LH Kaiser verfolgte mit Schülern das „Wechselbälgchen“ und wies auf Zeitgemäßheit
hin
Klagenfurt (lpd) - Ein besonderes Highlight ging am 06.06. im Wolfsberger Kuss über die Bühne.
Das Ensemble des Wiener Volkstheaters führte „Das Wechselbälgchen“ von Christine Lavant in der Bühnenfassung
von Maja Haderlapp auf. Während zur Premiere bereits am Sonntag geladen worden war, kamen heute rund 500 Schülerinnen
und Schüler aus höheren Schulen des Lavanttales sowie der 4. Klasse der NMS St. Stefan in den einzigartigen
Kulturgenuss. Gemeinsam mit den vielen Jugendlichen fand sich auch Bildungsreferent LH Peter Kaiser im großen
Saal des Kuss ein.
Kaiser zeigte sich begeistert von so viel Interesse von Seiten der Schülerinnen und Schüler ein Jahr
nach dem Festjahr für Christine Lavant. „Es wird hier einiges gezeigt werden, das uns daran erinnern soll,
dass es auch in unserer Gesellschaft Menschen gibt, die es nicht gleich leicht haben wie der Großteil. Es
gibt Schmähungen, Behinderungen, Einschränkungen und soziale Ausgrenzungen, und oftmals herrscht Egoismus
vor“, stimmte der Landeshauptmann die Jugendlichen auf den ernsten Hintergrund des Stückes ein. Dass die Zuschauer
erkennen, wie zeitgemäß die Erzählung Christine Lavants auch heute noch ist, sei sein großer
Wunsch.
Im Herbst des Vorjahres fand die späte Uraufführung des Stückes statt. Seither bemühte sich
die Christine Lavant Gesellschaft darum, das Stück in die Heimat Lavants zu bringen. Die Dichterin stammte
aus St. Stefan bei Wolfsberg und schrieb in ihrer zwischen 1945 und 1946 verfassten Erzählung über eines
jener Kinder, die damals als „unwert“ klassifiziert und der Vernichtung ausgesetzt waren. Das Stück galt lange
Zeit als verschwunden und wurde 1998 erstmals veröffentlicht.
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