Innsrbuck (lk) - Mehr Öffis in der Nacht: Das verlangt der VCÖ (Verkehrsclub Österreich) heute
angesichts der hohen Anzahl von 39 Todesopfern durch Alkohol am Steuer in Tirol seit 2005. Die für genau diese
Öffis zuständige Landesrätin Ingrid Felipe unterstützt dieses Anliegen und erinnert die ExpertInnen
an die in Tirol bereits umgesetzten, neuen Maßnahmen. Für alle jungen und junggebliebenen NachtschwärmerInnen
hat das Land Tirol in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund Tirol und mit den Österreichischen Bundesbahnen
nämlich aufgerüstet: Statt der Nachtbusse im Unterland fahren seit 31. Dezember durchgehende Zugverbindungen
von Innsbruck bis Kufstein in den Nächten vor Samstagen, vor Sonn- und Feiertagen. „Als Nachtschwärmerin
und auch als Mama bin ich froh, wenn es auch in der Nacht gute Öffi-Angebote gibt und man sich über das
eigene Heimkommen und über das der Kinder nicht den Kopf zerbrechen muss“, sagt Ingrid Felipe.
Die Zahlen zeigen, wie gut das neue Angebot ankommt: Etwa 600 Fahrgäste pro Nacht fahren derzeit mit der Nachtschiene,
das sind seit Jahresbeginn schon über 20.000 schnell und sicher beförderte TirolerInnen. Top-Destinationen
neben der Landeshauptstadt Innsbruck sind Jenbach, Kufstein und Schwaz. Die Nachtschiene bringt nämlich auch
eine Beschleunigung der Heimfahrten im Vergleich zum eingestellten Nachtbus: Von Schwaz nach Innsbruck hat sich
die Fahrzeit zum Beispiel von 47 Minuten auf 26 Minuten verkürzt, die Münzstadt Hall ist von Innsbruck
aus mit der Nachtschiene in acht Minuten zu erreichen. Die Züge, die ab Innsbruck um punkt 1 Uhr, um punkt
3 Uhr und um punkt 4 Uhr abfahren und ab Kufstein um 0:08 und um 2:33 Uhr, halten an allen 18 Bahnhöfen im
Tiroler Unterland. Seit 2014 gelten auch die Zeitkarten des Verkehrsverbunds Tirol – Jahresticket, SeniorInnenticket,
Semesterticket für Studierende, Schulplus und Lehrplus-Ticket – in allen Nachtbussen und -zügen.
Aber nicht nur im Inntal, sondern auch in Osttirol wächst das Angebot in der Nacht ständig: Seit Anfang
2015 kursiert der erste Nightliner, der vier Mal pro Nacht von Lienz nach Matrei und vier Mal in die Gegenrichtung
fährt. Die starke Nutzung des Osttiroler Angebots für NachtschwärmerInnen, die ihr Auto stehen lassen
wollen, bringt jetzt auch eine neue Linie, die in Samstag-Nächten das Pustertal bedient: Zwei Mal pro Nacht
geht’s von Lienz nach Sillian, zwei Mal pro Nacht in die Gegenrichtung und vier Mal von Lienz nach Nikolsdorf bzw.
in die Gegenrichtung. „Auch auf all diesen Verbindungen gelten alle Zeitkarten des Verkehrsverbund Tirol“, macht
Ingrid Felipe Werbung dafür, Öffi-StammkundIn zu werden. „Wir arbeiten an einem umfassenden Angebot,
damit möglichst viele TirolerInnen ihren Autoschlüssel gegen eine Öffi-Jahreskarte tauschen“, versichert
die Mobilitätslandesrätin dem VCÖ das volle Engagement des Landes zur Verbesserung der Verkehrssicherheit.
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