Mineralölindustrie: Ohne MÖSt-Erhöhungen wäre Sprit sogar deutlich günstiger
als vor 30 Jahren
Wien (fvmi) - Eine aktuelle Kaufpreis-Untersuchung der Österreichischen Energieagentur zeigt, dass
sich die Preise für Produkte und Dienstleistungen oft anders verändern, als es unser Bauchgefühl
gemeinhin annehmen würde. Während beispielsweise Brot & Gebäck seit 1986 inflationsbereinigt,
d.h. nach Abzug der Inflationsrate, um satte 56 Prozent teurer geworden sind, ist Diesel sogar um 3 Prozent billiger
geworden. Wohnen wurde durchschnittlich um 58 Prozent teurer, Bekleidung hingegen um 19 Prozent günstiger.
„Vergleicht man die heutigen Kraftstoffpreise inflationsbereinigt mit denen des Jahres 1986 so stellt man fest,
dass diese de facto nicht teurer geworden sind. Diesel ist sogar um 1,8 Cent billiger als vor 30 Jahren. Superbenzin
ist lediglich um 1,7 Cent teurer. Und das alles trotz gestiegener steuerlicher Belastungen“, sagt Dr. Christoph
Capek, Geschäftsführer des Fachverbandes der Mineralölindustrie (FVMI). Nicht herausgerechnet wurden
hierbei nämlich die seit 1986 mehrfach erfolgten Mineralölsteuererhöhungen (Eurosuper-Erhöhung
um insgesamt 24,0 Cent und bei Diesel um insgesamt 17,6 Cent). Diese abgezogen, wäre der Kraftstoff heute
nach Abzug der Inflationsrate (Basis VPI 1986 = 100) sogar deutlich günstiger als noch vor 30 Jahren.
Inflationsbereinigte Preisveränderungen seit 1986 (Berechnung:
Österreichische Energieagentur; Datenmaterial: Statistik Austria):
- Mechanikerstunde: +97 %
- Wohnkosten: +58 %
- Brot und Gebäck: +56 %
- Arztkosten: +40 %
- Öffentlicher Nahverkehr: +38 %
- Bahntarif: +23 %
- Heizöl EL: +6 %
- Superbenzin: +3 %
- Diesel: -3 %
- Bohnenkaffee: -15,0 %
- Strom: -17,0 %
- Bekleidung: -19 %
- Unterhaltungselektronik: -82 %
Heimische Spritpreise zumeist günstiger als in den Nachbarländern
Bekanntlich müssen die Autofahrer insbesondere in den westlichen Nachbarländern Österreichs zum
Teil deutlich mehr für Kraftstoffe bezahlen als an heimischen Tankstellen. Im Vergleich aller EU-Mitgliedsländer
tankten die Konsumenten im Jahr 2015 in Österreich Euro-Super um 19,7 Cent und Diesel um 11,3 Cent pro Liter
günstiger als im EU-Durchschnitt. „Bei Fahrten ins benachbarte Ausland sollte man in aller Regel noch in Österreich
volltanken“, so Capek.
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