AIT mit stabiler positiver Bilanz – Jahresgewinn stabil bei 3,1 Mio. EUR – Betriebsleistung
seit 2008 um rund 34 Prozent erhöht
Wien (ait) - Zum achten Mal in Folge kann das AIT für das Jahr 2015 eine Bilanz mit positivem Ergebnis
vorlegen. Sowohl der Jahresgewinn von 3,1 Mio. EUR als auch das EGT von 3,2 Mio. EUR liegen auf dem Niveau von
2014. Das Bilanzjahr 2015 des AIT Austrian Institute of Technology ist gekennzeichnet durch ein solides positives
Ergebnis bei gestiegenem Umsatz und einer insgesamt guten wirtschaftlichen Unternehmensentwicklung. „Es ist uns
gelungen, das AIT als „Research and Technology Organisation", das in der Top-Liga Europas mitspielt, zu etablieren
und nachhaltig zu positionieren“, sagt Anton Plimon, Geschäftsführer des AIT anlässlich der Bilanz-Pressekonferenz
für das Geschäftsjahr 2015.
Die Entwicklung der Betriebsleistung zeigt eine Steigerung gegenüber 2014 von rd. 4,5 Prozent. Plimon: „EGT
und Jahresergebnis weisen solide Werte bei über 3 Mio. EUR auf. Haupttreiber für das positive Ergebnis
war der überdurchschnittliche Erfolg bei den strategisch vorangetriebenen kofinanzierten Projekten mit einer
Steigerung der Erlöse um rd. 9 Prozent. Für 2016 sind wir sehr stabil in Richtung unserer Budgetziele
unterwegs.“
AIT in TOP-Liga Europas angekommen
Hannes Androsch, Präsident des AIT-Aufsichtsrates: „Die ersten beiden Perioden des AIT-Aufsichtsrates zeigen
ausschließlich positive Kennzahlen. Mit Beginn der nun dritten Periode starten die Arbeiten für die
Strategie 2017–2021. Das AIT ist in der TOP-Liga der europäischen Forschungseinrichtungen angekommen. Es ist
vergleichbar mit anderen „Research and Technology Organisations" von europäischem Format wie TNO, VTT
oder Fraunhofer. Hier danken wir für die Unterstützung der Eigentümer in Form langfristiger Leistungsvereinbarungen
und Finanzierungszusagen. Das BMVIT und die IV stärken dem AIT den Rücken!“
Wachstum zu zwei Drittel extern finanziert
2015 konnten überdurchschnittlich viele Projekte in der strategisch vorangetriebenen kofinanzierten Forschung
abgeschlossen und fakturiert werden. Neben dem kontinuierlichen Wachstum der externen Erlöse ist erkennbar,
dass das Wachstum zu zwei Drittel extern finanziert werden konnte.
CFO Alexander Svejkovsky: „Das gute und neuerlich sehr solide Ergebnis ist vor allem auf eine hohe Produktivität
und eine gute Projektabschlussrate zurückzuführen. Seit 2007 zeigt die Entwicklung der Auftragsstände
einen kontinuierlichen Aufwärtstrend. Bei der Auftragsforschung ist es zwar nicht gelungen, den sehr hohen
Wert aus 2014 nochmals zu toppen, die Zahlen aus 2015 zeigen jedoch weiterhin ein sehr stabiles Niveau. Das AIT
wird daher seine Anstrengungen zu einem Ausbau der Auftragsforschung weiter intensivieren.“
Zwischenbilanz 2008–2015
Anton Plimon: „Seit dem Jahr 2008 verzeichnet das AIT einen steilen Aufwärtstrend. So konnte die Betriebsleistung,
bereinigt um Restrukturierungseffekte, von 102,5 Mio. EUR auf 137,2 Mio. EUR gesteigert werden, also rund 34 Prozent.
Gleichzeitig haben wir in diesem Zeitraum die Eigenkapitalquote auf über 30 Prozent mehr als verdoppelt. Alleine
die Umsätze aus Auftragsforschung sowie geförderten Projekten sind seit 2008 um fast 50 Prozent angestiegen.
Das entspricht einem jährlichen Wachstum von 6 Prozent. In absoluten Zahlen ist das ein Anstieg von 48 Mio.
EUR in 2008 auf knapp 73 Mio. EUR in 2015. Dies ist ein Beleg dafür, dass sich das AIT auf den relevanten
Zielmärkten gut verankert hat.“
Die erste Phase ab 2008 stand im Zeichen der gewünschten strategischen Positionierung und der neuen organisatorischen
Aufstellung. Diese ging mit einer umfassenden Portfolio-Bereinigung einher. In einem nächsten Schritt stand
die Etablierung des AIT als RTO – Research and Technology Organisation von europäischem Format bei den großen
Playern auf europäischer und nationaler Ebene im Zentrum. Plimon: „Where do we play the game and where do
we win the game? Unser Heimmarkt ist Europa. Bei den relevanten Themen und Märkten sitzen wir mit den Richtigen
am Tisch. Auf diese Weise können wir Österreich und unseren KundInnen zu entscheidenden Vorteilen verhelfen.“
Hohe Investitionen in Laborinfrastruktur
Der strategische Anspruch des AIT als Research and Technology Organisation (RTO) in der europäischen Top-Liga
basiert auf einer entsprechend großen Forschungsinfrastruktur, wobei es insbesondere die Labor-Infrastrukturen
sind, die dem europaweiten Vergleich mit den Besten standhalten.
