Leichtfried gratuliert erstem Österreicher im ESA-Direktorium – Leitet künftig den
Bereich Erdbeobachtung
Paris/Wien (bmvit) - Der Rat der Europäischen Weltraumagentur ESA hat am 14.06. den Österreicher
Dr. Josef Aschbacher zum neuen Direktor für Erdbeobachtung bestellt. Aschbacher konnte sich gegen mehr als
100 Mitbewerber durchsetzen. Mit einem Jahresbudget von rund 1,5 Milliarden Euro führt er künftig das
größte Direktorat in der ESA. Technologieminister Leichtfried: „Ich gratuliere Josef Aschbacher zu seiner
Bestellung. Mit ihm hat die Europäische Weltraumagentur einen international anerkannten Experten für
Erdbeobachtung ausgewählt.“
Aschbacher ist der erste Österreicher, der die Funktion eines ESA-Direktors übernimmt. Er wird künftig
als Teil des zehnköpfigen DirektorInnen-Teams gemeinsam mit Generaldirektor Jan Wörner die Geschicke
der Europäischen Weltraumagentur ESA leiten. In seine Zuständigkeit fallen alle Erdbeobachtungsmissionen
und die darauf aufbauenden Anwendungen, etwa im Bereich der Klimaforschung, Landnutzung, Meteorologie oder Umweltschutz.
Europa ist in diesen Themen – noch vor den USA – weltweit führend. „Erdbeobachtung ist für Österreich
ein wichtiger Schwerpunkt unserer Weltraumaktivitäten“, erläutert Leichtfried. „Über 40 Prozent
unserer Förderungen für Weltraumforschung fließen in entsprechende Programme und Projekte.“
Josef Aschbacher (geboren 1962) studierte in Innsbruck Meteorologie und Geophysik und startete nach der Dissertation
seine berufliche Karriere 1989 bei der ESA am ESRIN (European Space Research Institute) in Frascati bei Rom. Nach
einem Jahr wechselte er nach Bangkok, um am Asian Institute of Technology Erdbeobachtungsmethoden mit Radar-Technologien
und Bildverarbeitung zu unterrichten und die Interessen der ESA in Südostasien zu vertreten. Zurück in
Europa wechselte Aschbacher 1994 für sieben Jahre an das EU-Joint Research Centre in Ispra (Italien), um für
die Europäische Kommission das damals noch als GMES bekannte Europäische Erdbeobachtungssystem COPERNICUS
mitzuentwickeln. Ab 2001 folgten weitere sieben Jahre im ESA Headquarter in Paris, ehe Aschbacher als Leiter der
Programmplanung und Koordination wieder ins ESRIN zurückkehrte.
Die Bestellung Aschbachers ist aus österreichischer Sicht ein wichtiger Meilenstein für die heimischen
Weltraumaktivitäten. „Österreich wird als kompetenter und engagierter Partner sehr geschätzt“, so
der Geschäftsführer der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG, Klaus Pseiner,
der aktuell auch Vize-Vorsitzender des ESA-Rates ist und dem Auswahl-Komitee angehörte. „Das ist gerade jetzt
wichtig, da derzeit erstmals eine gemeinsame europäische Weltraumstrategie entwickelt wird. Österreich
bringt sich hier intensiv ein.“
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