Wien (allergenvermeidung) - Anlässlich des europäischen Allergie-Kongresses, der Mitte Juni in Wien
stattfand, wurden neue Studiendaten zur Gräsertablette vorgestellt: Es konnte eindrucksvoll belegt werden,
dass die Allergie-Impfung in Tablettenform auch bei Kindern der Entwicklung von Asthmasymptomen vorbeugen und bestehende
Beschwerden der Gräserpollen-Allergie deutlich und anhaltend lindern kann. Ein brandaktuelles Thema, denn
die Heuschnupfensaison ist in vollem Gange und das gesamte Gräserpollen-Potpourri schwirrt in der Luft. Auch
für die Reiseplanung ist die Gewissheit, dass man während des Urlaubes die Beschwerden gut im Griff haben
kann, von Bedeutung.
Jeder vierte Europäer leidet an Heuschnupfen und/oder allergischem Asthma. Die Pollen der Gräser zählen
dabei zu den häufigsten Auslösern einer allergischen Erkrankung. „Wir befinden uns zurzeit in der Hauptblütephase
der Gräser. In den Tieflagen erleben wir gerade die zweite intensive Belastungswelle. In den mittleren bis
höheren Lagen ab etwa 800 Meter (je nach Region unterschiedlich) ist der erste Belastungsgipfel erreicht,
da dort die Blüte später einsetzt und länger andauert. Den zweiten Belastungsgipfel erwarten wir
dort erst im Juli“, informiert Mag. Dr. Katharina Bastl vom Österreichischen Pollenwarndienst. „Generell muss
man in Österreich noch bis Ende August mit Pollenflug der Gräser rechnen.“
Die Gräserpollen-Allergie war auch Thema des heurigen europäischen Allergie-Kongresses der EAACI (European
Academy of Allergy and Clinical Immunology), bei dem etwa 6.600 Allergie-Experten aus aller Welt in Wien zusammentrafen.
Im Rahmen des Kongresses wurden auch neueste Daten der bisher größten klinischen Studie zur Asthmaprävention
bei Kindern vorgestellt, die in elf europäischen Ländern – darunter Österreich – durchgeführt
wurde. „Kinder mit Allergien der oberen Atemwege haben ein erhöhtes Risiko, im Krankheitsverlauf Asthma zu
entwickeln. Um das zu verhindern ist es wichtig, möglichst frühzeitig mit einer wirksamen Therapie zu
beginnen“, ist Univ.-Prof. Dr. Eva-Maria Varga von der klinischen Abteilung für Pädiatrische Pulmonologie
und Allergologie an der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Graz überzeugt. Die einzige Behandlungsform,
die das schaffen kann, ist die spezifische Immuntherapie (auch unter den Begriffen Hyposensibilisierung und Allergie-Impfung
bekannt).
GAP-Studie: Gräsertablette kann Asthmasymptome reduzieren
Aktuelle Ergebnisse der wegweisenden GAP-Studie [1] bestätigen, dass die Gräsertablette, die spezifische
Immuntherapie in Tablettenform, dem Auftreten von Asthmasymptomen bei Kindern vorbeugt. „Die fünfjährige
Kinderstudie belegt, dass die Gräsertablette zum einen die klassischen Heuschnupfen-Symptome an Augen und
Nase verbessert und den Bedarf an symptomlindernden Medikamenten reduziert“, so Varga, die als GAP-Studienkoordinatorin
in Österreich geeignete kindliche Patienten in die Studie einschließen und über fünf Jahre
intensiv begleiten konnte. „Das völlig Neue an der Studie aber ist, dass durch die Behandlung mit der Gräsertablette
auch Asthmasymptome sowie der Bedarf an Asthmamedikamenten um etwa die Hälfte gesenkt werden können.“
Dieses beeindruckende Ergebnis hielt nach insgesamt dreijähriger Therapiedauer auch in den zwei folgenden
Beobachtungsjahren (ohne Therapie) sowohl im Sommer als auch im Winter an. „Dieser anhaltende Effekt, der erstmals
im Rahmen der GAP-Studie erbracht werden konnte, wurde auch von immunologischen Veränderungen begleitet, die
allergische Kinder nachhaltig vor Asthma schützen können“, so Varga. „Besonders beeindruckt hat mich
die Motivation der Kinder und ihrer Eltern, an einer fünfjährigen Placebo-kontrollierten Studie teilzunehmen.“
Die engagierten Studienteams in elf europäischen Ländern waren von diesem Studiendesign zur Erfassung
eines Wirksamkeitsnachweises überzeugt, sodass die Studie nach fünf Jahren mit 75 Prozent aller Studienpatienten
abgeschlossen werden konnte.
Heuschnupfen ist keine Kleinigkeit
„Allergiker leiden unter den typischen Beschwerden wie Niesen, juckende und tränende Augen, verstopfte bzw.
laufende Nase und Niesattacken. Dazu kommen Schlafprobleme, Abgeschlagenheit und Tagesmüdigkeit. Konzentrations-
und Lernschwierigkeiten im Schul- und Arbeitsleben sind damit vorprogrammiert“, weiß Otto Spranger, Sprecher
der Selbsthilfegruppe Österreichische Lungenunion. [2,3] „Rechtzeitige Behandlung ist deshalb äußerst
wichtig, passiert aber viel zu selten!“ Die häufige Bagatellisierung der Symptome ist komplett fehl am Platz.
Spranger warnt: „Je länger Heuschnupfen unbehandelt bleibt, umso eher entwickelt sich ein Asthma daraus –
mit bleibenden Schäden an der Lunge.“
Gräsertablette ist urlaubstaugliche Therapie
Die geschmacksneutrale und schnell lösliche Schmelztablette wird vom Patienten einmal täglich einfach
unter die Zunge gelegt, wo sie sich innerhalb einer Minute auflöst. Dabei ist nicht einmal Wasser notwendig.
Die erste Anwendung sollte unter Aufsicht eines allergologisch geschulten Arztes stattfinden, danach kann die weitere
tägliche Einnahme zuhause erfolgen. Dank unkomplizierter Anwendung (die Tablette ist auch Hitze unempfindlich)
und guter Verträglichkeit kann die Therapie überall im Urlaub problemlos weitergeführt werden.
Service-Tipp: Informiert unterwegs – Europa-Pollenbelastungskarte bestellen
Wer in Europa noch ohne eine Immuntherapie auf Reisen geht und dabei Allergiesymptome möglichst vermeiden
will, sollte einen Blick auf die europäische Belastungslandkarte werfen. Anhand der durchschnittlich gemessenen
Pollenkonzentrationen sind hier bis Juli die unterschiedlichen Belastungen für ganz Europa übersichtlich
aufgezeichnet. Kostenlos erhältlich bei der IGAV – Interessensgemeinschaft Allergenvermeidung.
|