LH Pröll: „Landsleute in Entstehung und Gestaltung der Ausstellung aktiv miteinbeziehen“
St. Pölten (nlk) - Das „Haus der Geschichte“ soll „eine umfassende Darstellung der Rolle Niederösterreichs
als Kernland der Republik bieten“, sagte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll am 15.05. in der Radiosendung „Forum
Niederösterreich“. Weiters wolle man damit auch zeigen, „welchen Stellenwert die Geschichte in unserem Land
hat“, so Pröll: „Denn Niederösterreich hat ein großes historisches Erbe, und es ist unsere Verpflichtung,
dieses Erbe auch an die kommenden Generationen weiter zu geben.“
Univ.-Prof. Dr. Stefan Karner ist der Leiter des wissenschaftlichen Beirates für das „Haus der Geschichte“.
Er sagte in der Radiosendung: „Wir werden nächstes Jahr eröffnen. Damit wird in St. Pölten jenes
Haus stehen, das für ganz Mitteleuropa ein zentrales Geschichtemuseum sein wird. Es wird modern sein, es wird
nah an den Menschen sein, es wird die Geschichte anschaulich darstellen. Es wird eine Servicefunktion haben und
dazu noch eine wissenschaftliche Aufgabe.“
Derzeit läuft – noch bis 31. Mai – eine Sammelaktion für das „Haus der Geschichte“. „Mit dieser Aktion
wollen wir unsere Landsleute in die Entstehung und in die Gestaltung der Ausstellung aktiv miteinbeziehen“, betont
Landeshauptmann Pröll dazu: „Deshalb suchen wir Objekte, die das Schicksal und die Geschichten einzelner Menschen
erzählen, und diese Geschichten sollen dann zu einem Teil der Geschichte Niederösterreichs werden.“
Mag. Philipp Lesiak, der Koordinator der Sammelaktion, sagte im Zuge der Sendung, dass vor allem auch Alltagsgegenstände
wie Erinnerungen an große historische Momente der Zeitgeschichte gesucht werden. Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme
gibt es per Telefon unter der Hotline 0800-22842017 oder per e-mail unter sammelaktion@hausdergeschichtenoe.at.
Zusätzlich zur Sammelaktion werden viele Objekte aus anderen Quellen zusammengetragen. Das Land Niederösterreich
hat vor kurzem die Kaiserhaussammlung erworben – mit rund 2.000 Objekten weltweit die größte Sammlung
zum Kaiserhaus. Eine besondere Leihgabe kommt von Ernst Graft, bekannt als Begründer der Biker-Sozialinitiative
Toy Run. Er ist auch Eigentümer und Geschäftsführer der Stempelmanufaktur Gärdtner: „Die älteste
Stempelfirma Österreichs, die Fa. Gärdtner, wurde damals im niederösterreichischen Atzgersdorf 1878
gegründet und belieferte die komplette Monarchie inklusive das Kaiserhaus. Drei Original-Unterschriftsstempel,
nämlich jene von Kaiserin Elisabeth, Kronprinz Rudolf und Franz Ferdinand durften wir dem Land Niederösterreich
als Leihgabe für das Haus der Geschichte übergeben.“
Mit dem „Haus der Geschichte“ setzt Niederösterreich auch wieder einen neuen Akzent in der Ausstellungslandschaft
und damit auch im Kulturtourismus. Landeshauptmann Pröll dazu: „Alleine im Vorjahr haben 1,5 Millionen Gäste
Kultur-Veranstaltungen in unserem Land besucht, und pro Jahr geben die Kulturtouristen rund 200 Millionen Euro
in Niederösterreich aus. Diese Fakten zeigen für mich ganz klar, dass die Kultur ein wichtiger wirtschaftlicher
und vor allem auch ein wichtiger touristischer Faktor ist.“
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