Linz (jku) - Rektor Meinhard Lukas ist mit einem ambitionierten Programm angetreten. Wichtige Ziele sind bereits
erreicht. Große Vorhaben müssen aber noch angegangen werden. Dafür braucht es ein starkes Commitment
der Universitätsangehörigen. Lukas stellt sich daher mit seinen Vorhaben einer Abstimmung im Senat. Er
führt damit eine Richtungsentscheidung für die JKU herbei.
Die JKU hat bereits 2002 als strategisches Ziel formuliert, sich mittelfristig zu einer europäischen Spitzenuniversität
zu entwickeln. Dieses Ziel wollte man schon damals durch Exzellenz in Lehre und Forschung erreichen. Seither sind
die Anforderungen an Universitäten stetig gestiegen. Der Wettbewerb zwischen den Universitäten ist härter
geworden, während die Budgets stagnieren. Erfolgreich ist nur, wer mit den vorhandenen Ressourcen höchste
Wirkungsgrade erzielt. Forschen in der Gruppe, möglichst interdisziplinär, ist neben einer Bündelung
von Forschungsinfrastruktur das Gebot der Stunde. Eine Universität muss sich zu ihren Wurzeln und ihrer Forschungskultur
bekennen, zugleich aber ständig weiterentwickeln. Vor diesen Herausforderungen steht auch die Johannes Kepler
Universität Linz. Will sie sich dem in ihrer Strategie beschworenen Ziel deutlich annähern, braucht es
mutige Reformschritte.
Wichtige Ziele aus dem Arbeitsprogramm des Rektorats sind bereits erreicht: Die JKU hat die Leistungsvereinbarung
2016-18 mit dem Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (bmwfw) erfolgreich abgeschlossen.
Dadurch konnte das Linz Institute of Technology (LIT) aus der Taufe gehoben und die Qualitätsoffensive Lehre
gestartet werden. Auch die PädagogInnenbildung Neu ist nach intensiven Verhandlungen auf Schiene gebracht.
Die neu gegründete Medizinische Fakultät gibt bereits kräftige Lebenszeichen von sich. Die Weiterentwicklung
des JKU-Campus zum Lebensraum für Studierende und Uniangehörige hat mit dem JKU TeichWerk ein starkes
Symbol erhalten. Die JKU präsentiert sich jetzt auch in einem kraftvollen Corporate Design. Universitätsintern
sind Entscheidungen transparenter geworden. Die Kommunikation ist vor allem durch die Konferenz der FachbereichssprecherInnen
intensiviert worden.
So erfreulich diese Zwischenbilanz ist, so notwendig sind weitere große Reformschritte: Der Entwicklungsplan
(künftige Ausrichtung der Lehrstühle) muss grundlegend überarbeitet werden. Es braucht wirkungsvolle
Zielvereinbarungen zwischen dem Rektorat und den Instituten. Die Studienpläne müssen sich wieder auf
das Wesentliche konzentrieren. Vielschichtig gewachsene Angebote im Distance Learning müssen auf einen Nenner
gebracht werden. Vor allem sind aber auch die Lehr- und Forschungsstrukturen nach dem Vorbild des LIT weiterzuentwickeln.
Die JKU Business School und die School auf Education sind hier die nächsten großen Projekte. Neue Konzepte
braucht es auch bei der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Der Uni-Campus muss ein lebendiger Ort
sein und mit all seinen Angeboten wie ein Magnet die besten Köpfe nach Linz ziehen. Auch in der Verwaltung
muss die JKU durchgängig zu einer modernen Organisation entwickelt werden.
Will die JKU mit diesen Vorhaben erfolgreich sein, braucht es die breite Unterstützung durch die Angehörigen
der Universität. Eine solche Unterstützung ist nicht selbstverständlich. Jede Veränderung bedeutet,
gewohnte Pfade zu verlassen. Werden Ressourcen künftig nach Leistungsparametern vergeben, kann das Folgen
für die Ausstattung einzelner Lehrstühle haben. Neue Strukturen können Kompetenzen verändern.
Ein hoher Qualitätsanspruch mag als unangemessen empfunden werden. Die geplanten Vorhaben stoßen daher
auch auf Widerstand.
"Wir stehen vor einer Richtungsentscheidung. Große Reformvorhaben können nur gemeinsam mit den
Uniangehörigen umgesetzt werden. Das ist ihre Universität. Ich stelle mich daher mit meinen Vorhaben
einer geheimen Abstimmung im Senat. Ziel ist ein klarer Handlungsauftrag. Andernfalls stelle ich selbstverständlich
meine Funktion zur Verfügung", erklärt Lukas.
Bereits letzte Woche hat Lukas die Universitätsgremien von diesem Schritt informiert. Die Abstimmung soll
in einer Sondersitzung des Senats noch in der ersten Julihälfte dieses Jahres erfolgen.
"Bei einer erfolgreichen Abstimmung im Senat ist die Neubesetzung des Personalressorts eine erste richtungsweisende
Aufgabe. Hier muss die Rektoratsstruktur adaptiert werden. Es hat sich gezeigt, dass die Führung des Personalressorts
an der JKU die volle Arbeitskraft der Ressortinhaberin braucht. Es gilt, eine ExpertInnenorganisation mit 2.700
MitarbeiterInnen und einem Personalbudget von etwa 90 Mio. Euro zu gestalten und zu steuern", so Lukas.
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