„Dementsprechend tätigen wir sehr große Investitionen in Höhe von über 12 Mio. EUR, wobei
6,5 Mio. Euro in neue strategische Schwerpunkte und 6 Mio. Euro in die notwendigen Upgrades der bestehenden Forschungsinfrastruktur
fließen. Damit nimmt das AIT hoch relevante Forschungsthemen in Angriff“, erläutert Plimon.
Unter anderem wird das SmartEST-Lab aufgerüstet. Zusätzlich zum bereits sehr gut ausge-bauten AC (Wechselstrom-)Bereich
investiert das AIT in ein neues Leistungsspektrum im DC (Gleichstrom-)Bereich, wodurch das Labor für die Aufgaben
des nächsten Jahrzehnts gerüstet ist.
Durch einen Ausbau des thermischen Energiebereiches mit einem Labor für höhere Temperaturen, wird es
dem AIT künftig möglich sein, entsprechende Industrieanwendungen in der Wärmepumpentechnologie zu
bearbeiten.
Am Standort Ranshofen wird für die Business Unit Light Metals Technologies eine Kaltkammer-Druckguss-Maschine
angeschafft. Diese ermöglicht die Entwicklung von komplexen hochwertigen Druckgussteilen für Karosserie-
und Leichtbauanwendungen und erreicht eine Schließkraft von 1.200 Tonnen. Im Vergleich zur bestehenden Anlage
ent-spricht dies einer Steigerung um den Faktor 4 und damit den Zugang in das Geschäftsfeld „Strukturbauteile“.
Mit einem neuen Batteriemateriallabor erforscht das AIT den industriellen Herstellungs-prozess in kleinerem Maßstab
auf einer Pilotforschungsanlage zur Entwicklung der Batterie der Zukunft.
AIT hat wissenschaftliche Flughöhe erreicht
Androsch: „Das AIT hat sich in den vergangenen Jahren wirtschaftlich und wissenschaftlich zu einer international
anerkannten und wettbewerbsfähigen Forschungseinrichtung entwickelt und seine wissenschaftliche Flughöhe
erreicht. Dies war nur möglich, da die AIT- Strategie stark auf Expansion ausgerichtet ist. Auf Basis der
bisherigen positiven Ent-wicklung wird das AIT den eingeschlagenen Expansionskurs fortsetzen.“
Durch die Gründung des Complexity Science Hub Vienna, in dem das AIT gemeinsam mit IIASA, MedUni Wien, TU
Graz, TU Wien und Wirtschaftsuniversität Wien Kooperations-partner ist, hat das AIT mit seinen PartnerInnen
einen großen Schritt in Richtung „Wissenschaft des 21. Jahrhunderts“ getan, wie der Physiker Stephen Hawking
die Komplexitätsforschung bezeichnet. Der Hintergrund dabei ist, dass Probleme wie Klimawandel, Finanzmärkte,
Naturkatastrophen, Migration etc. zunehmend systemisch werden und regionale Entwicklungen globale Auswirkungen
bekommen können.
Androsch: „Viele Dinge werden derzeit wissenschaftlich noch nicht verstanden und können daher auch nicht gemanagt
werden. Durch die Erkenntnisse aus Big Data werden wir den Lösungen der Zukunft einen großen Schritt
näher kommen.“
Talente ziehen Talente an
Im vergangenen Jahr konnte der MitarbeiterInnenstand des AIT um rund 50 Personen auf 1.261 erhöht werden.
Wolfgang Knoll, wissenschaftlicher Geschäftsführer des AIT: „Das AIT ist bestens vernetzt und hat sich
als Research and Technology Organisation international einen guten Ruf erarbeitet. Talente ziehen Talente an. Gerade
für eine Forschungs-einrichtung ist das von besonderer Bedeutung, wenn es um die Suche nach den besten MitarbeiterInnen
geht.“
Scientific & Performance Indicators
Nicht nur die finanzielle Entwicklung des AIT war 2015 sehr positiv. Auch die Scientific & Performance Indicators
zeigten eine überdurchschnittlich gute Entwicklung. So konnten fast alle wissenschaftlichen Vergleichsparameter
weiter verbessert werden. So ist die Anzahl der erteilten Patente von 7 auf 37 stark angestiegen. Die Gesamtzahl
der Publikationen, Vorlesungen und Invited Lectures konnten auch 2015 weiter gesteigert werden
Wolfgang Knoll: „Die Anzahl der DissertantInnen ist im vergangenen Jahr von 206 auf 232 angewachsen. Rund ein
Drittel der DissertantInnen kommt dabei aus internationalem Raum. 2015 wurden 26 Dissertationen (2014: 18) und
70 Diplomarbeiten (2014: 63) abgeschlossen. Insgesamt zeigen alle wissenschaftliche Parameter, dass wir auf dem
richtigen Weg sind.“
AIT ExpertInnen international gefragt
AIT-ExpertInnen spielen eine immer wichtigere Rolle bei internationalen Fachkonferenzen und sind als ReferentInnen
stark gefragt. Im Gegenzug hat sich das AIT als Veranstalter führender wissenschaftlicher Konferenzen etabliert.
Beispiele dafür sind der größte österreichische E-Health Kongress „eHealth Summit Austria",
das International Symposium on Smart Electric Distribution Systems and Technologies (EDST 2015) sowie das dritte
Austrian Biomarker Symposium on Early Diagnostics.
Die AIT WissenschafterInnen haben vergangenes Jahr insgesamt 197 Vorlesungen gehalten und wurden zu 297 Fachvorträgen
auf nationalen und internationalen Konferenzen und Symposien eingeladen. Auch hier konnten in beiden Bereichen
Steigerungen erzielt werden.
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