Literaturwissenschaftler Klaus Zeyringer sprach dabei über „Internationale Rezeption
der Werke von Thomas Bernhard“. Nachdem Zeyringer viele Jahre in Frankreich verbracht hatte, wo er an der Université
Catholique de l’Ouest in Angers als Universitätsprofessor für Germanistik lehrte, ging er vor allem auf
die Rezeption Bernhards in Frankreich ein - dies sowohl im Lichte der politischen Entwicklungen in Österreich
als auch in Frankreich. Der slowenische Schriftsteller, Germanist, Übersetzer und Redakteur Janko Birk stellte
die Frage: „Wie real ist die Realität bei Thomas Bernhard?“ und ging in erster Linie auf die Widersprüchlichkeit
und unterschiedlichen Facetten dieses Autors ein. Die Geschichtswissenschaftlerin, Soziologin, Übersetzerin
und Publizistin Neda Pagon wiederum sprach zum Thema „Satire und Zynismus bei Thomas Bernhard“ und beleuchtete
auf humorvolle Weise die soziologischen und psychologischen Aspekte von Leben und Wirken Thomas Bernhards sowie
seine prägende (Anti-)Rolle in der damaligen österreichischen Gesellschaft. Dabei zog sie auch Parallelen
zur Gegenwart. Insgesamt war es - laut einhelliger Meinung aller Anwesenden - ein aufschlussreiches und interessantes
Literatursymposium, das viele Aspekte dieses widersprüchlich schillernden österreichischen Autors behandelte.
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