Ein Schnellkatamaran feiert Geburtstag!
Wien (rk) - Vor 10 Jahren – am 1. Juni 2006 – hieß es erstmals im Linienbetrieb „Leinen los“ für
den Twin City Liner. Am frühen Morgen gingen damals die ersten „regulären“ Passagiere an Bord des Donauboliden.
Exakt nach Fahrplan legte der Twin City Liner um 8.30 Uhr ab und startete damit in seine allererste Saison.
Ein Jahrzehnt danach – am 1. Juni 2016 – wurde deshalb gefeiert, eine kleine Party für ein großes Schiff
am Mittwochnachmittag. Am Kai eingefunden haben sich Peter HANKE, Geschäftsführer der Wien Holding, Reinhard
KARL, Vorstandsdirektor Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, Peter PÜSPÖK, der ehemalige Generaldirektor
der Raiffeisenlandes¬bank NÖ-Wien, der Geschäftsführer der Central Danube, Gerd KRÄMER
sowie zahlreiche weitere WeggefährtInnen, die damals dazu beigetragen haben, dass der Twin City Liner nicht
nur als Idee, sondern auch in der Praxis auf den Donauwellen reüssieren kann.
Mittlerweile hat der Twin City Liner mehr als 1,2 Millionen Passagiere in den letzten zehn Jahren von Wien nach
Bratislava und retour geschippert. Rund hundert weitere kamen bei der Jubiläumsfahrt dazu. Die begehrten Tickets
für die Jubiläumsfahrt am 1. Juni 2016 wurden im Vorfeld von der Tageszeitung „Heute“ verlost. Die GewinnerInnen
erwartete eine Fahrt nach Bratislava, wo eine Tour mit dem Bummelzug durch die Altstadt und zur Burg am Programm
stand, bevor es wieder zurück nach Wien ging. Mandana Nikou, Sängerin der österreichischen Band
SolidTube und quasi „The Voice of Twinny“, gratulierte am Jubiläumstag ebenfalls persönlich mit einem
Geburtstagsständchen. Natürlich durfte auch die obligate Geburtstagstorte im „Twin City Liner“-Design
nicht fehlen. Und man erinnerte sich gerne zurück, wie der Twin City Liner vor zehn Jahren erstmals in Wien
angekommen ist.
Der Twin City Liner wird von der Central Danube Region Marketing und Development GmbH betrieben, einer gemeinsamen
Gesellschaft von Wien Holding und der Raiffeisen Landesbank NÖ-Wien. Das nautische Personal stellt die DDSG
Blue Danube, die über den Hafen Wien zur Wien Holding gehört.
Wie ein Norweger Wien eroberte
Gebaut wurde der Twin City Liner in der norwegischen Werft Båtservice Mandal. Das kleine Städtchen Mandal
liegt an einem idyllischen Fjord. Das Schiff zu bauen war keine einfache Sache: Für die Rumpfkonstruktion
wurden 29 Tonnen Aluminium verarbeitet, fast tausend Liter Rostschutz und Farbe verstrichen sowie 60 Quadratmeter
Fensterglas eingesetzt. Die spezialisierten Fachkräfte der Werft benötigten für den Bau eines Twin
City Liner in etwa 25.000 Arbeitsstunden in neun Monaten. Mittlerweile sind zwei Schiffe im Einsatz. Der zweite
Twin City Liner wurde im Jahr 2008 in Dienst gestellt.
Der weite Weg vom norwegischen Fjord bis nach Wien
Nach seinem Stapellauf und den Testfahrten im Fjord wurde der Twin City Liner offiziell der Schiffseignerin
Central Danube übergeben. Kaum im Wasser hatte sich das Schiff auch schon der ersten großen Herausforderung
zu stellen: der lange, weite Weg über die Nordsee bis an das Donauufer der Bundeshauptstadt. Der Seeweg von
Mandal über Kristiansand, ins Skagerrak, dem wildesten Teil der Nordsee – westlich an Dänemark vorbei
– galt als die größte Herausforderung auf dem Weg nach Wien. „Bei dem kräftigen Wellengang hatte
die fünfköpfige Mannschaft alle Hände voll zu tun, denn gerade im Frühjahr verwandelt der unberechenbare
Wind das Wasser der Nordsee in einen brodelnden Wasserkessel“, so der ehemalige Flottenkapitän Otto Szabo,
der damals den Twin City Liner nach Wien überstellt hat.
Die Reise des Twin City Liners nach Wien führte weiter über das holländische Binnenwasser-Kanalsystem
nach Deutschland, dann weiter über den Rhein-Main-Donaukanal und schließlich über die Donau bis
nach Wien. Insgesamt haben die Twin City Liner bei ihrer knapp zwei Wochen lang dauernden Überstellungsfahrt
nach Wien rund 800 Seemeilen (1.481,6 Kilometer) am Meer und etwa 1.600 km in Binnengewässern mit 60 Schleusen
durchfahren.
Erstmals im Wiener Rampenlicht
Am 11. Mai 2006 traf der Twin City Liner dann bei der Schiffsanlegestelle in Nussdorf ein. Dort machte das
„Geburtstagskind“ zum ersten Mal in Wien am Kai fest. Doch Pause wurde dem Schiff keine gegönnt. Gleich am
nächsten Tag schipperte der Twinny bis zum Schiffahrtszentrum bei der Reichsbrücke, wo er bis zum Saisonstart
am 1. Juni 2006 ein volles Programm zu absolvieren hatte. Ein Präsentationstermin jagte den nächsten.
