LR Wiesflecker und LR Bernhard präsentierten Tätigkeitsbericht und Rechnungsabschluss
2015
Bregenz (vlk) - Der Vorarlberger Sozialfonds ist eine wichtige Drehscheibe zwischen Leistungsanbietern und
-trägern und jenen Menschen, die Hilfe brauchen. Rund 350 Leistungspakete, von Schwangerschafts- und Säuglingsdiensten
bis zur Altenbetreuung, werden über den Sozialfonds verwaltet. Der Tätigkeitsbericht 2015 belegt erneut
die hohe Effektivität dieses Instrumentes, so Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker und Gesundheitslandesrat
Christian Bernhard bei der Präsentation im Landhaus am 20.06.
In Summe erbringen in Vorarlberg mehr als 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt oder indirekt Dienstleistungen
für Menschen mit Hilfebedarf, die aus Mitteln des Sozialfonds (mit-)finanziert werden. Im Jahr 2015 betrugen
die Gesamtausgaben aus dem Vorarlberger Sozialfonds 315,7 Millionen Euro. Dem stehen Einnahmen in den unterschiedlichen
Leistungsbereichen von rund 74,6 Millionen Euro gegenüber. Das ergibt einen Finanzierungsbedarf von 241,1
Millionen Euro, der zu 60 Prozent vom Land (144,6 Millionen Euro) und zu 40 Prozent von den Gemeinden (96,4 Millionen
Euro) gedeckt wird. Damit wurde der veranschlagte Finanzierungsbedarf um 9,1 Millionen Euro überschritten,
für Landesrätin Wiesflecker "mit Blick auf die großen Herausforderungen im letzten Jahr ein
sehr gutes Ergebnis".
Besorgt zeigte sich Wiesflecker um das Zustandekommen einer bundesweiten Bedarfsorientierten Mindestsicherung.
Hier gelte es weiter konstruktive Verhandlungen zu führen, vor allem bedürfe es aber einer Einigung innerhalb
des Bundes. Im Pflegebereich unterstrich die Landesrätin einmal mehr die drei wesentlichen Prinzipien "so
viel wie möglich ambuland, so viel wie nötig stationär", "Orientierung am sozialen Nahraum"
und "Regelbetrieb vor Spezialangebot". In der Kinder- und Jugendhilfe sieht sie die größten
Herausforderungen in der fachlichen Weiterentwicklung des Betreuungsangebotes für unbegleitete minderjährige
Flüchtlinge.
Landesrat Bernhard hob als besondere Stärke des Vorarlberger Sozialfonds die Anpassungsfähigkeit und
Flexibilität dieses Instruments hervor. In seine Zuständigkeit fällt etwa die Integrationshilfe,
die nach Bernhards Ansicht eher "Inklusionshilfe" heißen müsste. Im Mittelpunkt steht dabei
die Teilhabe von Menschen mit Behinderung in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Ziel ist daher die
konsequente Entwicklung und Umsetzung eines Landesaktionsplanes in Richtung einer "Inklusiven Region Vorarlberg",
so Bernhard. Als Schwerpunkte im Bereich Psychiatrie und Sucht nannte er die Erhöhung der Stundenkontingente
für Psychotherapie, die verstärkten Anstrengungen in der Suizidprävention und das gut ausgebaute
Vorarlberger Behandlungsangebot für Suchtkrankheiten.
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