Wien (rk) - Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny hat am 15.06. im Wiener Rathaus zwei bedeutenden Persönlichkeiten
des Wissenschafts- und Kunstlebens Wiener Auszeichnungen überreicht: Eva Blimlinger, Rektorin der Akademie
der bildenden Künste, und Christoph Thun-Hohenstein, Direktor des MAK, erhielten das Goldene Ehrenzeichen
für Verdienste um das Land Wien. Zahlreiche Gäste aus Politik und Kultur gratulierten, darunter Bildungsministerin
Sonja Hammerschmid, Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou, Finanzstadträtin Renate Brauner, Bezirksvorsteher
Thomas Blimlinger, Rektor Gerald Bast, KHM-Direktorin Sabine Haag, Peter Bogner, Direktor der Kiesler-Stiftung,
AZW-Direktorin Angelika Fitz und Abg. Wolfgang Zinggl, Kultursprecher der Grünen.
„Eva Blimlinger hat in ihrer Funktion als stellvertretende Vorsitzende der Historiker- und Restitutionskommission
unendlich wichtige Arbeit geleistet und sich kritisch mit der Vergangenheit Wiens und Österreichs auseinandergesetzt.
Christoph Thun-Hohenstein hat als Polyhistor auf vielen Gebieten herausragend gearbeitet; insbesondere als Direktor
des MAK hat er wichtige Impulse in der Auseinandersetzung und Präsentation mit zeitgenössischer Kunst
gesetzt. Beiden gemeinsam ist, dass sie national und international bestens vernetzt sind“, betont Wiens Kulturstadtrat
im Rahmen der Ordensverleihung.
Clemens Jabloner, ehem. Präsident des Verfassungsgerichtshof, ging in seiner Laudatio auf Eva Blimlinger ebenfalls
auf ihre Verdienste in Restitutionsangelegenheit ein, um dann auf ihre derzeitige Funktion einzugehen: „Als Rektorin
sorgt sie dafür, dass die Akademie der bildenden Künste avantgardistisch und politisch unabhängig
bleibt. Sie hat Freude am Widerspruch und formuliert jene Positionen, die sie für richtig hält“.
„Ob im Kulturforum in New York, bei der Kreativagentur departure oder jetzt im MAK – Christoph Thun-Hohensteins
Arbeit hinterlässt Spuren. Ein Erfolg, der sich auf Sachkenntnis, breitestes Wissen, Allgemeinbildung, Neugierde,
soziales Engagement und Arbeit im Team gründet“, weiß Wolfgang Holzmair, Universitätsprofessor
für Liedgut am Mozarteum.
Biographie Eva Blimlinger
Eva Blimlinger wurde 1961 in Wien geboren. Sie absolvierte ein Studium der Deutschen Philologie und Geschichte
(Lehramt) an der Universität Wien, das sie 1990 abschloss. 1991 wurde sie zur Gleichbehandlungsbeauftragten
der Österreichischen Rektorenkonferenz bestellt. Im folgenden Jahr wechselte sie als Leiterin des Büros
für Öffentlichkeitsarbeit an die Hochschule (später: Universität) für angewandte Kunst
Wien.
Von Februar 1999 bis Februar 2004 war Blimlinger als Forschungskoordinatorin der Historikerkommission der Republik
Österreich tätig.
Im Oktober 2011 avancierte die Wienerin zur Rektorin der Akademie der bildenden Künste. Ihr gelang eine Konsolidierung
des Budgets ohne Personaleinsparungen. 2014 wurde sie für eine zweite vierjährige Amtsperiode ab Oktober
2015 wiedergewählt.
Daneben ist Eva Blimlinger als freiberufliche Journalistin für Tages-, Wochen- und Monatszeitungen tätig
und lehrte von 1993 bis 2011 als Universitätslektorin an verschiedenen österreichischen Universitäten.
Seit 2008 ist sie wissenschaftliche Koordinatorin der Kommission für Provenienzforschung sowie stellvertretende
Vorsitzende im Kunstrückgabebeirat des Bundes. Außerdem gehört sie seit 2007 als von den Grünen
nominiertes Mitglied dem ORF-Publikumsrat an.
Blimlinger erhielt für ihr publizistisches Werk mehrere Auszeichnungen, unter anderem den Ludo-Hartmann-Preis
des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen (1989), den Förderungspreis der Stadt Wien (1990) sowie
die Friedrich und Marietta Torberg-Medaille der Israelitischen Kultusgemeinde (2007).
Biographie Christoph Thun-Hohenstein
Christoph Thun-Hohenstein maturierte 1978 am Wiener Akademischen Gymnasium und promovierte 1982 zum Doktor
der Rechtswissenschaft sowie 1983 zum Dr. phil. (Politikwissenschaft und Kunstgeschichte) an der Universität
Wien.
Thun-Hohenstein war in Abidjan, Genf und Bonn im diplomatischen Dienst tätig, ehe nach New York wechselte
und dort von 1999 bis 2007 das Österreichische Kulturforum leitete.
2007 übernahm er die Geschäftsführung der städtischen Kreativ-Förderagentur "departure",
die Aktivitäten zur Vernetzung, Stärkung und Sichtbarmachung der Wiener Kreativwirtschaft betreut.
Am 1. September 2011 übernahm Thun-Hohenstein die wissenschaftliche Geschäftsführung des Österreichischen
Museum für angewandte Kunst. Sein Programm war es, das MAK als "offenes Haus der Begegnung" und
als "eigenständiges Kreativlabor" zu positionieren. Unter dem Titel "MAP - Memory and Progress"
initiierte er eine breit angelegte museumsinterne wie öffentliche Auseinandersetzung mit dem Profil und dem
konzeptuellen Auftrag des MAK in seinem historischen Kontext.
Von Juni bis Oktober 2015 fand die Vienna Biennale 2015 statt, die auf eine Initiative des MAK  zurückging.
Thun-Hohenstein und sein Team organisierten sie in Kooperation mit der Universität für angewandte Kunst
Wien, der Kunsthalle Wien, dem Architekturzentrum Wien, departure und dem Austrian Institute of Technology. Die
nächste Vienna Biennale soll 2017 stattfinden.
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