Berlin/Wien (epdö) -- Mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die
Republik Österreich wurde der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus
Schneider, am 30.06. in der österreichischen Botschaft in Berlin ausgezeichnet. Die Auszeichnung, die der
österreichische Botschafter Nikolaus Marschik überreichte, stehe auch für die europäische Dimension
von Schneiders Wirken, sagte der Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche in Österreich, Michael Bünker,
in seiner Laudatio für den Geehrten. Anwesend waren bei der Feier in der Botschaft auch mehrere Vertreter
der christlichen Kirchen und der Religionsgemeinschaften.
"Es ist ein erstaunliches Zeichen der Republik Österreich für die Würdigung des guten Zusammenwirkens
von Evangelischen Kirchen. Dass die Republik Österreich diese enge Verbindung der Kirchen durch die Ehrung
deiner Person würdigt und dir damit attestiert, dass du dir so auch Verdienste um die Republik erworben hast,
möchte ich auch als Zeichen dafür deuten, welche Bedeutung dem Wirken der Kirchen für das Gemeinwesen
insgesamt auch durch die Politik zugeschrieben wird", erklärte Bünker, der auch Generalsekretär
der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) ist.
In der Laudatio lobte Bischof Bünker die Beziehungen zwischen der EKD und den Evangelischen Kirchen in Österreich.
Die Beziehung sei keineswegs asymmetrisch, wie man vielleicht aufgrund der Zahlenverhältnisse annehmen könnte.
"Viele Pfarrer und Pfarrerinnen arbeiten in Österreich, weil sie da erfahren können, wie eine Kirche
in der Diaspora ihren Auftrag wahrzunehmen versucht", erläuterte Bünker. Er erinnerte daran, dass
immer wieder auch Delegationen deutscher Kirchenleitungen nach Wien kämen, um die Atmosphäre der Stadt
zu genießen und die Brückenfunktion wahrzunehmen, die Wien und damit auch die Evangelischen Kirchen
in Österreich in den gesamten Donauraum hinein hätten.
"Dein Interesse für die Stadt, für Österreich und für unsere Kirche ist getragen von freundschaftlichem
Wohlwollen und tiefer Verbundenheit", betonte Bünker. Und verbindet seine Laudatio mit einer Einladung
an das Ehepaar Schneider: "Es freut mich, dich und deine Frau Anne heute schon sehr herzlich einzuladen, wieder
nach Wien zu kommen. Der Anlass ist der Ball in der Hofburg, mit dem wir am 10. Februar das Jahr 2017 unter dem
Motto ,Die Reformation tanzt' eröffnen werden. Das ist dann auch die richtige Gelegenheit, das Ehrenzeichen
zu tragen und recht zur Geltung kommen zu lassen."
Nikolaus Schneider war ab 9. November 2010 Ratsvorsitzender der EKD und damit höchster Repräsentant der
Evangelischen Kirche in Deutschland. Am 10. November 2014 trat er wegen einer Krebserkrankung seiner Ehefrau von
seiner Funktion zurück und schied auch aus dem Rat aus. Schneider war außerdem von 2003 bis 2013 Präses
der Evangelischen Kirche im Rheinland.
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