St. Pölten (fh) - Das Projekt „Bridging gaps“ vermittelte Kindergarten- und Schulkindern
Wissen zu Technik und Konstruktion von Brücken und Bewusstsein für das Überwinden sozialer Barrieren.
Die Kinder entwickelten eine App zur technischen Inspektion von Brücken und besuchten Workshops zu Integration
und Migration. ForscherInnen mit Migrationshintergrund dienten als Vorbilder für wissenschaftliche Karrieren.
Am 16.06. wurde das Projekt an der FH St. Pölten im Rahmen eines Forschungsfestes präsentiert.
Brücken bauen, Verbindungen schaffen: Im Projekt „Bridging gaps“ wurde zusammen mit Kindergarten- und Schulkindern
die Funktion einer realen Brücke sowie deren Planung, Kostenrechnung und Instandhaltung erforscht. Gleichzeitig
wurde die symbolische Bedeutung des Überbrückens sozialer Differenzen wie Bildungs- bzw. Herkunftsniveaus
thematisiert und reflektiert.
Brücken konstruieren und Menschen kennenlernen
Welche Arten von Brücken gibt es? Wie kann eine Brücke überprüft und instand gehalten werden?
Welche Kosten entstehen dabei? Diese Fragen klärten Kinder und Jugendliche von Kindergarten, Volksschule,
Mittelschulen, HAK und HTL in St. Pölten und Krems gemeinsam mit Hirut Grossberger, Researcher am Carl Ritter
von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung, und Iosif Miclaus, Research Assistant in der
Forschungsgruppe Media Computing am Institut für Creative\Media/Technologies der FH St. Pölten.
Neben der technischen Auseinandersetzung vermittelten Susanne Binder, Sabrina Kopf und Özgür Tasdelen,
Researcher am Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung der FH St. Pölten, in Workshops die
symbolische Bedeutung von zwischenmenschlichem „Brückenbauen“: Wie gelingt es, zu anderen eine Brücke
zu bauen, um die Menschen besser kennen zu lernen und so die Gemeinschaft in der Gruppe, der Klasse oder der Gesellschaft
zu stärken?
Forschungsfest
Am 16.06. präsentierten die Kinder und Jugendlichen gemeinsam mit den Forscherinnen und Forschern ihre
Ergebnisse im großen Festsaal der FH St. Pölten. Die Theatergruppe „no peanuts“ führte unter der
Leitung von Gabrielle Erd das Stück „Das verwünschte Land!“ auf.
„Durch das Projekt soll bei den Kindern das Verständnis für soziale Unterschiede aufgrund von Herkunft,
Geschlecht und Bildungshintergrund ebenso gesteigert werden, wie ihr Interesse für Naturwissenschaft, Technik,
Forschung und Innovation. Das Projekt vermittelte, dass Technikerinnen und Techniker neben technischem Wissen auch
ökonomische und soziale Kompetenzen und die Fähigkeit zum interdisziplinären Austausch benötigen“,
erklärt Frank Michelberger, Leiter des Projekts und des Carl Ritter von Ghega Instituts für integrierte
Mobilitätsforschung der FH St. Pölten.
Rollenmodelle zu Forschung und Migration
Für Kinder mit Migrationshintergrund ist es von Bedeutung, jemanden mit Migrationsbiographie in der Rolle
als WissenschaftlerIn zu erleben. Das kann Stereotypen entgegenwirken. ForscherInnen mit Migrationshintergrund
übernehmen daher im Projekt die Funktion von Role-Models für außergewöhnliche Karrieren.
Dies sind Hirut Grossberger und Özgür Tasdelen. Grossberger ist Researcher am Carl Ritter von Ghega Institut
für integrierte Mobilitätsforschung. Die in Äthiopien geborene Technikerin schloss zwei Masterstudien
und ihre Dissertation an der Universität für Bodenkultur in Wien ab. Kernthema ihrer Forschungsarbeit
ist Brückenbau. Özgür Tasdelen ist Researcher am Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung
der FH St. Pölten. Der Forscher mit kurdischem Migrationshintergrund hat ein Betriebswirtschafts- und Politikwissenschaftsstudium
abgeschlossen.
Projekt bridging gaps
Das Projekt wurde gefördert durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie. Partner
im Projekt waren die exit14 MedienAgentur (Wolfgang Almstädter) und im-plan-tat Raumplanungs-GmbH & Co
KG (Martina Scherz). Am Projekt beteiligt waren der Kindergarten Neu-Viehofen sowie die Schulen HTL Krems, BHAK/BHAS
St. Pölten, NNÖNMS St. Pölten-Viehofen, NNÖMS Theodor Körner III und Volksschule St. Pölten-Viehofen.
https://www.fhstp.ac.at/de/forschung/projekte/bridging-gaps
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