Sensationsfund aus der Römerzeit vorgestellt

 

erstellt am
02. 06. 16
11:00 MEZ

Einen Sensationsfund aus Archäologensicht hat das Landesamt für Bodendenkmäler beim Grieserhof in Bozen mit einem römischen Haus mit Säulenhalle, freigelegt.
Bozen (lpa) - „Hier an dieser Stelle in Gries haben bereits im 1. Jahrhundert nach Christus Gebäude bestanden und mit den wichtigsten bisher freigelegten archäologischen Resten von Pons Drusi, dem römerzeitlichen Bozen, ist den Archäologen ein besonderer Fund geglückt“, sagte der für die Bodendenkmäler zuständige Landesrat Florian Mussner bei der Vorstellung der Funde am 01.06.

Archäologin und Direktorin des Landesamts für Bodendenkmäler Catrin Marzoli bezeichnete die Ausgrabungen als Sensationsfund aus archäologischer Sicht. Erstmals sei in Bozen eine römerzeitliche Villa aus dem 1. Jahrhundert mit einer Säulenhalle nachgewiesen worden, so Marzoli. Im Zentrum der Säulehalle habe es auch ein Wasserbecken gegeben, von dem Mosaikteile von ausgezeichneter Qualität erhalten seien, so die Archäologin. Die Funde, wie etwa zahlreiche Säulenfragmente aus Marmor, belegen die reiche architektonische Ausstattung der Villa, deren Mauern zum Teil noch bis zu einer Höhe von zwei Metern erhalten sind und sogar mit Fresken geschmückt waren. Neben der Villa haben die Archäologen laut Marzoli erstmals in Bozen auch ein öffentliches Gebäude aus der Römerzeit, wahrscheinlich einen Tempel aus dem 1. Jahrhundert nach Christus entdeckt. „Bei den Funden handelt es sich um die wichtigsten bisher freigelegten Funde von Pons Drusi, dem römerzeitlichen Bozen, das in jener Zeit ein bedeutendes Zentrum mit regen Handelskontakten war“, sagt Marzoli.

„Es ist wichtig, Funde wie diese für unsere Kinder zu erhalten, weil sie uns einen Blick in die Geschichte ermöglichen und die Entwicklung der Menschheit nachzeichnen und verstehen lassen“, unterstrich Landesrat Mussner. Die Funde sollen überbaut und über eine Treppe allen Interessierten zugänglich gemacht werden.

Sowohl Landesrat Mussner als auch Marzoli dankten der Elisabeth Stiftung, den Tertiarschwestern und den Planern des Altersheims für ihr Verständnis für die Grabungen.

 

 

 

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