Mosler-Törnström beim Europatag in der Ukraine / Mit Premierminister Groisman Zukunft
der Ukraine erörtert
Vinnytsia/Salzburg (lk) - Als offizielle Vertreterin des Europarats war die Präsidentin der Kammer
der Regionen im Kongress der Gemeinden und Regionen Europas (KGRE) und Zweite Landtagspräsidentin Gudrun Mosler-Törnström
kürzlich zu Besuch in der Stadt Vinnytsia in der Ukraine. Anlass war das jährliche Fest zum Europatag,
das vor neun Jahren auf Initiative des heutigen Premierministers Vladimir Groisman ins Leben gerufen wurde. "Das
Fest zum Europatag hat eindeutig gezeigt, dass in der Ukraine ein großer Wille vorhanden ist, eine Annäherung
an Europa weiter zu intensivieren. Tausende Menschen aus dem In- und Ausland, darunter viele Delegationen und Botschafterinnen
und Botschafter aus den europäischen Ländern, waren gekommen, um gemeinsam Europa zu feiern und über
die gegenwärtigen Entwicklungen zu diskutieren", berichtete Mosler-Törnström, die gemeinsam
mit Premierminister Groisman und dem Bürgermeister von Vinnytsia, Serhiy Morhunov, das Fest eröffnet
hat.
Im Vorfeld ergriff Mosler-Törnström die Gelegenheit, mit Premierminister Vladimir Groisman ein Vier-Augen-Gespräch
über die Entwicklungen in der Ukraine zu führen. Der Europarat ist sehr bemüht, die Ukraine in ihren
Bestrebungen nach einer Annäherung an Europa zu unterstützen. "Im Mai 2015 konnte mit der Unterzeichnung
der Road-Map ein wesentlicher Grundstein für eine Modernisierung der Ukraine gelegt werden. Die darin enthaltenen
Verbesserungsvorschläge des Europarats müssen verbindlich umgesetzt werden", berichtete Mosler-Törnström
und ergänzte: "Weiters unterstützt der Europarat die Ukraine durch die Bereitstellung von Fachleuten
bei der Erarbeitung einer neuen Verfassung und durch Trainingsangebote für junge Politikerinnen und Politiker."
Die Bildung sei für die Stärkung und Weiterentwicklung der Demokratie der wichtigste Grundstein. Das
betonte Mosler-Törnström auch beim Besuch der Exiluniversität von Donetsk in Vinnytsia, wo sie zu
einer Diskussionsrunde mit Studierenden eingeladen war. "Es war beeindruckend zu sehen, mit welchem Wissensdurst
die Studentinnen und Studenten an ihre Ausbildung heran gehen und welche Hoffnung sie in das Projekt Europa stecken",
kommentierte Mosler-Törnström.
Die Universität von Donetsk musste als erste von 17 Universitäten aufgrund des Konflikts in der Ukraine
vor zwei Jahren in Vinnytsia eine Exil-Universität gründen. Heute befinden sich in Donetsk neun Universitäten
mit 53 Studiengängen und knapp 4.500 Studierenden. "Den jungen Studierenden ist bewusst, dass nur eine
gute und fundierte Ausbildung der Schlüssel für eine bessere Zukunft sein kann. Trotz fehlender Räumlichkeiten
und dem Mangel an Ausstattung, kann der Eifer dieser Studierenden nicht gebremst werden", zeigte sich Mosler-Törnström
sichtlich beeindruckt.
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