Das Österreichische Sprachen-Kompetenz-Zentrum und die Pädagogische Hochschule Burgenland
luden ein und stellten den sprachsensiblen Unterricht einen Tag lang in den Mittelpunkt.
Eisenstadt/Graz (ösz) - Unter dem Motto „Raum für Sprachen. Erfolgreiche Bildungsbiografien durch
sprachsensiblen Unterricht in allen Fächern“ fand am 22.06. die dritte Auflage der regionalen ÖSZ-Veranstaltungsreihe
„Sprachen im Blick“ statt. Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Frauen (BMBF) tourt das Österreichische
Sprachen-Kompetenz-Zentrum (ÖSZ) seit 2015 durch ganz Österreich und veranstaltet gemeinsam mit Pädagogischen
Hochschulen Tagungen zu aktuellen Sprachenthemen.
Dieses Mal machte „Sprachen im Blick“ Station an der Pädagogischen Hochschule Burgenland. Mehr als 100 TeilnehmerInnen
aus der Schulaufsicht, aus den Pädagogischen Hochschulen und aus der Praxis folgten der Einladung und widmeten
sich einen Tag lang dem sprachsensiblen Unterricht.
Bildungspolitisches Topthema
Vertreter des Bildungswesens begrüßten die TeilnehmerInnen: Walter Degendorfer, Rektor der PH Burgenland,
betonte in seinen Begrüßungsworten die Wichtigkeit des sprachsensiblen Unterrichts in der PädagogInnenbildung.
Auch Gunther Abuja, Geschäftsführer des ÖSZ, sieht den sprachsensiblen Unterricht als einen internationalen
und nationalen Trend, der in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird. Heinz Josef Zitz, amtsführender Präsident
des Landeschulrats für Burgenland, verwies auf den hohen Stellenwert der Mehrsprachigkeit in der burgenländischen
Gesellschafft. Viel Anerkennung zollt er den LehrerInnen, die sich laut Zitz mit viel Engagement für erfolgreiche
Bildungs- und Berufsbiografien der Kinder und Jugendlichen einsetzen. Jan Sisko, Vertreter des BMBF, gab einen
Überblick über sprachenpolitische Schwerpunkte und Projekte des Bildungsministeriums. Im Vordergrund
stehen die Arbeit an der Nahtstelle vom Kindergarten zur Volksschule sowie die Ausweitung der Sprachförderkurse
für Kinder mit anderen Erstsprachen als Deutsch.
Von der Theorie in die Praxis
Was im Moment State-of-the-art in punkto sprachsensibler Unterricht ist, vermittelten engagierte ReferentInnen
in zahlreichen Vorträgen und Impulsreferaten. Die Keynote von Marion Döll (PH Oberösterreich) machte
deutlich, welche Faktoren des Zweitspracherwerbs die pädagogische Arbeit mit mehrsprachigen SchülerInnen
beeinflussen. Das ÖSZ präsentierte seine vielfältige Angebotspalette an Materialien, Veranstaltungen
und Serviceleistungen. Mit tatkräftiger Unterstützung der SchülerInnen aus der NMS Großwarasdorf
stellte die Sprachenwerkstätte der PH Burgenland ihre Arbeit vor, während Thomas Benesch (PH Burgenland)
zeigte, welche Relevanz Sprachsensibiltät speziell in den Naturwissenschaften hat. Dass sprachsensibler Unterricht
nicht nur im Klassenzimmer sondern auch im virtuellen Raum immer mehr Platz einnimmt, erfuhren die TeilnehmerInnen
im Impulsinput von Eva Gröstenberger (PH Burgenland).
Neben den Vorträgen wurde besonderer Wert auf den praxisnahen Erfahrungsaustausch gelegt: In drei thematischen
Fokusgruppen hatten die TeilnehmerInnen die Möglichkeit, sich vertiefende Informationen zum sprachsensiblen
Unterricht in der Volksschule, zum Projekt „Fliegend leicht Deutsch lernen“ sowie zum sprachsensiblem Mathematikunterricht
zu holen und sich bereichsübergreifend auszutauschen.
Nächster Sprachen-im-Blick-Stopp:
Pädagogische Hochschule Oberösterreich, 21. Oktober 2016.
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