9 Gemeinden der „Klima- und Energiemodellregion Leithaland“ setzen auf intelligente, nachhaltige
Energiekonzepte
Eisenstadt (blms) - Die neun Gemeinden der „Klima- und Energiemodellregion (KEM) Leithaland“ setzen seit
Jahren intelligente und auf die Region abgestimmte Energiekonzepte erfolgreich um. Mit dem verstärkten Einsatz
von Photovoltaik und der Forcierung der E-Mobilität soll mittelfristig die Energieautarkie in der Region
in den drei Sektoren Wärme, Strom und Mobilität erreicht werden. Bei einer Pressekonferenz mit Umweltlandesrätin
Mag.a Astrid Eisenkopf zogen die Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden und die Projektpartner am 08.06. Bilanz
und gaben einen Ausblick auf zukünftige Initiativen.
Steigender Verkehr und Energieverbrauch, damit einhergehend auch eine massive Belastung für Klima und Umwelt,
erfordern dringend Lösungen. „Der Schlüssel zum Klimaschutz ist es, möglichst viele Menschen auf
den Geschmack eines nachhaltigen Lebensstils zu bringen. Klimaschutz ist nicht nur ein Thema auf internationalen
Klimakonferenzen. Klimaschutz geht uns alle an, deshalb müssen diesen Weg möglichst breite Bevölkerungsschichten
mittragen“, erklärte Umweltlandesrätin Eisenkopf. „Die ‚Klima- und Energiemodellregion Leithaland‘ leistet
dazu einen wichtigen Beitrag“.
2013 gestartet
2013 wurde die „Klima- und Energiemodellregion Leithaland“ gestartet. Basis war das Programm des Klimafonds
des Bundes, das österreichische Regionen finanziell bei Maßnahmen zur Energieeinsparung unterstützt.
Neun Gemeinden mit insgesamt rund 18.000 Einwohnern sind beteiligt: Großhöflein, Hornstein, Leithaprodersdorf,
Müllendorf, Neufeld/Leitha, Pöttsching, Steinbrunn, Wimpassing/Leitha und Zillingtal. Voraussetzung war
die Erstellung eines bindenden Umsetzungskonzepts und dessen Umsetzung durch einen Modellregionsmanager. Partner
sind Unternehmen und öffentliche Einrichtungen aus der Region, etwa die Burgenländische Energieagentur
(BEA), wichtig ist die Vernetzung mit anderen Klima- und Modellregionen.
450 Tonnen CO2 jährlich eingespart
36 Maßnahmen mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 3 Mio. Euro seien umgesetzt worden. Zu den Maßnahmen
zählen Förderaktionen für Photovoltaikanlagen für Privathaushalte, der Einbau von Photovoltaikanlagen
in öffentlichen Gebäuden, die thermische Sanierung von Wohnhäusern und öffentlichen Gebäuden
und Heizungstausch ebenso wie Bürgerbeteiligungsmodelle oder die Anschaffung eines Gmoa-Busses und eines E-Nutzfahrzeuges.
Daneben wurden von der KEM 11 Informations- und Beratungsveranstaltungen zu Spezialthemen initiiert, etwa zu Heizungswärmepumpen
oder zum Einsatz von LED, die von der Bevölkerung gut angenommen worden seien. Ein durchschlagender Erfolg
sei auch das Schul-Gemeinschaftsprojekt „Der Sonne entgegen“ zum Thema Energiesparen und Klimaschutz gewesen.
Die Leistungsbilanz ist beeindruckend: „Pro Jahr werden durch die Effizienzmaßnahmen mehr als 450 Tonnen
CO2 pro Jahr eingespart. Das ist ein maßgeblicher Beitrag zum Umweltschutz, der zeigt, dass es durch aktive
Einbindung der Bevölkerung möglich ist, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Energieeinsparung
auf breiter Basis erfolgreich zu verankern“, so Eisenkopf.
E-Mobilität als Hoffnungsfeld
Künftig soll die E-Mobilität weiter ausgebaut werden, sagt KEM Leithaland-Manager Ing. David Locsmandy.
Geplant seien auch Angebote von Alternativen zum Gebrauch von Privat-PKWs im Alltag, Angebote von alternativen
Treibstoffen und weitere Kooperationen mit Partnern aus der Wirtschaft. Der Klimafonds bietet die Möglichkeit,
das Projekt weiter zu betreiben; von den Gemeinden gebe es bereits einen Grundsatzbeschluss, weiterzumachen.
Derzeit bestehen im Burgenland acht Klima- und Energiemodellregionen, rund 40 % der Bevölkerung sind eingebunden,
„damit ist das Burgenland österreichweit an zweiter Stelle“, sagt BEA-GF DI Johann Binder.
„Nach der Stromautonomie im Jahr 2013 streben wir bis zum Jahr 2020 an, 50% des Energieverbrauchs im Burgenland
aus erneuerbaren Energiequellen abzudecken, bis 2050 sollen es 100 Prozent sein. Wir müssen jetzt schon den
Weg dafür ebnen. Die Klima- und Energiemodellregionen sind dazu ein wesentlicher Baustein“, so Eisenkopf abschließend.
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