Neues Festival für Linz

 

erstellt am
14. 06. 16
11:00 MEZ

Linz (stadt) - Seit den 1970er Jahren hat sich die Landeshauptstadt Linz mit unterschiedlichen Formaten von einer Industrie- hin zu einer Kulturstadt entwickelt. Höhepunkte wie die Ernennung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2009 oder die Auszeichnung als UNESCO City of Media Arts sind Beleg für den erfolgreichen Weg. Mit einem neuen Festival sollen nun erfrischende Akzente und Impulse gesetzt werden.

Ausgangslage
Linz hat in den letzten Jahrzehnten eine bemerkenswerte Entwicklung von der Stahlstadt zur Kulturstadt durchgemacht. Die Weichen dafür wurden bereits in den 1970er- und 1980er-Jahren gestellt und zahlreiche Formate unter dem Motto „Kultur für Alle“ aus der Taufe gehoben. Ein vorläufiger Höhepunkt und internationales Ausrufezeichen war dabei die Ernennung von Linz zur Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2009.

Auf diesen vorläufigen Höhepunkt der Entwicklung folgten die Erarbeitung des neuen Linzer Kulturentwicklungsplans (2013) sowie die Ernennung von Linz zur „UNESCO City of Media Arts“ (2014) als weitere Meilensteine.

Neue Impulse für Öffnung und Partizipation nötig
Nun gilt es, auf Basis der kulturpolitischen Leitlinien des Kulturentwicklungsplans neue Impulse und Akzente zu setzen. Im Zentrum der Überlegungen steht dabei die Weiterentwicklung der „Kultur für Alle“ hin zu einer „Kultur mit Allen“.

Wichtige Vorarbeiten für ein neues Festivalkonzept wurden bereits in den vergangenen rund eineinhalb Jahren in einer intensiven Auseinandersetzung mit der Linzer Kulturszene, durch runde Tische im öffentlichen Raum mit KünstlerInnen sowie durch ein Fachsymposium in Zusammenarbeit mit dem afo architekturforum oö unter dem Titel „Stadt Kunst Linz“ geleistet.

Neues Festivalformat soll Akzent über Landesgrenzen hinaus setzen
Geplant ist ein neues biennales Festivalformat an Stelle des bestehenden LinzFest, welches 2016 zum bereits 27. mal im Donaupark über die Bühne ging. Musik soll dabei auch in Zukunft eine Rolle spielen, allerdings als integraler Teil von Kunst im öffentlichen Raum. Ziel ist es, mit einem neuen Festival über die regionalen Grenzen hinaus einen kulturpolitischen Akzent zu setzen und damit in Österreich mit Kunst im öffentlichen Raum eine führende Rolle zu übernehmen.

Folgende Schwerpunkte sollen gesetzt werden:

  • eine ortspezifische Themensetzung zu aktuellen Fragen der Zeit.
  • die aktive und partizipative Auseinandersetzung mit den vor Ort befindlichen BewohnerInnen und AnrainerInnen.
  • die Setzung von Community bildenden Maßnahmen (u.a. mit Festen, Musik etc.) im jeweiligen Festivalzentrum als Treffpunkt und Ort des Dialogs.


Die Einbindung der Stadtteile samt der BewohnerInnen und AnrainerInnen, die Ermöglichung soziokultureller Diskussionen vor Ort und die Sichtbarkeit und Wirksamkeit im öffentlichen Raum sind wichtige Eckpfeiler der Neukonzeption.
Warum Thema öffentlicher Raum?

Linz blickt auf eine jahrzehntelange Tradition bei Kunst und Kultur im öffentlichen Raum zurück:
Den Beginn markieren bis heute international renommierte Projekte wie forum metall und forum design, die Linzer Klangwolken oder multimediale Inszenierungen im Rahmen der Ars Electronica.

Zudem intensivieren sich auch in Linz Debatten zu den Lebensrealitäten im urbanen Raum. Weltweit wird der Stadtboom von sich verschärfenden Auseinandersetzungen begleitet. Für Linz seien an dieser Stelle nur die Diskussionen rund um das Hafenviertel, der Entwicklungsprozess für die Tabakfabrik und vielfältige verkehrspolitische Diskussionen genannt. Dabei geht es nicht zuletzt um den öffentlichen Raum und um die Zukunft von kommunaler Infrastruktur.

Partizipation für eine Stadt der Zukunft
Neue Fragen rund um das Zusammenleben in den Städten in Zeiten von Ressourcenknappheit, Migrationsbewegungen und schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden nicht mehr nur in kleinen Kreisen verhandelt, sondern werden zum Alltag einer Bevölkerung, die sich diesen Fragen in vielen Partizipations- und Kommunikationskanälen – vom Stammtisch bis zu den Medienwelten – widmet. Die Stadt der Zukunft wird sich immer stärker in einem permanenten Feedbackprozess weiterentwickeln.

Geschaffen werden sollen deshalb neue Vermittlungs- und Partizipationszugänge durch Kunstproduktionen im öffentlichen Raum, die gleichzeitig der Kunst und Kultur eine größere Öffentlichkeit ermöglichen und einen wichtigen Beitrag zur Stadtteilentwicklung leisten können.



Weitere Vorgangsweise

Im Ausschuss für Kultur und Tourismus am 13.06. wurden diese Rahmenbedingungen und Eckpunkte des neuen Konzepts vorgestellt und diskutiert. Noch vor dem Sommer soll die endgültige Konzeption vorliegen.

Danach sind die Beschlüsse im Ausschuss für Kultur und Tourismus sowie im Gemeinderat zu fassen, um das neue Festival 2018 erstmals in Umsetzung bringen zu können.

 

 

 

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