Ungarn und EBRD erwerben Minderheitsbeteiligungen
 an der Erste Bank Hungary Zrt.

 

erstellt am
21. 06. 16
11:00 MEZ

Die neuen Aktionäre werden sich mit jeweils 15 Prozent am Kapital der Bank beteiligen
Budapest/London/Wien (erstegroup) - Ungarn, repräsentiert durch die im ungarischen Staatsbesitz stehende Corvinus Zrt., und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) haben am 20.06. die vertraglichen Rahmenbedingungen mit der Erste Group Bank AG (Erste Group) zum Erwerb von Minderheitsbeteiligungen in Höhe von jeweils 15 Prozent an der Erste Bank Hungary Zrt. (EBH) unterzeichnet. Vor Abschluss der Transaktion wird die Erste Group bei der EBH eine Kapitalerhöhung durchführen. Damit wird sichergestellt, dass die Bank der ungarischen Wirtschaft ausreichend Kreditmittel zur Verfügung stellen kann.

Am 09.02.2015 unterzeichneten Ungarn, die EBRD und die Erste Group Memoranda of Understanding (MoU) welche als Basis für die umfassende Verbesserung des Geschäftsklimas im ungarischen Bankensektor dienten, wodurch den Banken eine verstärkte Kreditvergabe ermöglicht und so das Wirtschaftswachstum angekurbelt wird. In Rahmen dieser Initiative hatte die Erste Group, die zurzeit die alleinige Aktionärin der EBH ist, den ungarischen Staat und die EBRD eigeladen, in die lokalen Aktivitäten der Bank in Ungarn zu investieren.

Der Kaufpreis in Höhe von HUF 77,78 Mrd. für die insgesamt 30-prozentige Beteiligung an der Erste Bank Hungary wurde zwischen der Erste Group und den beiden Käufern basierend auf Marktbewertungsmethoden nach Durchführung einer Due Diligence mit Unterstützung von externen Beratern ausgehandelt. Nach Durchführung der Kapitalerhöhung entspricht der Kaufpreis einem KBV von 1,1. Die EBRD und die Corvinus Zrt. erwerben ihre Beteiligungen zum gleichen Preis.

„Das wichtigste Ziel der ungarischen Regierung bei dieser Transaktion ist es das Wachstum zu fördern, indem die Kreditvergabe angekurbelt und das ungarische Bankensystem durch ein stabiles Fundament in der Expansion unterstützt wird“, sagte Ungarns Wirtschaftsminister Mihály Varga. „Erste Bank hatte bereits ihr Vorhaben kundgetan, die Kreditvergabe signifikant zu steigern und sie hat langfristige Pläne in Ungarn. Diese Transaktion wird das Vertrauensverhältnis zwischen einer der größten Banken Ungarns und der ungarischen Regierung noch weiter stärken“, fügte er hinzu.

Phil Bennett, erster Vizepräsident der EBRD: „Mit unserem Investment stärken und unterstützen wir eine Bank im Privatsektor, die die Auswirkungen der globalen Finanzkrise erfolgreich bewältigt hat und sich zur Region bekennt. Durch die gestärkte Kapitalbasis kann die Erste Bank Hungary ihren Wachstumsplan, insbesondere die Kreditvergabe an lokale KMUs, umsetzen und so zu einer besseren Finanzintermediation beitragen sowie die Realwirtschaft unterstützen.“

Der Abschluss der Transaktion wird voraussichtlich im Herbst erfolgen und ist an die Erteilung aller erforderlichen Genehmigungen der ungarischen und europäischen Bankenaufsichts- und Wettbewerbsbehörden sowie an die Erfüllung diverser Bedingungen der Beteiligten. Für die Erste Group war dies beispielsweise die Durchführung einer Kapitalerhöhung bei der Erste Bank Hungary. Auch Ungarn hat mittlerweile den von ihm zugesagten Schritt, nämlich den erfolgreichen Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens zur weiteren Senkung der ungarischen Bankensteuer für das Jahr 2017 gemäß den MoU, erfüllt.

Die Erste Bank Hungary wird im mehrheitlichen Eigentum der Erste Group bleiben und entsprechend den Governance-Grundsätzen der Erste Group geführt. Basierend auf ihren anteilsmäßigen Rechten als Minderheitsaktionäre können die ungarische Regierung und die EBRD jeweils ein nicht-geschäftsführendes Mitglied des Vorstands sowie ein Mitglied des Aufsichtsrats der Erste Bank Hungary bestellen.

Zwischen den Aktionären wurde ein vordefinierter Ausstiegsmechanismus für die Minderheitsbeteiligungen vereinbart: Der Kauf- und Verkaufsoptionsplan räumt der Corvinus Zrt. ein jederzeitiges Ausstiegsrecht und der Erste Group ein Recht zur Ausübung einer Kaufoption frühestens fünf Jahre nach dem Verkauf ein; die EBRD kann die Kauf- und Verkaufsoption jederzeit zwischen 5 und 9 Jahren nach dem Erwerb ausüben.

„Die Entscheidung der Erste Group, den Staat Ungarn und die EBRD zur Übernahme von Minderheitsbeteiligungen an unserer ungarischen Tochterbank einzuladen, spiegelt unsere positiven Erwartungen hinsichtlich der weiteren Entwicklung des ungarischen Bankensektors wider. Wir heißen unsere neuen Aktionäre herzlich willkommen und freuen uns auf eine erfolgreiche, partnerschaftliche Zusammenarbeit zum Wohle der ungarischen Wirtschaft und der ungarischen Bevölkerung in den kommenden Jahren“, sagte Friedrich Rödler, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Erste Group in Budapest, anlässlich der Vertragsunterzeichnung.

 

 

 

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