Die Stabsübergabe vom bisherigen Präsidenten Ugo Rossi an Arno Kompatscher zur Halbzeit
der Legislaturperiode ist erfolgt.
Bozen (lpa) - Die Präsidentschaft der Regionalregierung Trentino-Südtirol ist am Nachmittag des
15.06. auf Landeshauptmann Arno Kompatscher übertragen worden, nachdem er formell gewählt worden war.
Der Landeshauptmann des Trentino, Ugo Rossi, wird nunmehr als Vizepräsident an die zweite Stelle zurücktreten.
Der sogenannte Staffellauf mit Stabsübergabe zur Hälfte der Legislaturperiode verstärkt das Klima
der Zusammenarbeit – und reduziert zudem die Politikkosten. Früher gab es nämlich einen zusätzlichen
Präsidenten, der dafür entschädigt wurde – heute nehmen die beiden Landeshauptleute die Aufgabe
abwechselnd im Rahmen ihrer schon vergüteten Tätigkeit wahr.
„Die bedeutsamste Aufgabe der Region ist es, unsere Autonomie zu schützen und weiter auszubauen“, betont Kompatscher.
„Es sind wichtige Fortschritte, die wir bisher gemacht haben: Dazu zählen in erster Linie der "Sicherungspakt"
samt der kompletten Steuerhoheit im Bereich der lokalen Abgaben – vor allem aber die Schutzklausel zugunsten unseres
Autonomiestatuts in Zusammenhang mit dem Artikel 39 des Verfassungsreformgesetzes.“
Der Landeshauptmann weist im Programm für seine Amtszeit (s. Anhang) auch auf die neue Rolle der Euregio hin.
„Sie ist es, die uns als ein länderübergreifendes Projekt Chancen für Synergien in vielen Bereichen
bietet. Wir können als kleines Europa innerhalb Europas Maßstäbe in puncto grenzüberschreitende
Zusammenarbeit setzen. Schon in der Vermittlung zwischen Österreich und Italien in Bezug auf den Brennerpass
hat diese Geisteshaltung ein neues Gewicht erhalten“, unterstreicht Kompatscher.
Ein Thema, mit dem sich die Region in Kompatschers Amtszeit weiter beschäftigen wird, ist die Mobilität.
„Wir haben zum einen 18 Millionen Euro bereitgestellt, um den intermodalen Verkehr und die Verlegung des Güterverkehrs
von der Straße auf die Schiene zu begünstigen“, resümiert Kompatscher in seiner Rolle als Präsident
der Region weiter. „Vor allem aber hat uns die Erneuerung der Konzession für die Brennerautobahn in eine sichere
Ausgangposition in puncto Brennerbasistunnel gebracht. Von der Autobahngesellschaft, die mehrheitlich der Region
gehört, werden die Mittel kommen, die unseren Anteil der Finanzierung des BBT und seiner Zulaufstrecken sichern.
Dies ist schließlich für unser Land eines der bedeutendsten Projekte des Jahrhunderts.“
Zu den weiteren Themen, die Kompatscher in seinem Programm vorsieht, zählen beispielsweise der Übergang
des Verwaltungspersonals des Gerichst an die Region Trentino-Südtirol oder der Ausbau der Vorsorge, gerade
in Bezug auf eine stärkere Einbindung der Arbeitnehmer in Sachen Zusatzrentenfonds. Ihm ist zudem eine weitere
Vereinfachung der Verwaltungsabläufe wichtig, die auch infolge der Harmonisierung der Haushaltsgebarung notwendig
geworden ist, „im Sinne einer höheren Effizienz der öffentlichen Verwaltungen, vor allem aber im Sinne
der Bürger der Region und seiner Unternehmen“.
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