Land Vorarlberg unterstützt die multifunktionale Waldbewirtschaftung
Bregenz (vlk) - "Unser Wald ist ein natürliches Multitalent, das vielfältige Funktionen erfüllt.
Deshalb sind wir sehr interessiert und bemüht, sowohl die umweltschonende Holzproduktion als auch die vielen
günstigen ökologischen Wirkungen des Waldes bestmöglich zu erhalten." Das bekräftigt Landesrat
Erich Schwärzler anlässlich der heurigen Woche des Waldes.
Am besten, um einen funktionstüchtigen und intakten Wald sicherzustellen, sind eine naturnahe Waldbewirtschaftung
und Mischwälder. Im Bregenzerwald wird eine solche Plenterwaldbewirtschaftung schon seit Jahrhunderten traditionell
ausgeübt und auch in den anderen Landesteilen Vorarlbergs wird eine kleinflächig arbeitende multifunktionale
Waldwirtschaft zunehmend als Mittel der Wahl zur Bewältigung der vielfältigen Herausforderungen für
den Wald gesehen, erläutert Landesrat Schwärzler: "Gleichzeitig schafft die Waldbewirtschaftung
und -pflege Arbeit und Einkommen im ländlichen Raum und stärkt dadurch die bäuerlichen Betriebe."
Das Land Vorarlberg unterstützt die Waldbewirtschafter jährlich mit ca. 3,5 Millionen Euro. Förderschwerpunkte
sind die Pflege und Verjüngung der Schutzwälder, die Erhöhung der Stabilität der Wälder,
die Erhöhung der Biodiversität der Wälder, die Walderschließung, die Ausbildung von Forstfacharbeitern
und die Erstellung von Waldwirtschaftsplänen.
"Über den Vorarlberger Waldfonds werden auch Kleinwaldbesitzer unterstützt", hebt Landesrat
Schwärzler hervor. Dieses österreichweit einzigartig Vorarlberger Fördermodell wird vom Bundesrechnungshof
ausdrücklich zur Nachahmung empfohlen.
Von besonderer Bedeutung für das Leben im ländlichen Raum ist der Schutzwald. Deshalb wird in Sachen
Schutzwaldbewirtschaftung ein reger Erfahrungsaustausch gepflegt. Der Landesforstdienst mit seinen 39 Waldaufsehern
vor Ort berät die Waldeigentümer bei der richtigen Baumartenwahl, bei der Pflege und bei der Verjüngung
der Wälder.
Ein gutes Drittel der Vorarlberger Landesfläche ist Wald. In einer Minute wächst in Vorarlberg ein Kubikmeter
Holz nach. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus werden etwa 100 Kubikmeter Rundholz benötigt. Damit
kann mit dem Holzzuwachs von zwei Stunden bereits mehr als ein Einfamilienhaus errichtet werden.
Jedes Jahr wachsen in Vorarlbergs Wäldern 610.000 Vorratsfestmeter CO2 neutrales Holz nach. Genutzt werden
im Durchschnitt etwa 440.000 Vorratsfestmeter. Die Nutzung dieser heimischen Ressource könnte damit noch stark
erhöht werden. Holz genug für eine Vielzahl von Produkten aus heimischer Gebirgsholzqualität.
Auf die naturnahe Waldbewirtschaftung sind wir Waldbesitzer stolz. Die umfassende Nachhaltigkeit des Vorarlberger
Waldes wurde mit der international anerkannten PEFC-Zertifizierung bestätigt. Im Gebirgsland Vorarlberg dominieren
standortbedingt – über zwei Drittel der Waldfläche liegen über 1.000 Meter – die Fichten und Tannen.
In tieferen Lagen herrschen Mischwälder mit verschiedenen Edellaubhölzern (Buche, Ahorn, Esche, Eiche,
Ulme etc.) vor. Sehr wichtige für die kleinflächige naturnahe Waldbewirtschaftung ist eine entsprechende
Grunderschließung mit Forststraßen.
Auch für den Klimaschutz ist der Wald von entscheidender Bedeutung. Er bindet CO2 und gibt lebenswichtigen
Sauerstoff ab. In den heimischen Wäldern sind 35-mal die österreichischen CO2-Emissionen eines Jahres
gebunden. Mit der CO2 Speicherung im Holz und der Substitution anderer Materialien wird der Klimaschutzeffekt des
Waldes zusätzlich um ein Vielfaches gesteigert.
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