Der Twinny zeigte sich der Presse, den ReiseveranstalterInnen und den beteiligten PartnerInnen von seiner besten
Seite. Und natürlich hatte das Schiff etliche Präsentations- und Testfahrten zwischen Wien und Bratislava
zu absolvieren, bis es am 1. Juni 2006 im Rahmen des Linienbetriebs in seine erste Saison startete.
Großer Auftritt: Jungfernfahrt und Taufe
Wirklich großen Bahnhof gab es dann bei der offiziellen Jungfernfahrt und der Schiffstaufe am 14. Juni
2006: Nach zwei Wochen Linienbetrieb stand nun die offizielle Jungfernfahrt samt Schiffstaufe auf dem Programm.
Der Festakt fand am Ufer des Donaukanals in Wien statt. Mit dabei waren Wiens Bürgermeister Michael Häupl,
der Oberbürgermeister von Bratislava, Andrej Durkovsky und der damalige Raiffeisen-Generalanwalt Christian
Konrad. Die Schiffssegnung nahm Dompfarrer Toni Faber vor. Als Schiffspatin ließ zur Taufe Ulla Konrad, die
Tochter von Christian Konrad, stilgerecht eine Flasche Sekt an der Schiffswand zersplittern. Nun trug der Twin
City Liner seinen Namen auch offiziell.
Jubiläumssaison 2016 mit vielen Angeboten: Super-Dienstag, Lehrlings-Special, Familienwochen, Schulwochen,
Erlebniskarte
Neu in der Jubiläumssaison ist der Super-Dienstag. Erstmals erhalten SeniorInnen (ab 60 Jahren), Studierende
und Personen mit besonderen Bedürfnissen während der gesamten Saison jeden Dienstag 50 Prozent Ermäßigung
auf das Twin City Liner-Ticket. Ebenfalls neu ist das Lehrlings-Special. Lehrlinge fahren während der gesamten
Saison zum halben Preis.
Bei den Familienwochen im Sommer und im Herbst gibt es für diese Zielgruppe ein ganz besonderes „Zuckerl“:
In der Zeit von 22. bis 26. August sowie von 3. bis 30. Oktober 2016 reisen bis zu zwei Kinder (bis zum vollendetem
17. Lebensjahr) in Begleitung eines Erwachsenen kostenlos. Diese attraktive Vergünstigung gilt für alle
Fahrten innerhalb der Familienwochen.
In den Schulwochen von 13. bis 30. Juni sowie von 5. bis 30.September 2016 erhalten Schulgruppen (ab 15 Personen)
50 Prozent Ermäßigung auf alle Fahrten von Montag bis Freitag. Zwei Begleitpersonen reisen kostenlos.
Immer günstig unterwegs ist man mit der Twin City Liner Erlebniskarte: Um nur 10,- Euro pro Jahr erhalten
KartenbesitzerInnen nicht nur 10 Prozent Rabatt auf jede Fahrt mit dem Twin City Liner für Buchungen bis 31.
März 2017, sondern unter anderem auch Vergünstigungen für Hotels, Cafés, Restaurants und
Stadtrundfahrten in Wien und Bratislava.
Immer ein besonderes Erlebnis: Reisen mit dem Twin City Liner
Der Twin City Liner fährt von der Schiffsstation City am Schwedenplatz los, die im Jahr 2010 eröffnet
wurde. Die Reise mit dem vollklimatisierten Schnellkatameran ist immer ein Erlebnis. Das beginnt schon beim Betreten
des Schiffes. Groß und weitläufig präsentiert sich der Innenraum. Man nimmt Platz in den bequemen
roten Polstersesseln. Rundherum riesige Glasfenster, die jeden Sitz zu einer kleinen Aussichtsplattform machen.
Das Bord-Buffet bietet Kleingerichte, Snacks und Getränke. Am Oberdeck gibt es Sitze im Freien, die speziell
bei sonnigem Wetter heiß begehrt sind.
Und dann legt der Schnellkatamaran auch schon ab, schippert zuerst etwas langsamer den Donaukanal abwärts,
vorbei an der Urania, bis er den Donaustrom erreicht und Fahrt aufnimmt. Nach kurzer Zeit hat das Schiff die Bundeshauptstadt
auch schon hinter sich gelassen. Am Ufer Idylle pur: dichte Auwälder, die bis ans Wasser reichen. Da und dort
ein anderes Schiff, ein Schleppkahn oder ein Donaukreuzfahrtschiff, das schnell überholt wird. Auf der rechten
Seite kommt das Städtchen Hainburg immer näher, dann die stolze Burgruine Theben auf der linken Seite
– und schon ist das Ziel in Sicht: Bratislava mit seinen Donaubrücken.
Nach 75 Minuten Fahrzeit legt der Twin City Liner bei der neuen – heuer eröffneten – Anlegestelle gleich bei
der Altstadt in Bratislava an. Der modern designte Ponton ist architektonisch dem Look des Twinny nachempfunden.
Auf zwei Ebenen befinden sich neben den schiffsrelevanten Einrichtungen auch Ticketschalter, Büros, Souvenirläden
und eine Touristeninformation. Ein kleines Café mit toller Aussicht ergänzt in Kürze das Angebot.
Infos und Tickets
Bis zu fünfmal täglich fährt der Twin City Liner bei einer Fahrtzeit von rund 75 Minuten von der
Schiffsstation City am Schwedenplatz Richtung Bratislava ab. Zwei Schiffe sind im Einsatz, jedes mit einer Kapazität
von 129 Sitzplätzen.
|