Vorarlberg tritt der Allianz der Regionen für einen europaweiten Atomausstieg bei
Bregenz (vlk) - Mit der Unterzeichnung der Allianz der Atomgegner in der EU setzt Vorarlberg ein Signal
gegen die Renaissance der Atomkraft in der EU. "Die Atomkraft ist nicht nur nicht sicher. Sie ist ein energiewirtschaftlicher
Irrweg. Die Zukunft gehört den erneuerbaren Energiequellen", ist Landeshauptmann Markus Wallner überzeugt.
In den nächsten Monaten wird sich Vorarlberg im Rahmen der neuen Allianz gemeinsam gegen die geplanten Laufzeitverlängerungen
von Kernkraftwerken und den Neubau von AKW einsetzen.
30 Jahre nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl und fünf Jahre nach der Kernschmelze in Fukushima fordern mehrere
EU-Mitgliedsstaaten im Rahmen der künftigen Gründung der europäischen Energieunion die Subvention
von Atomkraftwerken. Die Allianz der Regionen für einen europaweiten Atomausstieg formiert sich, um diesem
atomtechnischen Irrweg für die europäische Energiepolitik ein starkes Signal entgegenzusetzen. Landeshauptmann
Markus Wallner: "Wir wollen mit dem Beitritt zur Allianz aufzeigen, dass mit der Atomkraft eine gänzlich
unwirtschaftliche, veraltete Risiko-Technologie weiterhin durch Subventionen künstlich am Leben erhalten wird.
Durch ein gemeinsames Auftreten für einen europaweiten Atomausstieg wollen wir gemeinsamen Druck auf Regierungen
erhöhen, die entsprechenden Schritte umzusetzen."
Gemeinsame Erklärung
In einer gemeinsamen Erklärung weist die Allianz der Regionen für einen europaweiten Atomausstieg
darauf hin, dass die Förderung von Atomkraft die Entwicklung des europäischen Energiebinnenmarktes behindert
und den Wettbewerb zu Lasten Erneuerbarer Energieträger verzerrt. "Zur Sicherstellung einer europäischen
Energiewende ohne Atomkraft fordern wir das Aus für Subventionen für Atomkraft. Auch Haftungsbeschränkungen
bei Nuklearunfällen als indirekte Subvention sollen der Vergangenheit angehören", betont Umweltlandesrat
Johannes Rauch.
Für eine europäische Energiewende ohne Atomkraft fordert die Allianz Kostenwahrheit, Kostentransparenz
und eine umfassende Haftung der Betreiber für die Folgekosten der Atomenergienutzung. Für den für
Energiefragen zuständigen Landesrat Erich Schwärzler steht fest: "Wenn man die Kosten für die
Stilllegung, den Rückbau und die Endlagerung der radioaktiven Abfälle berücksichtigt, dann hat die
Atomkraft schon heute keine Chance mehr gegenüber den erneuerbaren Energien."
Nächste Schritte der Allianz sind der gemeinsamen Auftritt gegen Laufzeitverlängerungen und AKW Neubauten.
Auch soll verhindert werden, dass die CO2-Ziele von Paris durch einen Ausbau der Atomkraft erreicht werden können.
Die gemeinsame Willenserklärung mitunterzeichnet haben folgende Regionen: Baden-Württemberg, Niedersachsen,
Nordrhein-Westfalen, Oberösterreich, Rheinland-Pfalz, Thüringen, die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens
und das Saarland.
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