Einen Sensationsfund aus Archäologensicht hat das Landesamt für Bodendenkmäler
beim Grieserhof in Bozen mit einem römischen Haus mit Säulenhalle, freigelegt.
Bozen (lpa) - „Hier an dieser Stelle in Gries haben bereits im 1. Jahrhundert nach Christus Gebäude
bestanden und mit den wichtigsten bisher freigelegten archäologischen Resten von Pons Drusi, dem römerzeitlichen
Bozen, ist den Archäologen ein besonderer Fund geglückt“, sagte der für die Bodendenkmäler
zuständige Landesrat Florian Mussner bei der Vorstellung der Funde am 01.06.
Archäologin und Direktorin des Landesamts für Bodendenkmäler Catrin Marzoli bezeichnete die Ausgrabungen
als Sensationsfund aus archäologischer Sicht. Erstmals sei in Bozen eine römerzeitliche Villa aus dem
1. Jahrhundert mit einer Säulenhalle nachgewiesen worden, so Marzoli. Im Zentrum der Säulehalle habe
es auch ein Wasserbecken gegeben, von dem Mosaikteile von ausgezeichneter Qualität erhalten seien, so die
Archäologin. Die Funde, wie etwa zahlreiche Säulenfragmente aus Marmor, belegen die reiche architektonische
Ausstattung der Villa, deren Mauern zum Teil noch bis zu einer Höhe von zwei Metern erhalten sind und sogar
mit Fresken geschmückt waren. Neben der Villa haben die Archäologen laut Marzoli erstmals in Bozen auch
ein öffentliches Gebäude aus der Römerzeit, wahrscheinlich einen Tempel aus dem 1. Jahrhundert nach
Christus entdeckt. „Bei den Funden handelt es sich um die wichtigsten bisher freigelegten Funde von Pons Drusi,
dem römerzeitlichen Bozen, das in jener Zeit ein bedeutendes Zentrum mit regen Handelskontakten war“, sagt
Marzoli.
„Es ist wichtig, Funde wie diese für unsere Kinder zu erhalten, weil sie uns einen Blick in die Geschichte
ermöglichen und die Entwicklung der Menschheit nachzeichnen und verstehen lassen“, unterstrich Landesrat Mussner.
Die Funde sollen überbaut und über eine Treppe allen Interessierten zugänglich gemacht werden.
Sowohl Landesrat Mussner als auch Marzoli dankten der Elisabeth Stiftung, den Tertiarschwestern und den Planern
des Altersheims für ihr Verständnis für die Grabungen.
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