Solide Aktienumsätze: Durchschnittlicher Monatsumsatz auf Vorjahresniveau – Aktienumsatz
im Juni 2016 um 8,5 % höher als im Juni 2015
Wien (wiener börse) - Das erste Halbjahr 2016 an der Wiener Börse verlief abwechslungsreich. Nach
Umsatzzuwächsen in den ersten drei Monaten des Jahres kam es im April und Mai zu Rückgängen. Die
Wiener Börse konnte sich europäischen Trends dabei nicht entziehen. Schon im Juni knüpften die Aktienumsätze
mit EUR 5,94 Mrd. an die Umsatzaktivität im 1. Quartal 2016 an. Die Entwicklung des österreichischen
Leitindex ATX verlief im ersten Halbjahr mit einem Minus von 12,56 % (-10,71 % inkl. Dividenden) im Gleichklang
mit anderen westeuropäischen Leitindizes (DAX: -9,89 %, Eurostoxx -12,33 %). Das BREXIT-Votum führte
gegen Ende des zweiten Quartals zu höherer Volatilität und erwartet hohem Transaktionsaufkommen an der
Wiener Börse.
Spitzen-Transaktionszahlen in der Systemlandschaft der Wiener Börse
Im ersten Halbjahr 2016 verarbeitete das XETRA® Handelssystem der Wiener Börse im Tagesdurchschnitt 2,7
Mio. Transaktionen (1. HJ 2015: 2,21 Mio.). Am 24. Juni 2016 standen die Handels- und Informationssysteme der Wiener
Börse durch das BREXIT-Votum wie erwartet unter hoher Transaktionslast, dabei wurde erstmals seit 2011 die
Schwelle von 4 Mio. eingehenden Transaktionen übertroffen. Als IT-Service-Provider verarbeitet die Wiener
Börse zudem auch die Preisdaten von 12 Börsen aus der Region auf ihrem Marktdatenfeed. Im ersten Halbjahr
2016 wurden dort täglich über 9,5 Mio. Transaktionen verteilt, am 24. Juni sogar ein Spitzenwert von
knapp 18 Mio. Updates. Ende Juni ging auch die neue Website der Wiener Börse online. Das „Responsive Design“
macht die Inhalte für mobile Endgeräte in vollem Umfang verfügbar.
Ludwig Nießen, als Vorstand der Wiener Börse für den technischen und operativen Betrieb verantwortlich,
zeigt sich mit der Performance der Systemlandschaft zufrieden: „Die Wiener Börse verfügt über 25
Jahre Erfahrung mit modernster Handelsinfrastruktur. Wir kennen die Bedürfnisse unserer heimischen und internationalen
Handelsteilnehmer und Informationsanbieter. Gerade Spitzenzeiten, wie der Tag nach dem BREXIT-Votum, zeigen, dass
wir unsere Hausaufgaben gemacht haben. Das Handelssystem und unsere nachgelagerten Informationssysteme sind für
hohe Transaktionslast bestens gerüstet.“
Bodenbildung bei der Liquidität
Im ersten Halbjahr 2016 setzte die Wiener Börse mit Aktien insgesamt EUR 29,17 Mrd. um. Das entspricht
einem leichten Rückgang von 4,7 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Jan-Jun 2015: EUR 30,60 Mrd.). Der durchschnittliche
Monatsumsatz liegt mit EUR 4,86 Mrd. derzeit etwa im Vorjahresdurchschnitt (EUR 4,87 Mrd.). Umsatzrückgänge
im Aktienhandel sind aktuell ein europäisches Phänomen. Die Umsätze im Aktienhandel sind an der
Börse London um 11,7 %, an der Deutschen Börse um 12,4 % und an der Warschauer Börse um 22,1 % zurückgegangen
(Jänner-Mai 2016 vs. 2015).
Performance-Überblick
Mit einem Kursanstieg von 19,34 % seit Jahresanfang ist Lenzing AG der größte Kursgewinner im ATX, gefolgt
von Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG mit 7,80 % und Verbund AG mit einem Zugewinn von 7,17 %. Im prime
market belegen STRABAG SE (+ 14,95 %) und Flughafen AG (+ 11,21 %) unter den Nicht-ATX-Mitgliedern die Stockerlplätze.
Die Marktkapitalisierung heimischer an der Wiener Börse notierten Unternehmen liegt per 30. Juni 2016 in Summe
bei EUR 78,28 Mrd.
Im Verlauf des ersten Halbjahres ist der österreichische Leitindex ATX um -12,56 % (-10,71 % inkl. Dividenden)
gefallen und hält per 30. Juni 2016 bei 2.095,96 Punkten. Seinen Jahreshöchststand erreichte der ATX
zu Jahresbeginn am 5. Jänner 2016 bei 2.362,73 Punkten. War ein fallender Ölpreis davor noch ein Argument
für steigende Kurse, so hat sich dieser Effekt in den ersten Wochen 2016 umgekehrt. Der fallende Ölpreis
führte europaweit zu einer Verunsicherung, welcher sich auch die Wiener Börse nicht entziehen konnte.
Der Jahrestiefstand des ATX lag am 11. Februar 2016 bei 1.957,05 Punkten. Durch das Steigen des Ölpreises
Ende Februar und die weitere Lockerung der Geldpolitik der EZB konnte der österreichische Leitindex daraufhin
an Performance aufholen, bis das BREXIT-Votum Ende Juni erneute Kursrückgänge brachte.
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