Standort Amraser Straße bietet viele Vorteile
Innsbruck (ikm) - Aktuell ist die Innsbrucker Stadtbücherei in der Colingasse untergebracht. Bis zum
Jahr 2018 übersiedelt die Bibliothek in die Amraser Straße. Gleichzeitig werden dort das Stadtmodell,
die Andechsgalerie, Teile des Stadtarchivs (Lager) und die „Free beat Company“ untergebracht und ein Kulturplateau
geschaffen. Am 19. Mai sprach sich der Innsbrucker Gemeinderat für die Unterzeichnung der Verträge aus.
Nun erfolgte die offizielle Vertragsunterzeichnung von Dr. Franz Danler (Innsbrucker Immobilien Gesellschaft, IIG)
und Mag. Markus Schafferer (PEMA) im Beisein von Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz Plörer.
„Eine Stadtbibliothek ist ein sozialer Treffpunkt der Generationen. Um dieser Anforderung auch weiterhin zu entsprechen,
sind eine flächenmäßige Erweiterung und die Übersiedlung unumgänglich. Zudem bietet sich
eine städtebauliche Chance, das Stadtzentrum mit Innenstadt und Altstadt in Richtung Pradl qualitativ zu erweitern“,
betont Innsbrucks Kulturreferentin Oppitz-Plörer.
„Mit der Übersiedlung der Stadtbibliothek in die Amraser Straße wird das Angebot dieser Infrastruktureinrichtung
wesentlich ausgebaut. Neben der Bibliotheksfläche stehen weitere Flächen von ca. 700 m2 für eine
Vermietung zur Verfügung. Dabei handelt es sich um Flächen für eine künftige Erweiterung der
Bibliotheksfläche“, argumentiert IIG-Geschäftsführer Franz Danler.
„P2 wird das Eingangstor für den neuen Stadtteil Richtung Frachtenbahnhof und verbindet somit die Innenstadt
direkt mit Pradl. Daher bin ich davon überzeugt, dass dies der ideale Standort für die neue Stadtbibliothek
ist. Dieses moderne Kraftwerk der Integration wird sicher hervorragend angenommen, wie aktuelle Beispiele in Salzburg
und anderen vergleichbaren Städten in Europa zeigen. Ich freue mich, dass dieses Projekt von einer Mehrheit
im Gemeinderat angenommen wurde, welche ohne jeden Klubzwang und jenseits aller Parteigrenzen zustande kam. Nach
harten aber konstruktiven Verhandlungen steht am Ende eine Win-Win-Situation für die Stadt Innsbruck und uns
als Investor. Als Sieger dürfen sich die Bürgerinnen und Bürger der Stadt fühlen, welche von
diesem neuen kulturellen Treffpunkt und Begegnungsort am meisten profitieren werden“, erläutert Markus Schafferer,
Eigentümer der PEMA-Gruppe.
Zahlen, Daten, Fakten
Die zu erwartenden Anschaffungskosten inklusive Nebenkosten für die Innsbrucker Stadtbücherei belaufen
sich auf rund 18,7 Mio. Euro. Die IIG kauft die Flächen im Erdgeschoss und im 1. Stock an, welche von der
Stadt Innsbruck gemietet werden. Hintergrund der Übersiedlung in die Amraserstraße ist die enge räumliche
Situation in der Colingasse 5a. Am neuen Areal ergibt sich bis 2018 die Chance das Bücherei-Angebot wesentlich
zu erweitern, weil Innsbruck aktuell österreichweit und im Vergleich zu ähnlich großen Städten
Schlusslicht ist.
Im Erdgeschoss sind ein Foyer mit Rückgabeautomat, eine Lobby, ein großzügiger Non-Book-Bereich,
die „Junge Bibliothek“ (Jugendbereich), eine eigene Abteilung für Sachmedien, zahlreiche Lernplätze,
eine Medienwerkstatt, ein großzügiger Belletristikbereich sowie ein Lesecafé untergebracht. Im
ersten Stock befinden sich 145 m2 für die Kinderbibliothek (Medienbestand für Kinder bis elf Jahre),
ein Veranstaltungssaal und das Stadtmodell.
Konzept neue Stadtbibliotek
Die neue Innsbrucker Stadtbibliothek orientiert sich an skandinavischen Vorbildern und der Büchereienlandschaft
in Südtirol. Im Zentrum steht die Bibliothek als Öffentlicher Raum. Die Kernaufgaben wurden wie folgt
formuliert:
Die Bibliothek als Ort der Begegnung
50 Prozent des Raums wird für Medien und 50 Prozent als Aufenthaltsraum eingerichtet.
Bibliothek als Ort des Lernens
Lernplätze für Unterschiedliche Anforderungen werden geschaffen. Kooperationen mit verschiedenen
Bildungsinstitutionen sind angedacht.
Bibliothek als Veranstalterin lesepädagogischer Initiativen
Außerschulische, lesepädagogische Projekte und Aktivitäten werden ausgebaut.
Bibliothek als Veranstaltungsort
Veranstaltungs- und Multifunktionsraum können auch in Kooperation mit Bildungs- und Kulturinstitutionen
genutzt werden
Weiterer Fahrplan bis 2019
Die Umsetzung des Projektes Bibliothek ist in Phasen eingeteilt. 2016 wird in Zusammenarbeit mit den Architekten
vom Büro LAAC ein Einrichtungskonzept erarbeitet. In einem nächsten Schritt werden KünstlerInnen
in der Planungsphase eingeladen, ihre Ideen zum Thema Stadtbibliothek einzubringen. Bereits in diesem Stadium werden
Kooperationsmöglichkeiten mit anderer Bildungsinstitutionen ausgelotet. Im Schuljahr 2016/2017 wird eine Fokusgruppe
von Jugendlichen im Rahmen eines Schulprojektes ihre Vorstellungen zur Gestaltung des Jugendbereich erarbeiten.
Weiters werden bis 2018 der Medienbestand und die Zahl der MitarbeiterInnen aufgestockt. Angestrebtes Ziel ist
der Ausbau der Medien auf 60.000 Exemplare, dafür wird der Etat im Kulturbudget auf 200.000 Euro erhöht.
In Bezug auf das Personal wird in der ersten Ausbauphase mit rund 22 MitarbeiterInnen gerechnet. Aktuell arbeiten
vier Vollzeit, vier Teilzeit und vier geringfügig Beschäftigte in der Bücherei in der Colingasse.
Damit in Zusammenhang steht die Ausdehnung der Öffnungszeiten von derzeit 39 auf 48 Wochenöffnungsstunden
an sechs Tagen.
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