Malerei und Grafik der klassischen Moderne in Tirol im Museum Kitzbühel von 4. Juni bis
1. Oktober 2016
Kitzbühel (museum) - Alfons Walde schuf mit seinen Wintermotiven und Szenen aus dem Kitzbühler
Alltagsleben eine unverwechselbare Bilderwelt mit charakteristischen Form- und Farbgebungen. Auch in der Vermarktung
seiner Arbeiten ging er durch seinen Postkartenverlag eigene Wege. Dennoch stellte Walde wiederholt mit seinen
Tiroler Künstlerkollegen aus und ließ sein Schaffen vielfältige Überschneidungen mit deren
Werk erkennen.
Als Maler des Schnees ging ihm Max von Esterle voraus, während er in der Monumentalisierung der Form wichtige
Anregungen durch Albin Egger-Lienz erhielt. Wie bei Carl Moser bildete das traditionsgeprägte bäuerliche
Leben eine wichtige Inspirationsquelle für sein Schaffen. Alfons Walde fand diese jedoch nicht wie Moser oder
auch Leo Putz in der Ferne (in der Bretagne bzw. Brasilien), sondern in seinem unmittelbaren Lebensraum Kitzbühel.
Mit Wilhelm Nicolaus Prachensky wiederum teilte der junge Walde das Vorbild Egon Schiele und mit beiden genannten
Künstlern das Motiv der Dachlandschaften.
Die -neben Walde- in der Ausstellung präsentierten 60 Werke von Tiroler Künstlern der 1. Hälfte
des 20. Jahrhunderts lassen zum einen die Sonderstellung Waldes erkennen und weisen ihn andererseits als ‚Kind
seiner Zeit' aus. Sämtliche Gemälde, Pastelle, Aquarelle und Zeichnungen stammen aus einer selektiv zusammengestellten
Privatsammlung und wurden zum Teil noch nie öffentlich gezeigt. In der Gegenüberstellung zu Waldes Bildern
und in ausgewählten Themenkreisen gruppiert, sind Arbeiten folgender Künstler zu sehen: Josef Maria Auchentaller,
Gerhild Diesner, Max von Esterle, Hilde Goldschmidt, Alfons Graber, Christian Hess, Ernst Nepo, Arthur Nikodem,
Sepp Orgler, Hans Piffrader, Theodor Prachensky, Wilhelm Nicolaus Prachensky, Josef Prantl, Werner Scholz, Erich
Torggler, Rudolf Wacker, Hans Weber-Tyrol, Max Weiler.
Kuratoren der Ausstellung sind neben dem Sammler der Direktor des Museums Kitzbühel Wido Sieberer und der
freie Kunsthistoriker Carl Kraus.
Von 21. Juli bis 15. September finden jeden Donnerstag um 18 Uhr Führungen durch die Ausstellung und die Sammlung
Walde statt.
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