Jakob-Stainer-Preis geht an Maria Erlacher und Markus Forster
Innsrbuck (lk) - Kulturlandesrätin Beate Palfrader überreichte am Abend des 23.05. der Sopranistin
Maria Erlacher und dem Countertenor Markus Forster den Jakob-Stainer-Preis 2016. Das Land Tirol vergibt die Auszeichnung
seit 1983 für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Alten Musik. Dieses Jahr ging der Preis erstmals seit
Bestehen an zwei Vokalisten. Die Verleihung fand im Landhaus statt.
„Die Alte Musik ist Teil unseres kulturellen Erbes. Ihre Pflege und Erschließung liegt dem Land Tirol besonders
am Herzen“, betont LRin Palfrader und gratuliert: „Es ist so engagierten Persönlichkeiten wie Maria Erlacher
und Markus Forster zu verdanken, dass es in Tirol eine Musikszene gibt, die sich um die Alte Musik, ihre Interpretation,
Aufführungspraxis und Weiterentwicklung bemüht.“
Vielseitige und wandlungsfähige Musikerin
Maria Erlacher, 1977 in München geboren, wuchs in Innsbruck auf. Nach dem Klavierdiplomstudium absolvierte
sie ihre klassische Gesangsausbildung an der Schola Cantorum in Basel, an der Hochschule für Musik und Theater
München und an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Daneben besuchte sie Meisterkurse
bei den Kammersängerinnen Elisabeth Schwarzkopf und Brigitte Fassbaender sowie Intensivkurse für Alte
Musik und Aufführungspraxis unter anderem bei Emma Kirkby und Anthony Rooley.
Erlacher arbeitet mit renommierten Ensembles und Barockorchestern in ganz Europa wie der Neuen Hofkapelle München,
dem L'Orfeo Barockorchester, dem Ensemble Orlando di Lasso oder Solamente Naturali Bratislava zusammen. Gastengagements
für Barockopern führten die Sopranistin u.a. an das Prinzregententheater München, die Händelfestspiele
Karlsruhe und das Theater an der Wien. Im Rahmen ihrer regen Konzerttätigkeit bereiste Erlacher fast alle
europäischen Länder sowie Südafrika, Japan und Russland.
Ihr Repertoire reicht von der frühen Renaissance bis hin zu modernen Werken. Neben CD- und Rundfunkaufnahmen
feierte die Sopranistin auch auf der Opernbühne Erfolge – in der vergangenen Spielzeit etwa am Tiroler Landestheater
als Prinzessin Anna in Prinzessin Anna oder Wie man einen Helden findet.
Vom Sängerknaben zum gefragten Solisten
Ihr Ehemann Markus Forster, geboren 1970 in Innsbruck, schulte seine Stimme bei den Wiltener Sängerknaben
und studierte schließlich am Mozarteum Salzburg und an der Universität für Musik und darstellende
Kunst in Wien Gesang. Seine musikalische Bandbreite spannt sich von Renaissancemusik bis zu zeitgenössischer
Musik, seine Liebe gilt aber vor allem der Barockmusik.
Seine Erfahrung mit der Musik des Mittelalters erarbeitete sich der Sänger vorwiegend mit dem Ensemble Unicorn,
mit dem er in über 30 Konzerten pro Jahr nahezu ganz Europa sowie den Iran bereiste. Die jahrelange Zusammenarbeit
mit René Clemencic und dem Clemencic Consort führt den Altisten unter anderem immer wieder in den Wiener
Musikverein.
Der Altist ist gern gehörter Gast in den größten Konzertsälen Europas wie der Concertgebouw
Amsterdam, der Tonhalle Zürich oder dem Berliner Konzerthaus. Er arbeitet regelmäßig mit führenden
Barockensembles wie der Wiener Akademie, dem Capriccio Basel, dem Cantus Köln oder den Deutschen Händel
Solisten zusammen. Außerdem ist Forster fixes Mitglied der J.S. Bach-Stiftung St. Gallen.
Eigenes Ensemble und Lehrtätigkeit
Das Ehepaar Erlacher und Forster tritt nicht nur im In- und Ausland immer wieder zusammen auf, sondern leitet überdies
gemeinsam das Ensemble Amarena, das Musik aus Barock, Klassik und Romantik auf historischen Instrumenten auf die
Bühne bringt. Sie musizieren gerne in heimischen Gefilden. So zum Beispiel im Rahmen der Innsbrucker Festwochen
der Alten Musik oder mit den Tiroler Chören wie etwa Novocanto, Walter von der Vogelweide und Choropax.
Außerdem geben sie ihre Liebe zum Gesang an junge Nachwuchstalente weiter: Maria Erlacher leitet seit 2011
eine Sologesangsklasse am Tiroler Landeskonservatorium, Markus Forster unterrichtet an der Landesmusikschule Mittelgebirge
Gesang und betreut Studierende des Landeskonservatoriums bzw. des Mozarteums im Fach Unterrichtspraktikum.
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