„Tag der Offenen Tür“ anlässlich 60 Jahre Wasserleitungsverband (WLV) Nördliches
Burgenland ermöglicht Blick hinter die Kulissen.
Eisenstadt (blms) - Den traditionellen „Tag der offenen Tür“ veranstaltete der Wasserleitungsverband
(WLV) Nördliches Burgenland aus Anlass seines 60-jährigen Bestandsjubiläums am 17.06. Mehr als 2.000
BesucherInnen, darunter viele Schulen, nutzten die Möglichkeit, hinter die Kulissen zu blicken und die vielfältigen
Aufgaben eines Wasserversorgers kennenzulernen. Bei einer Pressekonferenz mit Landeshauptmann Hans Niessl wurde
Rückschau gehalten und das neue Imagevideo und der überarbeitete Internet–Auftritt des WLV Nördliches
Burgenland der Öffentlichkeit präsentiert.
Die Zentrale in Eisenstadt konnte beim Tag der Offenen Tür ebenso besichtigt werden wie der wichtigste Brunnen
des WLV in Neudörfl an der Leitha sowie die Außenstelle und die Brunnenanlage in Neusiedl. Den Gästen
standen Shuttlebusse zur Verfügung, die Mitarbeiter des WLV informierten über Geschichte und Funktionsweise
der Wasserversorgung im Nordburgenland. Ein Kinderunterhaltungsprogramm und eine Jause für alle Besucher machten
die Veranstaltung zum Fest für die Bevölkerung.
„Wesentlicher Beitrag zum Aufstieg und zur positiven Entwicklung des Landes“
„Die Geschichte des Wasserleitungsverbandes ist eine Erfolgsstory. Der Wasserleitungsverband leistet einen
wesentlichen Beitrag zum Aufstieg und zur positiven Entwicklung des Landes. Er arbeitet zukunftsorientiert und
erbringt erstklassige Leistungen. Ich gratuliere ganz herzlich zum 60-Jahr-Jubiläum“, sagte Landeshauptmann
Hans Niessl. „Das Thema Wasser ist für die Bevölkerung von enormer Bedeutung. Der Schutz des Wassers
ist uns sehr wichtig, das haben wir auch erst kürzlich in der Landesverfassung verankert.“ Die öffentliche
Daseinsvorsorge, dazu zähle auch die Wasserversorgung, müsse in öffentlicher Hand bleiben. „Eine
Liberalisierung lehne ich grundsätzlich ab“, erteilte Niessl einer Privatisierung eine klare Absage.
„Bewusstsein für wertvollen Rohstoff Wasser vermitteln“
„Hauptziel des Tages der offenen Tür ist es, den Kunden zu vermitteln, welch enormer anlagentechnischer
und logistischer Aufwand dahinter steckt, bis erstklassiges Trinkwasser in jeder beliebigen Menge wie selbstverständlich
zu Hause aus dem Wasserhahn läuft. Wir wollen aber auch das Bewusstsein für den wertvollen heimischen
Rohstoff Wasser wecken und vermitteln, wie essentiell der Schutz dieser Ressource vor negativen Einflüssen
ist“, erklärte der Obmann des WLV Bgm. Ing. Gerhard Zapfl.
Geschichte
Nur knapp mehr als 6 % aller Haushalte waren nach dem 2. Weltkrieg an eine öffentliche Wasserversorgung
angeschlossen. Um die prekäre Versorgungslage zu verbessern, wurde 1956 per Landesgesetz der Wasserleitungsverband
Nördliches Burgenland (WLV) von zunächst 48 Mitgliedsgemeinden gegründet. Im Zuge des Auf- und Ausbaus
der Ortsnetze und zusammenhängender überregionaler Infrastruktur traten in den folgenden Jahren immer
mehr Gemeinden dem Verband bei. Heute versorgt der WLV mehr als 200.000 BürgerInnen in den Sommermonaten in
66 Mitgliedsgemeinden mit jährlich rund 14,5 Mio. Kubikmeter Trinkwasser. Der damit viertgrößte
Wasserversorger Österreichs versorgt die Bezirke Eisenstadt, Mattersburg und Neusiedl am See zu 96 %. Das
aus 45 WLV-Brunnen und Quellen gewonnene Wasser wird über ein ausgeklügeltes System an Behältern
und Drucksteigerungen über insgesamt 2.760 km Leitungswege transportiert. Rund 61.500 Haushalte werden versorgt,
der durchschnittliche tägliche Pro-Kopf-Verbrauch beträgt etwa 130 l Trinkwasser. Die burgenländische
Wasserversorgung ist gemeinnützig organisiert, die Wasserversorger sind nicht auf Gewinn ausgerichtet.
Best Practice-Betrieb: höchste Kundenzufriedenheit und Lob vom Rechnungshof
Die ausgezeichnete Arbeit des WLV wurde kürzlich auch vom Rechnungshof bestätigt: 95,5 % seiner Empfehlungen
seien ganz oder teilweise umgesetzt worden. Auch bei den beiden letzten Benchmarking-Studien innerhalb der österreichischen
Wasserversorgung, die durch die BOKU Wien und die TU Graz durchgeführt wurden, ist der WLV Nördl. Bgld.
als Best Practice-Betrieb hervorgegangen. Und bei einer aktuellen Kundenbefragung vergaben 91% der befragten KundInnen
die Bestnote ‚Sehr gut‘ für den Verband und seine MitarbeiterInnen. 82% der Befragten sprachen sich dort auch
für eine öffentliche Wasserversorgung aus und lehnten eine Liberalisierung entschieden ab.
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