Plus 2,2 Prozent Wirtschaftswachstum 2015 – Niessl: „Zahlen bestätigen einmal mehr, dass
das Burgenland in wirtschaftlich schwierigen Zeiten besser bestehen kann als die anderen Bundesländer“
Eisenstadt (blms) - 2012 und 2013 erzielte das Burgenland das höchste Wirtschaftswachstum aller Bundesländer.
Auch im Jahr 2014 nahm es mit dem 2. Platz im Bundesländer-Ranking eine Top-Platzierung ein. An diese Erfolge
konnte das Burgenland 2015 nahtlos anknüpfen und mit einem Wachstum von 2,2 Prozent das abermals höchste
Wirtschaftswachstum aller Bundesländer erreichen und die anderen Bundesländer deutlich überflügeln.
Vorarlberg rangiert mit einem Respektabstand (+1,6 Prozent) auf Platz 2. Der Bundesschnitt liegt bei 0,9 Prozent.
Vor allem in der Ostregion konnte das Burgenland einen weit besseren Wert als Niederösterreich (+0,6 Prozent)
und Wien (+ 0,5 Prozent) erreichen. Den positiven Trend belegen auch aktuelle Zahlen des WIFO über die Entwicklung
der unselbständig Beschäftigten. Mit einem Plus von 1,3 Prozent erzielte das Burgenland nach Vorarlberg
(+1,7 Prozent) im Vorjahr die höchste Steigerung. Der positive Trend setzt sich 2016 fort. Landeshauptmann
Hans Niessl: „Diese Zahlen bestätigen einmal mehr, dass das Burgenland in wirtschaftlich schwierigen Zeiten
besser bestehen kann als andere Länder. Auch ein kleines Land kann Großes leisten.“ Wirtschaftslandesrat
MMag. Alexander Petschnig verwies auf den Beitrag der Unternehmerinnen und Unternehmer zum Erfolg: „Ich bin sehr
stolz auf das großartige Ergebnis und selbstverständlich auch auf die burgenländischen Unternehmerinnen
und Unternehmer, die dies mit ihrem tagtäglichen Einsatz erst ermöglicht haben.“
Das Burgenland habe sich erfolgreich entwickelt und sei gut aufgestellt. Aber es gebe auch Probleme, spricht Niessl
den Anstieg der Arbeitslosigkeit an, trotz eines Beschäftigungsrekordes im Mai mit 103.000 Beschäftigten.
„Der Anstieg der Beschäftigung geht Hand in Hand mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit.“ Den Grund dafür
ortet Niessl im „großen Druck auf den burgenländischen Arbeitsmarkt durch die niedrigen Löhne in
den östlichen Nachbarländer.“ Die Arbeitslosigkeit im Burgenland sei zum Teil importiert, betont WIFO-Wirtschaftsexperte
Oliver Fritz, „aus dem benachbarten Ausland ebenso wie aus den benachbarten Bundesländern“. Gegensteuern wolle
man durch eine Arbeitsmarktoffensive, die es ermöglichen soll, dass im Rahmen der Förderprogramme, der
Wohnbauförderung und des Infrastrukturausbaus ein kräftiger Wirtschaftsschub gesetzt und neue Arbeitsplätze
geschaffen werden. Niessl: „Mit diesem ,New Deal‘ für mehr Jobs im Land wollen wir neue Impulse geben.“
Der burgenländischen Weg, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu investieren, sei der richtige Weg, verweist
Niessl auf den Burgenländischen Handwerkerbonus. Mit über einer Million Förderungen wurde ein Investitionsvolumen
von rund 8 Millionen Euro ausgelöst. Mehr als 90% der Leistungen wurden von burgenländischen Firmen erbracht.
Mit „wir bauen burgenländisch“, den Vergaben nach dem Bestbieterprinzip, einer Infrastrukturoffensive oder
durch den Abbau von Bürokratie hat das Land bereits wichtige Maßnahmen für mehr Wachstum und Beschäftigung
gesetzt. Maßnahmen, die sich auch in der Forschung und Entwicklung widerspiegeln. Zuletzt konnte das Burgenland
bei der Forschungs- und Entwicklungsquote mit 30 Prozent den höchsten Zuwachs der Bundesländer erzielen.
Ein wichtiger Mosaikstein für die positive Entwicklung im Burgenland sei die Wohnsituation, so Niessl. „Wir
haben im Burgenland die niedrigsten Mieten österreichweit. Die Bauproduktion hat im Burgenland 2015 um 5 Prozent
zugelegt, auch wegen der Wohnbauförderung.“ Diese bleibt ein kräftiger Motor für die heimische Wirtschaft.
2016 stehen mehr als 124,7 Millionen an WBF-Mitteln bereit.
WIFO-Experte Fritz: Wirtschaftswachstum im Burgenland steht auf breiter Basis
Das Wirtschaftswachstum im Burgenland stehe auf einer breiten Basis und werde von Industrie, Energiewirtschaft,
Bau und Handel und der öffentlichen Verwaltung mit dem Gesundheits- und Bildungssektor getragen, sagt WIFO-Wirtschaftsexperte
Fritz. Die Industrie ist im Burgenland 2015 um 4,3 Prozent gewachsen, die Industrieproduktion hat um 7,8 Prozent
zugelegt. Auch beim Zuwachs der Handelsumsätze ließ das Burgenland mit einem Plus von 0,8 Prozent Restösterreich
(0,3 Prozent) klar hinter sich. Fritz: „Das Burgenland hat die anderen Bundesländer klar überflügelt.“
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