Haslauer und Rössler unterzeichnen Vertrag / Land übernimmt 3.000 Hektar Fläche
in den Hohen Tauern
Salzburg (lk) - Im Jahr 1913 legte auf Initiative des Salzburger Landtagsabgeordneten August Prinzinger
der Verein Naturschutzpark Stuttgart-Hamburg den Grundstein für den Nationalpark Hohe Tauern, indem der Verein
erste Grundankäufe in den Pinzgauer Tauerntälern tätigte. Von 1913 bis heute hat der Verein Naturschutzpark
unermüdlich an der Verwirklichung und Ausgestaltung der Nationalparkidee in den Hohen Tauern mitgearbeitet.
Der Verein Naturschutzpark setzt nun den letzten Schritt und veräußert seine Besitzungen in den Hohen
Tauern dem Nationalpark.
Am 16.06. besiegelten im Kuenburgsaal der Neuen Residenz in Salzburg Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Nationalparkreferentin
Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler den Ankauf von 3.000 Hektar Grund und Boden im wertvollsten
Kern des Schutzgebietes durch die Salzburger Nationalparkverwaltung.
"Der leidenschaftliche Einsatz des 'ersten Salzburger Naturschutz-Politikers' Dr. August Prinzinger findet
so einen würdigen Abschluss, den dieser vor mehr als 100 Jahren wohl niemals zu träumen gewagt hätte",
sind Haslauer und Rössler überzeugt.
"Besonders in diesem Jahr, wenn Salzburg seiner 200-jährigen Zugehörigkeit zu Österreich gedenkt,
wird einmal mehr erkennbar, dass Salzburg nicht nur wirtschaftlich als junges Bundesland wesentlich zum heutigen
Österreich beigetragen hat. Das Land Salzburg hat mit der Gründung des Nationalparks auch innerhalb Österreichs
den ersten und immer noch größten Beitrag zum Erhalt des österreichischen Naturerbes geleistet.
Ein Drittel der Gesamtfläche der sechs österreichischen Nationalparks befindet sich in Salzburg und wird
von der Nationalparkverwaltung, einer Dienststelle des Landes, betreut", betonte Haslauer anlässlich
der Vertragsunterzeichnung.
"Der Verein Naturschutzpark hat aber nicht nur den Grundstein für die Schaffung eines Nationalparks in
den Hohen Tauern gelegt, sondern ist auch in den Jahrzehnten nach Inkrafttreten des ersten Salzburger Nationalparkgesetzes
im Jahr 1984 immer in vorderster Reihe gestanden, wenn es darum ging, neue Entwicklungen einzuschlagen. Das Sonderschutzgebiet
als strengste Schutzkategorie im Untersulzbachtal war etwa ein solch bedeutender neuer Schritt in Richtung Schutz
der freien natürlichen Entwicklung und damit Richtung internationale Anerkennung", so Rössler.
Als Würdigung der Verdienste und des mehr als 100 Jahre währenden Engagements des Vereines Naturschutzpark
Lüneburger Heide in den Hohen Tauern überreichte Landeshauptmann Haslauer stellvertretend für alle
früheren und heutigen Vereinsmitglieder, Funktionärinnen und Funktionäre dem derzeitigen Vorsitzenden
Wilfried Holtmann und dem Ehrenvorsitzenden Oberkreisdirektor a. D. Hans Joachim Röhrs das Große Verdienstzeichen
des Landes Salzburg.
Die für den Grundankauf notwendigen 5,5 Millionen Euro können zum Großteil aus Rücklagen des
Salzburger Nationalparkfonds sowie aus einer Sonderzuwendung des Landes finanziert werden. Fast die Hälfte
sind jedoch EU-Gelder aus dem Programm zur Entwicklung des Ländlichen Raumes LE14-20. "Damit bleibt auch
dieser Grunderwerb, wie schon vor 100 Jahren, ein großes europäisches Naturschutzprojekt", zeigte
sich Rössler erfreut.
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