Die Steiermark würdigt herausragenden Weltraumforscher
Wien (öaw) - Für seine großen Verdienste um die Erforschung des Weltraums wird Wolfgang
Baumjohann, Direktor des Grazer Instituts für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften, am Nachmittag des 25.05. von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer das Große Ehrenzeichen
des Landes Steiermark überreicht.
Wolfgang Baumjohann studierte bis 1983 Physik in Münster, danach arbeitete er am Max-Planck-Institut für
extraterrestrische Physik (MPE) in Garching bei München. 2001 wechselte er an das Institut für Weltraumforschung
nach Graz und übernahm als Nachfolger von Willibald Riedler die damalige Abteilung für Experimentelle
Weltraumforschung. Seit 2004 ist er Direktor des Instituts. Er hat eine außerplanmäßige Professur
an der Ludwig Maximilians-Universität München und ist Honorarprofessor der Technischen Universität
Graz.
Baumjohann hat auf vielen Gebieten der Weltraumplasmaphysik gearbeitet und ist gegenwärtig, teilweise federführend,
in neun Satellitenmissionen in den erdnahen Weltraum und zu anderen Planeten involviert. Er ist Autor bzw. Koautor
von mehr als 600 Arbeiten in wissenschaftlichen Journalen und vier Büchern und einer der meistzitierten Weltraumwissenschaftler.
Er ist Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der deutschen Nationalen Akademie der Wissenschaften
Leopoldina und der International Academy of Astronautics, Fellow der American Geophysical Union und Träger
des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse.
Als Auszeichnung und Würdigung seiner Leistungen in der Wissenschaftsvermittlung wurde Baumjohann vom Klub
der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten Österreichs zum Wissenschaftler des Jahres 2014 gewählt.
Nicht zuletzt dank seiner ausführlichen Berichterstattung über die Landung der Raumsonde Rosetta/Philae
am Kometen Churyumov/Gerasimenko, war die erfolgreiche ESA-Mission in aller Munde und ist das Image der österreichischen
Wissenschaft deutlich gestiegen. „Da Forschung von der Öffentlichkeit finanziert wird, hat diese auch ein
Recht darauf, die Ergebnisse zu erfahren.“
Die jüngsten Erfolge feierte sein Institut mit der NASA-Mission MMS, die erstmals mit den vier Satelliten
wie mit einem Mikroskop in das Entstehungsgebiet der so genannten magnetischen Rekonnexion schauen konnte und damit
den Auslöser für einen der hochexplosivsten Prozesse im Universum entdeckte.
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