Fischer und Schönborn betonen
 Miteinander von Staat und Kirche

 

erstellt am
15. 06. 16
11:00 MEZ

Scheidendes Staatsoberhaupt auf Abschiedsbesuch bei Bischofskonferenz in Mariazell
Mariazell/Wien (kap) - Kardinal Christoph Schönborn und Bundespräsident Heinz Fischer haben das gute Miteinander von Staat und Kirche in Österreich bekräftigt. Der scheidende Präsident stattete am 13.06. der derzeit in Mariazell tagenden Bischofskonferenz einen Abschiedsbesuch ab. Kardinal Schönborn dankte Fischer im Namen der heimischen Bischöfe für dessen vielfältigen Einsatz und die guten Staat-Kirche-Beziehungen. Er habe sich in seiner Amtszeit stets sehr bewusst um ein solches gutes Verhältnis bemüht, erwiderte Fischer. Nachsatz: "Und das ist mir sehr leicht gefallen."

Gute Beziehungen zwischen Staat und Kirche seien keine Selbstverständlichkeit, "es gab auch dunkle Zeiten" sagte Schönborn im Blick zurück in die Geschichte. Kardinal Franz König, der mit Mariazell sehr verbunden ist, habe dann aber viel zu diesem guten Verhältnis beigetragen. "Sie, Herr Bundespräsident, haben diese Erbe von Kardinal König gepflegt und weitergetragen", würdigte Schönborn den Präsidenten.

Der Kardinal lobte Fischer weiters vor allem auch als Brückenbauer -in Österreich und über die österreichischen Grenzen hinaus. "Sie haben Brücken geschlagen und diese Brückenfunktion gelebt", so der Kardinal wörtlich. Was Papst Johannes Paul II. einst über Österreich sagte, habe sich Fischer zu Herzen genommen und umgesetzt:
"Österreich ist wieder in die Herzmitte Europas zurückgekehrt."

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz lobte Fischer auch für seine integrative Kraft nach innen. Dieser habe stets versucht, verbindend zu wirken. Der Bundespräsident habe in beeindruckender Weise vorgelebt, dass man Menschen nicht in Kategorien einteilen solle:
"Den Menschen als Menschen sehen - das haben Sie vermittelt."

"Religion hat ihren Wert"
Der Wert der Religion für Stabilität und eine "gute und gesunde Entwicklung" des Staat sei evident, sagte Bundespräsident Fischer in seiner Ansprache. "Kirchen und Religionen tun sehr viel, damit Menschen Halt im Leben finden. Religion hat ihren Wert, wer das nicht sieht, hat kein volles Bild von der Wirklichkeit", so der Bundespräsident.

Er habe sich in großen Fragen nie mit Kardinal Schönborn abgestimmt, sagte der Präsident: "Wenn man aber beispielsweise in der Flüchtlingsthematik nachdenkt und erkennt, dass es dabei immer um Menschen geht, dann erkennt man Gemeinsamkeiten." Er wolle der Kirche vor allem für ihren Dienst an jenen Menschen danken, die Hilfe brauchen.

 

 

 

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