LH Pröll: „Höhepunkt im Ausbau der niederösterreichischen Kulturszenerie“
St. Pölten (nlk) - Am 04.06. nahmen Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, Bürgermeister Dr. Reinhard
Resch, die Architekten Bernhard und Stefan Marte sowie der Künstlerische Direktor Dr. Christian Bauer den
offiziellen Spatenstich für den Bau der Landesgalerie Niederösterreich vor. Alle Gäste, Erwachsenen
und Kinder erhielten einen Spaten als Geschenk und waren eingeladen, damit selbst symbolhaft am Bau der Landesgalerie
Niederösterreich mitzuwirken. Für die musikalische Gestaltung sorgte das erste Wiener Gemüseorchester.
„Der heutige Spatenstich ist etwas ganz Besonderes für das Kulturland Niederösterreich“, betonte Landeshauptmann
Pröll, dass man mit diesem einen „Höhepunkt im Ausbau der niederösterreichischen Kulturszenerie“
feiern könne. „Wir näheren uns damit einem Punkt, wo die kulturelle Infrastruktur ziemlich komplettiert
ist“, betonte Pröll, dass es kein Bundesland gebe, „das so viel in die kulturelle Infrastruktur investiert
hat wie Niederösterreich“. Mit der Landesgalerie Niederösterreich lege man „eine unglaublich wichtige
Grundlage“, mit der sich „Niederösterreich präsentieren kann, wie es ist“, so Pröll.
Der Landesgalerie Niederösterreich habe man das große Ziel mitgegeben, diese in einer modernen Form
zu gestalten. Niederösterreich sei Teil der europäischen Kunstgeschichte, betonte der Landeshauptmann,
dass er davon überzeugt sei, dass die Kultur den Menschen veredle und sich durch die Kultur für die Menschen
immer mehr Chancen eröffnen, sich selbst zu finden und ein entsprechendes Selbstbewusstsein zu entwickeln.
„Wir haben einen reichen Schatz an kulturellen Exponaten – sechs Millionen an der Zahl und rund 1,5 Milliarden
Euro an Wert, die wir in den Depots gelagert haben“, betonte Pröll, dass man zu wenig Ausstellungsfläche
zur Verfügung habe, wodurch nur rund vier Prozent davon der breiteren Öffentlichkeit zugänglich
gemacht werden könnten. Mit der Landesgalerie Niederösterreich könne man das Eigentum der Niederösterreicherinnen
und Niederösterreicher diesen entsprechend präsentieren, so der Landeshauptmann.
In der kulturpolitischen Strategie des Landes Niederösterreich nehme die Landesgalerie Niederösterreich
„eine Schlüsselrolle“ ein, so Pröll. Sie sei Teil einer „Neuordnung der musealen Landschaft“, man wolle
damit Kompetenzen stärken und Synergieeffekte nutzen. So sei die Urgeschichte in Asparn/Zaya und Mistelbach
angesiedelt, die Archäologie in Carnuntum und die Volkskunde in Niedersulz. Mit dem „Haus der Geschichte“
in St. Pölten, das sich mit der Landesgeschichte auseinandersetzen werde, und der Landesgalerie Niederösterreich
als Kompetenzzentrum für die zeitgenössischen Künstler und bildende Kunst errichte man „zwei neue
wesentliche Kompetenzzentren“.
Die Landesgalerie Niederösterreich werde „eine Fülle an Funktionen erfüllen“, so Bauer, der Künstlerische
Direktor. Sie werde „eine Bereicherung der Lebensqualität“ werden und die Perlen von Krems wie das Steinertor
oder die Frauenbergkirche als „Symbol der Gegenwart“ ergänzen. Einen tollen Ausblick werde man von der Terrasse
auf die Donau und das Stift Göttweig haben, so Bauer. „Die Landessammlungen, die einen unglaublichen Schatz
darstellen, werden in Dialog mit Privatkollektionen treten“, betonte Bauer, dass man hier zeitgenössische
Kunst erleben werde können.
Dass man „an einem wunderbaren Ort, wie diesem“ bauen dürfe, sei ein „großes Geschenk für jeden
Architekten“, so Architekt Bernhard Marte. „Wir haben ein Gebäude entworfen, das ganz besonders auf diesen
Ort eingeht“, betonte Marte, dass das Gebäude „ein gedrehter Würfel, der sich an den historischen Bauten,
an der Ordnung der Stadt, orientiert“ sei. Es gebe eine große Terrasse, von der aus man den Blick auf die
Donau bis Stift Göttweig genießen könne – in einer Höhe von 18 Meter – und einen kleinen Ausblick,
von wo aus man auf die Altstadt von Stein blicke. Die Ausstellungsfläche der Landesgalerie Niederösterreich
sei „differenziert gestaltet“, betonte Marte: „Die Drehung des Baukörpers wird man auch im Inneren spüren.“
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