Innsbruck (lk) - Der Brenner Basistunnel wird vom Land Tirol mit insgesamt 120 Millionen
Euro finanziert. Jährlich zahlt das Land demnach sechs Millionen Euro bis zum Jahr 2034. Nun reduziert sich
dieser Beitrag bis 2019 um 2,5 Millionen Euro auf 3,5 Millionen Euro pro Jahr. „Der Grund dafür liegt in der
Einführung einer Mitfinanzierung des Bundes über 12,5 Millionen Euro für das Tiroler Lkw-Umrüstungs-
und Stilllegungsprogramm“, informierte LH Günther Platter am 21.06. nach der Regierungssitzung. „So erreichen
wir nicht nur, dass das derzeit wichtigste Schienenprojekt für die Zukunft Europas und Tirols vorangetrieben
wird, sondern auch, dass auf unseren Straßen saubere Lkw unterwegs sind.“
Alte Lkw stilllegen, neue emissionsarme Lkw ankaufen
Das Lkw-Förderprogramm umfasst zwei Maßnahmen: So wird der Ankauf emissionsarmer Lkw der Euroklasse
VI gefördert, aber auch die Stilllegung emissionsreicher Lkw der Euroklassen 0 bis IV. Bis dato wurden insgesamt
400 Ansuchen eingereicht und 350 davon positiv abgeschlossen. Pro Unternehmen können um bis zu 13 neue Lkw
angesucht werden, bei der Stilllegung um maximal zehn.
Damit wurde eine Investitionssumme um 25,4 Millionen Euro ausgelöst: „Umwelt und Wirtschaft profitieren in
gleichem Maße von diesem äußerst erfolgreichen Programm, denn zwölf neue Lkw der Klasse Euro
VI produzieren weniger Stickoxid als ein alter Lkw der Klasse Euro III,“ freut sich Wirtschaftslandesrätin
Patrizia Zoller-Frischauf. Gerade im Zusammenhang mit der Einführung des sektoralen Fahrverbots ist die Stilllegung
von Fahrzeugen der Euroklassen 0 bis III besonders wichtig.
BBT: Eine Vision wird Realität
„Der BBT ist nicht nur eines der bedeutendsten Verkehrsprojekte Europas, sondern auch eines der wichtigsten für
die Zukunft unseres Landes. Wir brauchen den Tunnel, um das hohe Verkehrsaufkommen durch Tirol einzudämmen
– das sind wir der Tiroler Bevölkerung schuldig“, betonte LH Platter. Derzeit queren rund zwei Millionen Schwerfahrzeuge
den Alpenpass. „Gleichzeitig mit der modernsten Schieneninfrastruktur brauchen wir aber auch jene verkehrspolitischen
Begleitmaßnahmen, die sicherstellen, dass der Tunnel auch genutzt wird“, betonte LH Platter in Richtung der
Europäischen Union vor zwei Wochen beim Treffen mit Bayerns Innen- und Verkehrsstaatsminister Joachim Herrmann.
In Tirol wird derzeit am Baulos Tulfes bis Pfons gearbeitet. Für die 38 Kilometer umfassende Strecke aus mehreren
Tunnelbauwerken werden 55 Monate veranschlagt. Seit September des Vorjahres bricht die erste Tunnelbohrmaschine
auf österreichischem Gebiet den 15 Kilometer langen Erkundungsstollen vom Ahrental in Richtung Süden
aus. Der insgesamt 64 Kilometer lange Tunnel verläuft zwischen Innsbruck und Franzensfeste in Südtirol.
Darüber hinaus umfasst der BBT Erkundungsstollen sowie Zufahrts- und Verbindungstunnels. Das ganze System
beläuft sich auf 230 Kilometer. Derzeit sind bereits 54 Kilometer fertiggestellt.
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