JOANNEUM RESEARCH war maßgeblich am Ruf von Graz als Weltraumstadt beteiligt und übergibt
nun das Material der damaligen Mission an das Österreichische Weltraum Forum
Graz (joanneum) - Am 2. Oktober 1991 startete das Raumschiff „SOJUS TM-13“ im Rahmen des sowjetisch-österreichischen
Projekts AUSTROMIR für einen sechstägigen Flug. Erstmals hatte ein Österreicher, der Astronaut DI
Franz Viehböck, die Möglichkeit an der bemannten Raumfahrt teilzunehmen und Experimente unter Mikrogravität
auszuführen. Damals war auch Technologie der JOANNEUM RESEARCH mit an Bord: Das damalige Institut für
Angewandte Systemtechnik der JOANNEUM RESEARCH war maßgeblich am Erfolg des Projekts beteiligt. Die Gesamtprojektleitung
lag beim Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung. Univ.-Prof. DI Dr. Dr. Dr. Willibald Riedler, der
damals auch das Institut für Angewandte Systemtechnik der JOANNEUM RESEARCH leitete, hatte die wissenschaftliche
Leitung des Projekts AUSTROMIR inne. Damit wurde der Ruf von Graz als Weltraumhauptstadt verstärkt. Auch heute
gilt Graz als Forschungs-Hotspot in der Weltraumforschung. Jetzt wurde das wissenschaftlich wertvolle AUSTROMIR-Material
dem Österreichischen Weltraum Forum zur Verfügung gestellt.
JOANNEUM RESEARCH-Geschäftsführer Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Pribyl übergab am 20.05. das Material
und die Dokumentation der Mission AUSTROMIR: „Wir freuen uns, dass wir das Material und die Dokumentation der Mission
AUSTROMIR nun dem österreichischen Netzwerk von Raumfahrtspezialisten und Weltrauminteressierten zur Verfügung
stellen können, wo es in guten Händen sein wird. Das Österreichische Weltraum Forum wird die Exponate
und Unterlagen nach höchsten wissenschaftlichen Standards behandeln und einer interessierten Öffentlichkeit
zugänglich machen.“ Bei der Übergabe waren DI Robert Finsterbusch und Univ.-Prof. Dr. Otto Koudelka vom
Institut für Kommunikationsnetze und Satellitenkommunikation der TU Graz, Willibald Stumptner für das
Österreichische Weltraum Forum sowie JOANNEUM RESEARCH-Prokurist DI Erwin Kubista anwesend.
Aktuelle Weltraumforschung der JOANNEUM RESEARCH
Die JOANNEUM RESEARCH spielt vor allem mit dem Institut für Informations- und Kommunikationstechnologien,
DIGITAL, nach wie vor eine tragende Rolle in der Weltraumforschung und ist etwa am Projekt „ExoMars“ beteiligt.
Ein Forscherteam von der Forschungsgruppe Bildanalyse und Messsysteme entwickelt digitale Werkzeuge, damit sich
die Welt der Wissenschaft ein besseres Bild von der Oberfläche des Mars machen kann. Geforscht wird gemeinsam
mit dem VRVis (Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung Forschungs-GmbH) an den Bildauswertungen der
Stereo-Panoramakamera für den europäischen Mars-Rover ExoMars, der im Jahr 2019 aufschlussreiche Bild-Informationen
vom Mars senden soll.
Die JOANNEUM RESEARCH forscht auch in neuen Bandbreiten für die Satellitenkommunikation. Gemeinsam mit italienischen
Partnern erforscht ein Team der Forschungsgruppe Weltraumtechnik und Kommunikationstechnologie der JOANNEUM RESEARCH
DIGITAL weltweit als einzige Forschungseinrichtungen die zivile Satelliten-Datenkommunikation im Q/V-Band. Nach
zwei Jahren Forschungsarbeit steht nun hochwertiges statistisches Material zur Verfügung, um künftige
Bodenstationen möglichst effizient und kostengünstig zu gestalten und europäische Satellitenbetreiber
zu beraten.
Ebenso in den Bereich Weltraumforschung fällt der Forschungsschwerpunkt Fernerkundung. Die von Satelliten
aufgenommenen Daten (z.B. via Infrarot, Radar, Temperaturmessung) werden ausgewertet und geben Auskunft über
den Zustand der Erde. Ein wesentliches Anwendungsgebiet ist diesbezüglich das Umweltmonitoring, z.B. das Tropenwald-Monitoring.
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