USA: Additive Fertigung wird zum
 Multi-Milliarden-Business

 

erstellt am
30. 05. 16
11:00 MEZ

Wirtschaftsdelegierter Thaler: Schnell wachsender 3D-Printing-Sektor bietet gute Chancen für rot-weiß-rote Innovationen
Los Angeles/Wien (pwk) - Orlando/Kalifornien war vom vergangene Woche mit der RAPID 2016 der Society of Manufacturing Engineers (SME) das Zentrum für 3D Printing bzw. additive Fertigung (Additive Manufacturing / AM). „Am Messeparkett spiegelte sich die dynamische Entwicklung des 3D Drucks in der Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten, der verwendeten Materialen und dem Einstieg neuer Player wider. Zu sehen waren beispielsweise gedruckte Drohnen, Fahrradrahmen, Blutpumpen, Motorenteile, Kanus oder Designerkleider“, berichtet Rudolf Thaler, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Los Angeles.

Die rot-weiß-rote Innovations-Flagge im 3D-Druck zeigte die Wiener Lithoz GmbH als weltweit erster Systemanbieter für die generative Fertigung von Hochleistungskeramik und stieß mit seiner patentierten „Lithography-based Ceramic Manufacturing“ (LCM) Technologie auf großes Interesse. Beispielsweise zur Herstellung von voll funktionstüchtigen Prototypen und Kleinserien wie auch von hochkomplexen Bauteilen aus Keramik für die Luft- und Raumfahrt und von Knochenersatzmaterial in der Medizinindustrie. Mit LCM-Technologie werden Gusskerne 3D-gedruckt, die in Turbinenschaufeln eine Hitze von 1.500°C standhalten müssen. Um näher beim amerikanischen Kunden zu sein plant Lithoz die Gründung eines US-Unternehmens und den Aufbau eines Servicecenters. Thaler: „Der amerikanische 3D Printing Markt für technische Hochleistungskeramik ist stark wachsend mit großem Entwicklungspotential. Fachmessen und Konferenzen sind wichtige Plattformen zum Launch von Innovationen und zum Netzwerkaufbau.“

Additive Fertigung wird zum Multi-Milliarden-Business
3D Printing ist längst über die Phase der schnellen Erstellung eines Prototyps hinausgewachsen und entwickelt sich in Richtung industrielle Fertigung. Additive Manufacturing (AM) ist am Weg zum integrierenden Bestandteil der „Digital Factory“. So wurde auf der Messe etwa eine Replica der NASA Orion Raumkapsel von Cincinnati Incorporated mit BAAM (Big Area Additive Manufacturing) – Technologie ausgedruckt. Die 3D/AM-Industrie ist 2015 um ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Insgesamt wurden global 278.000 Desktop Printer mit einem Wert unter 5.000 USD – fast 70% mehr als im Vorjahr - und über 12.500 Stück teure 3D-Drucker für den industriellen Einsatz zum Durchschnittspreis von 97.000 USD verkauft. Die Zahl der Hersteller von industriellen AM-Maschinen hat sich seit 2011 auf 62 verdoppelt. Allein in China gibt es über tausend Marken an Desktop Printer.

„In den USA nehmen die Investitionen nehmen zu und ebenso die Zahl staatlicher Programme“, so Thaler. New York investiert beispielsweise 125 Mio. USD für Ausbildungszwecke in eine 3D-Printing-Fabrik. Im Aerospace Sektor soll sich die Zahl der gedruckten Teile bis zum Jahr 2024 um das Zwanzigfache auf 3,3 Milliarden Teile erhöhen. Den 3D-Printing-Umsätzen im Automotive Bereich prophezeien Experten von 483 Millionen USD im Jahr 2015 eine Vervierfachung bis 2023 und im Medizinbereich eine fast Verzehnfachung der Umsätze auf 9,6 Mrd. USD bis 2024. Ein schnell wachsendes Segment sind AM-Systeme für Metalle. Flugzeughersteller Airbus plant beispielsweise bis 2018 dreißig Tonnen jährlich an Metallteilen mit 3-D Druck zu produzieren. Die globale Fertigung setzt jährlich 12,8 Billionen USD um. „AM/3D Printing ist eine dynamische Zukunftsindustrie, die etablierten wie auch Startup-Unternehmen mit ihren Innovationen vielfältige Chancen in Nischen bietet. Gerade der Einsatz innovativer Fertigungstechnologien sichert die zukünftige globale Wettbewerbsstärke der österreichischen Industrieunternehmen“, so Thaler abschließend.

 

 

 

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