Rössler: Land und Wirtschaftskammer suchen Betriebe, die zur Verwirklichung der Klima-
und Energieziele beitragen
Salzburg (lk) - Der Masterplan Klima und Energie 2020 benennt die konkreten Potenziale und Maßnahmen,
die das Land Salzburg im ersten Umsetzungsschritt seiner langfristigen, mit den europäischen und internationalen
Klimazielen abgestimmten Klima- und Energiestrategie erreichen will (Salzburg 2050). Aus diesem Grund sucht die
Umweltabteilung des Landes interessierte Salzburger Betriebe, die zur Verwirklichung der herausfordernden Klima-
und Energieziele beitragen möchten.
"Der Salzburger Prozess zeichnet sich dadurch aus, dass – österreichweit einmalig – eine integrierte
Klima- und Energiestrategie entwickelt wurde und eine enge Kooperation mit verschiedenen Partnern gesucht wird",
so Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler am 31.05. bei einem Informationsgespräch in Salzburg.
"Das Land geht zusammen mit der Wirtschaftskammer nun einen Schritt weiter und lädt konkret Salzburger
Betriebe ein, sich im Klimaschutz noch stärker als bisher zu engagieren. Kleine und mittlere Unternehmen können
sich ihre umweltrelevanten Investitionen zusätzlich zur Bundesförderung auch vom Land anteilig fördern
lassen und tragen damit zur Erreichung der Klimaziele bei."
Wirtschaft bekennt sich zu mehr Energieeffizienz
Die Wirtschaftskammer Salzburg (WKS) bekennt sich zu unternehmerischen Aktivitäten im Energie- und Umweltmanagement
und hat das bereits 2011 – nach der Reaktorkatastrophe in Japan – mit einem Beschluss im Wirtschaftsparlament deutlich
gemacht. "Grundsätzlich zeigt sich, dass immer mehr Unternehmen die Vorteile von Investitionen in den
Umweltschutz erkennen. Das wird unter anderem durch die rasant gestiegenen Beratungszahlen des Umweltservice Salzburg
deutlich. Auch aus diesem Grund unterstützen wir das neue Förderprogramm des Landes und werben dafür
bei unseren Mitgliedern, sich daran zu beteiligen", stellte WKS-Präsident Konrad Steindl fest. "Denn
egal ob Energieeffizienz, Mobilität oder Abfall – Förderungen wie das Partner-Programm des Landes helfen
den Unternehmen, in den Umweltschutz zu investieren. So können sie durch Umweltmaßnahmen ökonomisch
und ökologisch erfolgreich sein", fasste Steindl die Vorteile von betrieblichem Umweltschutz zusammen.
Paradebeispiel Umweltservice Salzburg
Ein Paradebeispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Wirtschaft und öffentlicher Hand ist das Umweltservice
Salzburg, eine von Land, Wirtschaftskammer und Salzburg AG getragene, produktunabhängige Institution, die
geförderte Beratungen bereitstellt.
Das neue Förderprogramm "Salzburg 2050 Partnerbetriebe" soll den Top-Betrieben unter den klima-
und energiebewussten Betrieben in Salzburg ermöglichen, noch klimafreundlicher und energieeffizienter zu arbeiten.
Dabei wird – nach einer umfangreichen Begleitung durch das Umweltservice Salzburg – eine Partnerschaftsvereinbarung
und ein Arbeitsprogramm zwischen dem Betrieb und dem Land formuliert. Der Betrieb verpflichtet sich, Maßnahmen
aus diesem Arbeitsprogramm umzusetzen, und erhält im Gegenzug Beratung, Begleitung und Information – und Förderungen
für die Umsetzung seiner Maßnahmen.
So profitieren Partnerbetriebe
Der Bund fördert grundsätzlich 30 Prozent der umweltrelevanten Investitionskosten von Betrieben. Kleine
(bis 50 Beschäftigte) und mittlere Unternehmen (bis 250) dürfen laut EU-Vorgaben auch höher gefördert
werden. Da setzt die Umweltabteilung des Landes an und fördert Maßnahmen im Klima- und Energiebereich
mit zusätzlich 30 Prozent der Bundesförderung für mittlere Unternehmen beziehungsweise 60 Prozent
der Bundesförderung für kleine Unternehmen (unter Berücksichtigung der förderrechtlichen Höchstgrenze).
Zwei Beispiele: Eine Bäckerei (kleiner Betrieb) tätigt Investitionen in die Technik in der Höhe
von 680.000 Euro (für Gebäudehülle, Haustechnik und Kältetechnik) und bekommt für den
förderbaren Anteil von 250.000 Euro vom Bund 80.000 Euro. Mit der Salzburg 2050 Partnerschaft kommen vom Land
noch plus 60 Prozent dazu, also eine Förderung von 48.000 Euro.
Ein Hotel (mittlerer Betrieb) setzt Maßnahmen zur Sanierung der Außenwände, der Isolierung des
Daches und beim Fenstertausch, senkt dadurch die Heizkosten um 18.300 Euro jährlich und spart jährlich
74,8 Tonnen Kohlenstoffdioxid ein. Die Sanierungskosten von 550.000 Euro sind zu 327.000 umweltrelevant, das ergibt
eine Bundesförderung von 104.200 Euro. Als Salzburg 2050 Partner erhält der Betrieb vom Land plus 30
Prozent der Bundesförderung, also noch einmal 31.100 Euro.
Außerdem bekommt jedes Unternehmen eine umfassende Beratung durch Umweltservice Salzburg, die erhöht
gefördert wird (75 statt 50 Prozent), und kann als Salzburg 2050 Partnerbetrieb in der Öffentlichkeit
auftreten.
Voraussetzungen für eine Aufnahme in das Programm
Das Programm richtet sich an Unternehmen mit einem Betriebsstandort im Bundesland Salzburg. Das Unternehmen unterstützt
die Ziele der Klima- und Energiestrategie des Landes und kommuniziert dies entsprechend, zum Beispiel auf der eigenen
Homepage, und nützt die umfassenden Beratungsleistungen von Umweltservice Salzburg. Zur leichteren Abwicklung
nominiert jeder teilnehmende Betrieb eine verantwortliche Person für Klima- und Energiefragen.
Zum Ablauf
Die ersten zehn Betriebe, die den genannten Voraussetzungen entsprechen, werden vom Land Salzburg zu näheren
Gesprächen eingeladen. Darauf aufbauend wird eine Grundsatzvereinbarung zur Partnerschaft unterzeichnet. Danach
erfolgt eine umfassende Beratung durch Umweltservice Salzburg, bei der eine Liste möglicher Maßnahmen
im Bereich Energieeffizienz und Klimaschutz ausgearbeitet wird.
Als nächster Schritt wird ein gemeinsames Arbeitsprogramm vereinbart. Darin verpflichtet sich das Unternehmen,
zumindest zwei Maßnahmen aus dieser Liste umzusetzen. Förderfähig sind alle Maßnahmen, die
auch vom Bund gefördert werden können. Doppelförderungen durch das Land Salzburg sind ausgeschlossen.
Darüber hinaus können innovative Maßnahmen, die nicht vom Bund oder einer anderen Förderschiene
abgedeckt werden, gefördert werden. Dies wird allenfalls gesondert vereinbart.
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