20 Installationen - 1 öffentlicher Raum – Eine Ausstellung im Stadtraum zwischen Josefsplatz
und Museumsquartier von 30. Juni bis 26. Oktober 2016
Wien (diejungs) - Der Stadtraum rund um die Wiener Hofburg ist ein Brennpunkt der österreichischen
Geschichte. Anhand seiner Gebäude, Plätze und Parks lässt sich die Entwicklung dieses Landes erzählen.
Dennoch gibt es an diesem zentralen Geschichten-Ort im öffentlichen Raum keine Vermittlungsangebote. Aus diesem
Grund initiierte die Burghauptmannschaft Österreich als Verwalterin der Gebäude und Plätze die Ausstellung
"GeschichtenOrt Hofburg". Sie soll den Wienerinnen und Wienern, den Besucherinnen und Besuchern einen
neuen Zugang zur Topografie dieses Ortes eröffnen.
Die Hofburg war und ist Sitz politischer Macht, und sie ist ein Symbol der Herrschaftsgeschichte Österreichs.
Heute sind es vor allem die Geschichten der Kaiserinnen und Kaiser, die für die Besucherinnen und Besucher
auf dem Areal präsent sind. Aber was ist mit jenen Geschichten, die abseits der großen Herrschaftsgeschichten
geschrieben wurden? Jene, die das Alltagsleben der Menschen betrafen und betreffen? Die der Bürgerproteste
und Demokratiebewegungen?
"GeschichtenOrt Hofburg" ist eine von den Kunsthistorikerinnen Ingrid Holzschuh und Maria Welzig kuratierte
Ausstellung im öffentlichen Raum, die sich auf die Spurensuche dieser Geschichten begibt. Ausgangspunkt ist
dabei immer die Gegenwart: die Geschichte als Quelle von Aha- Erlebnissen und Erkenntnissen für das Heute.
Die Erzählung erfolgt am realen Geschichtsort in Form von 20 Installationen. Die Gestalter feld72 Architekten
mit Bueronardin entwickelten für jedes Thema, für jeden Ort eine Installation mit einem speziell zugeschnittenen
Farb-, Form- und Materialkonzept. Die Erläuterungen zu den einzelnen Installationen sind in deutscher und
englischer Sprache verfügbar.
Spots auf das gesamte Hofburgareal
Die Ausstellung bespielt den "Stadtraum Hofburg" in seiner Gesamtheit: vom Josefsplatz bis zum Museumsquartier,
vom Volksgarten bis zum Burggarten. Damit wird ein zusammenhängender urbaner Raum markiert, der heute nicht
mehr als solcher wahrnehmbar ist.
Die Installationen im öffentlichen Raum verstehen sich als "Spots", die jeweils ein bezeichnendes
Ereignis beleuch- ten und Einblicke in die politische und kulturelle Geschichte dieser "Stadt in der Stadt"
eröffnen. Titel wie
"Türkische Spuren", "Bewegung im Burggarten", "Kraus im Garten", "Schlüssel
zur Hofburg", "Spiele im Burghof" oder "Totalitär am Ring" verweisen auf die vielschichtige
Themenlage. Die Installationen laden dazu ein, in die Geschichte/n - bei aller Schwere des historischen Stoffes
- spielerisch einzutauchen und sie sich zu eigen zu machen.
"GeschichtenOrt Hofburg" ist die erste öffentliche Präsentation des Projekts "Themenwege
Hofburg". Diese werden, initiiert von der Burghauptmannschaft Österreich und entwickelt von den beiden
Kuratorinnen, in den nächsten Jahren als virtuelle Ausstellungen angeboten: Von Bild, Ton, Text und Film begleitet,
werden die Besucherinnen und Besucher die vielfältigen "GeschichtenOrte" auf dem Hofburg-Areal für
sich entdecken können. Speziell entworfene Stadtmöbel werden die Geschichte/n in der Gegenwart und im
realen Raum verorten.
Ingrid Holzschuh und Maria Welzig: "Mit der Ausstellung ,GeschichtenOrt Hofburg' und den ,Themenwegen Hofburg'
wollen wir den Stadtraum vom Michaelerplatz bis zum Museumsquartier neu ins allgemeine Interesse rufen: als kulturelles
und geschichtliches Zentrum dieses Landes, wo Historisches auf Zeitgenössisches trifft, wo nicht nur Herrschaftsgeschichte,
sondern auch die Geschichte von Demokratie- und Emanzipationsbewegungen geschrieben wurde; als Ort europäischer
Politik, aber auch als Ort urbanen Alltags- und Freizeitlebens."
"Als Verwalterin der Gebäude und Plätze am Areal der Wiener Hofburg ist die Burghauptmannschaft
Österreich auch mitverantwortlich für die öffentliche Wahrnehmung eines der bedeutsamsten Orte der
nationalen Geschichte. Mit dem Projekt GeschichtenOrt Hofburg möchten wir der Bevölkerung sowie allen
Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit geben, sich in wissenschaftlich fundierter, aber leicht zugänglicher
Art mit der Geschichte und den vielen Geschichten auseinanderzusetzen, die sich in die Hofburg eingeschrieben haben",
erläutert Burghauptmann Mag. Reinhold Sahl, Burghauptmannschaft Österreich.
|