Krankenanstalten Kittsee und Oberpullendorf nach KTQ - „Kooperation für Transparenz und
Qualität im Gesundheitswesen“ - zertifiziert
Eisenstadt (blms) - Mit der Zertifizierung der Krankenhäuser Oberwart und Güssing wurde bereits
2015 der erste Schritt gesetzt - mit der nunmehrigen Zertifizierung der Krankenhäuser Kittsee und Oberpullendorf
konnte dieser Prozess der Verbundzertifizierung abgeschlossen werden. Die Zertifizierung ist ein Anerkennungsverfahren,
mit deren Hilfe die Einhaltung bestimmter Standards und die Erfüllung definierter Kriterien für Produkte,
Verfahren und Dienstleistungen nachgewiesen werden kann. „Alle vier KRAGES-Krankenhäuser haben sich dieser
strengen Qualitätskontrolle ausgesetzt und haben bestanden. Wir arbeiten permanent an Verbesserungen in unseren
Versorgungseinrichtungen. Dieses Gütesiegel steht für die hohe Qualität im burgenländischen
Krankenanstaltenwesen. Der KTQ-Qualitätsbericht ist auch online veröffentlicht. Das ist gelebte Transparenz
und eine wichtige Informationsquelle für PatientInnen und MitarbeiterInnen“, betonte Landeshauptmann Hans
Niessl.
Aufgrund der großen Veränderungen im Gesundheitswesen ist der Nachweis eines internen Qualitätsmanagements
für Krankenhäuser gesetzlich vorgesehen. Dazu Gesundheits- und Soziallandesrat Mag. Norbert Darabos:
„Die KRAGES hat sich das Zertifizierungsverfahren KTQ entschieden, was so viel wie Kooperation für Transparenz
und Qualität im Gesundheitswesen bedeutet. Das KTQ-Verfahren ist das einzige, das speziell von Praktikerinnen
und Praktikern aus den Krankenhäusern für den Einsatz in Krankenhäusern entwickelt wurde. Es ist
im deutschsprachigen Raum federführend und erlaubt noch am ehesten den Vergleich zwischen verschiedenen Krankenhäusern.
Es gibt ca. 2.000 zertifizierte Häuser im deutschsprachigen Raum, 35 davon in Österreich. KTQ hat eine
hohe Akzeptanz bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sämtliche Unterlagen stehen in deutscher Sprache
zur Verfügung. Das ist eine große Erleichterung. Mit dem KTQ-Zertifizierungsverfahren wird einerseits
die Qualität einzelner Fachabteilungen bewertet und zertifiziert, andererseits geht es auch um Prozesse, die
genau durchleuchtet werden.“
Das Verfahren besteht aus zwei Schritten: Erstens eine Selbstbewertung, in der das Krankenhaus das eigene Qualitätsmanagement
unter die Lupe nimmt. Zweitens wird eine Fremdbewertung vorgenommen, bei der sich speziell geschulte KTQ Visitoren
ein eigenes Bild vor Ort machen und detaillierte Rückmeldungen über Stärken und Verbesserungspotenziale
geben. Das 3-köpfige externe, unabhängige Visitorenteam war von 4. bis 8. April 2016 in Kittsee und Oberpullendorf
vor Ort, um alle Bereiche zu überprüfen und zu bewerten. Sie kamen zu dem Urteil, dass die visitierten
Bereiche allen Anforderungen für die erfolgreiche Zertifizierung gerecht werden. Das KTQ-Verfahren bewertet
nicht nur die Qualität einzelner Fachabteilungen, sondern die gesamte Leistung des Krankenhauses von der Aufnahme
des Patienten bis zu dessen Entlassung bzw. Weiterversorgung. Die Zertifizierung wird durch die Erteilung eines
Zertifikats beurkundet. Die Gültigkeitsdauer diese Zertifikats ist auf drei Jahre begrenzt. Bei Ablauf der
Gültigkeitsdauer wird eine neuerliche Prüfung fällig. Bei Erfolg wird die Gültigkeit um weitere
drei Jahre verlängert, ansonsten verfällt das Zertifikat. Die erste gemeinsame Re-Zertifizierung aller
4 burgenländischen Krankenhäuser ist für den April 2018 geplant.
Weiters haben die Krankenhäuser Oberwart und Güssing 2015 als erste weltweit das Deutsche Palliativsiegel
erhalten. Nunmehr sind auch die Krankenhäuser Oberpullendorf und Kittsee nachgezogen und haben die Kriterien
zur Erlangung des Palliativsiegels erfüllt. Ziel des „Deutschen Palliativsiegels®“, ist die Versorgungsqualität
von Sterbenden und Schwerstkranken entlang reproduzierbarer Kriterien (Qualitätsmerkmale) zu bewerten und
Krankenhäuser auszuzeichnen, die diese in gutem bzw. sehr gutem Ausmaß erfüllen. „Die Arbeit mit
Sterbenden ist eine sehr aufreibende Arbeit. Die Auszeichnung mit dem Qualitätssiegel ist positiv - sowohl
für das externe als auch das internen Image des Krankenhauses. Das Siegel bescheinigt, dass interne Zuständigkeiten
und Abläufe verbindlich reguliert werden. Ich bedanke mich bei allen, die dazu beigetragen haben, dass es
zu diesen Auszeichnungen gekommen ist“, so Gesundheits- und Soziallandesrat Mag. Norbert Darabos abschließend.
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