LH Kaiser: Vielfacher Mehrwert der EUREGIO soll durch Lukrieren von EU-Fördermitteln genutzt
werden – Kärnten ist wichtige Schnittstelle
Triest/Klagenfurt (lpd) - Eine Kärntner Delegation unter der Führung von Landeshauptmann Peter
Kaiser nahm am 23.05. an einem Treffen der EUREGIO „Senza Confini – ohne Grenzen“ in Triest teil. Besprochen wurden
Themen aus dem Gesundheits- und Verkehrsbereich sowie Zivilschutz.
„Die EUREGIO mit Kärnten, Friaul-Julisch Venetien und dem Veneto birgt zahlreiche Synergie-Ressourcen, die
wir konkret nutzen möchten“, betonte der Landeshauptmann. Die Grundlage für eine gute Zusammenarbeit,
etwa im Gesundheits- und Sozialbereich, bei Schul- und Bildungsprogrammen sowie im Rahmen eines Lehrlingsaustauschprojektes
sei das gemeinsame Bekenntnis zur sprachlichen und kulturellen Vielfalt. „Der vielfache Mehrwert der EUREGIO soll
durch das Lukrieren von EU-Fördermittel genutzt werden“, so Kaiser. Die Alpen-Adria-Region sei auch in die
Makrostrategien der EU, wie Donaustrategie, Ionisch-Adriatische Strategie und der Alpenraum-Strategie eingebettet.
„Kärnten ist eine sehr wichtige Schnittstelle für die erfolgreiche Umsetzung des strategischen Ansatzes“,
sagte Kaiser. Aus Kärntner Sicht wäre es wichtig, eine Brückenfunktion zwischen EUSAIR und EUSALP
wahrzunehmen. „Die Kärntner Regionalpolitik hat eine starke außenpolitische Komponente, was große
Chance birgt, damit beispielgebend voranzukommen und weiterzuarbeiten“, sagte Kaiser.
Aus dem Gesundheitsbereich besprochen wurde ein Projekt gegen illegale Tiertransporte. Hauptziel ist es, das aus
dem illegalen Heim- und Jungtierhandel stammende Risiko von Zoonose (von Tieren übertragene Krankheiten) für
die Bevölkerung der drei Regionen zu verringern. Weiteres Thema war die Versorgung von chronisch Kranken und
postoperativen Versorgungsfällen mittels IKT-Lösungen. Dabei geht es um die Verbesserung und Stärkung
der Integration zwischen intra- und extramuraler Versorgung, um die Herausforderungen durch den demografischen
Wandel mit gemeinsamen Strategien zu begegnen.
Im Verkehrsbereich ging es um Projekte zur Verbesserung der öffentlichen Verkehrsanbindung innerhalb der Regionen
der EUREGIO mittels Harmonisierung der Fahrpläne, Ausstellung gemeinsamer Tickets und durch neue Angebote
des öffentlichen, grenzüberschreitenden Verkehrs.
Im Zivilschutz ist im September 2016 eine grenzüberschreitende Übung an drei verschiedenen Orten geplant,
die vom Zivilschutz Friaul-Julisch Venetiens organisiert werden soll. Der Fokus wird auf Erdbebenrisiko gelegt
in Bezug auf das verheerende Erdbeben in Friaul mit mehr als 1.000 Toten, das sich kürzlich zum 40. Mal jährte.
Finanziert wird die Übung aus dem Budget des EVTZ Euregio Senza Confini.
Thema war auch das seit 2007 bestehende Netzwerk der Wirtschaftskammern, das konkrete Projekte einrichten will.
Im Mittelpunkt stehen sollen Wirtschaftskooperationen insbesondere die Herstellung von optimalen Rahmenbedingungen
für KMUs.
Von den drei Landtagspräsidenten – Reinhart Rohr (Kärnten), Franco Iacop (Friaul-Julisch Venetien) und
Roberto Ciambetti (Veneto) – wurde vorgeschlagen, dass auch die Landtage enger zusammenarbeiten und gemeinsame
Strategien entwickeln sollen.
An der Delegation teilgenommen haben unter anderen Landesamtsdirektor Dieter Platzer und Martina Rattinger vom
Verbindungsbüro des Landes Kärnten in Brüssel.
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