Initiative von Land, WK und LWK soll Verwendung heimischer landwirtschaftlicher Produkte in
Unternehmen des Landes fördern
Eisenstadt (blms) - In einer gemeinsamen Initiative wollen Land, Wirtschaftskammer und Landwirtschaftskammer
die Verwendung heimischer landwirtschaftlicher Produkte im Land, landesnahen und anderen großen Betrieben
des Landes forcieren. Das gaben Agrarlandesrätin Verena Dunst, LWK-Präsident ÖkR Franz Stefan Hautzinger,
Landesinnungsmeister der burgenländischen Lebensmittelgewerbe Thomas Hatwagner und Burgenland Holding GF Mag.
Hans-Peter Rucker am 07.06. bekannt. Ziel seien die bessere Erschließung des heimischen Marktes für
die Landwirtschaft, höhere Wertschöpfung und noch mehr Qualität der Ernährung in den Küchen
landesnaher Betriebe. Gelingen soll dies durch bessere Koordination von Angebot und Nachfrage; eine interaktive
Plattform soll den Informationsaustausch zwischen ProduzentInnen und Unternehmen ermöglichen.
Die heimische Landwirtschaft hat es derzeit besonders schwer: Billigkonkurrenz aus dem Ausland, geringe Wertschöpfung
heimischer Produkte trotz Topqualität, dazu Frost, Hochwasser und Hagelgefahr sind existenzbedrohend. „Wir
verlieren seit Jahren jeden Tag etwa einen Betrieb. Für den längerfristigen Bestand der burgenländischen
Landwirtschaft ist die bessere Erschließung des heimischen Marktes eine Überlebensfrage“, sieht Dunst
dringenden Handlungsbedarf. Das Land geht mit gutem Beispiel voran und will die Verwendung heimischer Produkte
in den Küchen landesnaher Unternehmen forcieren.
„Umfragen zeigen, dass die Konsumenten zu 85 % darauf schauen, woher ein Produkt kommt“, stellt LWK-Präsident
Hautzinger fest. „Nicht der Preis ist dabei so wichtig, sondern, dass es ein heimisches Produkt sein soll“. Jede
zweite Mahlzeit werde heute außer Haus eingenommen – sehr viele in landesnahen Unternehmen, etwa in Kantinen,
Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern. „Da ist es naheliegend, darüber nachzudenken, wie man diese
Regionalität besser umsetzen kann“.
In einer gemeinsamen Initiative wollen deshalb die Agrarabteilung der Burgenländischen Landesregierung, die
Wirtschaftskammer Burgenland und die Burgenländische Landwirtschaftskammer vorhandene Ressourcen bündeln,
Angebot und Nachfrage besser koordinieren und Anbieter und Abnehmer besser vernetzen. In einem ersten Schritt soll
eine Plattform eingerichtet werden, in die sich alle landwirtschaftlichen Betriebe mit ihren Produkten einbringen.
Voraussetzungen, so Dunst, seien „Qualität, Liefersicherheit, Lieferzeit und passende Rahmenbedingungen für
beide Seiten“ – Produzenten und Käufer. Ab September soll das Projekt starten, bis dahin wird auch die Plattform
stehen. Hautzinger erhofft sich durch die Initiative eine Erhöhung des Absatzes, eine Steigerung der Wertschöpfung
und nicht zuletzt mehr Wertschätzung heimischer Produkte.
„Regionale Vergabe bedeutet, dass die Wertschöpfung im Land bleibt. Deshalb sind wir gerne auf diese Initiative
aufgesprungen“, sieht Landesholding-GF Rucker sieht den Schulterschluss als eine sinnvolle Weiterführung der
Bauinitiative. „Es geht darum, Nachfrage und Angebot zusammenzubringen“. Neben der KRAGES sind es derzeit vor allem
drei große Tourismusbetriebe – Kurbad Bad Tatzmannsdorf AG, Sonnentherme Lutzmannsburg und das Landessportzentrum
VIVA – die bereits weitgehend auf regionale Produkte setzen mit rund 3 Mio. Euro Einkaufsvolumen für Lebensmittel
wesentlich zum Erfolg beitragen können. „Das sind vielversprechende Beispiele. Wenn es gelingt, burgenländischen
Betrieben auf ihrem Heimatmarkt neue Perspektiven zu eröffnen, dann sind wir einen großen Schritt weiter“,
ist Dunst überzeugt.
Noch am 07.06. hat es als Auftakt eine Koordinierungsveranstaltung mit einem Workshop mit Vertretern der landesnahen
Betriebe gegeben.
|