Weichenstellung für Neukonzeption erfolgte gestern im Ausschuss für Infrastruktur,
Stadtentwicklung und Wohnbau
Linz (stadt) - Im Ausschuss für Infrastruktur, Stadtentwicklung und Wohnbau der Stadt Linz wurde der
Antrag betreffend die Erstellung eines neuen Verkehrskonzepts für Linz am 13.06. einstimmig angenommen. Es
soll in der kommenden Gemeinderatssitzung beschlossen werden. Damit erfolgt die Weichenstellung für die Neukonzeption
der Verkehrsströme in und um Linz in den kommenden Jahren und Jahrzehnten.
„Das derzeit noch geltende Verkehrskonzept ‚Linz in Bewegung‘ wurde am 18. Mai 2000 vom Gemeinderat beschlossen
und ist somit schon 16 Jahre alt. Seit der Erstellung dieses Konzepts haben sich viele wichtige Neuerungen im öffentlichen
Verkehr, aber auch in der Individualmobilität ergeben. Wir stehen heute vor Herausforderungen, die damals
noch nicht berücksichtigt werden konnten“, erläutert Infrastrukturstadtrat Markus Hein seine Pläne,
für Linz ein modernes und generelles Verkehrskonzept entwickeln zu lassen. Dafür ist die Einleitung eines
Planungsprozesses erforderlich, der einen Zeitraum von ca. 1,5 bis 2 Jahren benötigt.
Das neue Verkehrskonzept soll mit den übergeordneten Verkehrskonzepten der europäischen Union und dem
Bundesverkehrskonzept sowie mit den Landesverkehrskonzepten abgestimmt werden.
„Mir ist es besonders wichtig, dass dieses Konzept in einem kooperativen Verfahren unter Beteiligung aller betroffenen
Interessenvertreter erstellt wird. Dieses Verfahren ist zwar zeitaufwändig, aber so kann ein entsprechender
Interessenausgleich zwischen allen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern sichergestellt werden“, erklärt
Stadtrat Hein.
Nach dem Vorbild des Grazer Prozesses zur Verkehrskonzepterstellung wird auch in Linz eine Gliederung in zwei Teile
erfolgen. Im ersten Teil sollen die verkehrspolitischen Leitlinien als zukünftiger Handlungsrahmen der Stadt
Linz aufgelistet und festgelegt werden, welche Prioritäten im Verkehr gesetzt werden sollen. Nach Beschlussfassung
durch den Gemeinderat soll ein zweiter Teil erarbeitet werden.
Im zweiten Teil wird auf Basis statistischer Daten von Bund und Land eine Istzustandanalyse erstellt, aus der
ein konkreter Ziel- und Maßnahmenkatalog abgeleitet werden kann. Aufbauend auf diesem Grundsatzbeschluss
werden im Herbst 2016 verkehrspolitische Leitlinien erstellt. Ab Frühjahr 2017 soll dann „Teil 2“ umgesetzt
werden.
In den begleitenden Beratungsprozess sollen alle betroffenen Interessenvertreter eingebunden werden, unter anderem
Verkehrsunternehmen, mitbeteiligte Geschäftsbereiche der Stadt und des Landes, Verkehrsklubs, Radklubs und
die Vertreter und Vertreterinnen der Gemeinderatsfraktionen. Weiters ist eine Miteinbeziehung der Bürger und
Bürgerinnen in den Planungsprozess vorgesehen.
|