Vortrag von Lisa Fischer über eine Pionierin der österreichischen Baukunst und des
Möbeldesigns.
Paris/Wien (bmeia) - Auf Einladung des Österreichischen Kulturforums Paris hielt die Wiener Historikerin,
Ausstellungskuratorin und Journalistin Lisa Fischer am 18. Mai 2016 in der Österreichischen Botschaft Paris
einen Vortrag über die Pionierin der österreichischen Baukunst und des Möbeldesigns Anna-Lülja
Praun (1906-2004), die in den 1930er-Jahren eine der ersten Absolventinnen des Studiums der Architektur an der
Universität Linz war. Anna-Lülja Praun wirkte in der Folge u.a. im Architekturbüro von Clemens Holzmeister
am Neubau des Großen Festspielhauses in Salzburg und bei der Renovierung von Schloss Belvedere nach dem Zweiten
Weltkrieg mit. Für die Architektin stand die intensive Auseinandersetzung mit dem Auftraggeber und dessen
spezifischen Bedürfnissen stets im Zentrum ihrer Arbeit. Neben Prauns hohem Anspruch an Funktionalität
galt ihre Aufmerksamkeit der handwerklichen Qualität und Präzision der Ausführung. Zu ihren berühmtesten
Kunden zählten Herbert von Karajan, Wolfgang Denzel und György Ligeti. Die Pariser Galerie HP LE STUDIO
widmet derzeit Anna-Lülja Praun die Ausstellung „Une pionnière au cœur de la tradition moderne viennoise“.
Zur Begleitung des Vortrags von Lisa Fischer spielte die polnisch-französischen Pianistin Marielle Le Monnier
Klavierwerke aus dem 20. und 21. Jahrhundert, u.a. von der französischen Komponistin Lili Boulanger. Der Abend
war Teil des Schwerpunkts des Kulturforums Paris zur Vorstellung österreichischer Frauenpersönlichkeiten,
inspiriert durch die Publikation des BMEIA „KALLIOPE Austria“, einer Sammlung herausragender Frauen aus Österreich,
vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart, die Österreich geprägt haben.
|