Wien (leopoldmuseum) - Noch bis einschließlich Montag 4. Juli 2016 ist die Schau über Wilhelm Lehmbruck,
den bedeutendsten expressionistischen Bildhauer, im Leopold Museum zu sehen. Mit rund 50 Skulpturen und zirka 90
Gemälden, Zeichnungen und Radierungen ist die Ausstellung die erste umfassende Lehmbruck-Retrospektive in
Österreich. Weit mehr als 90.000 Besucher_innen haben die Lehmbruck-Schau bereits besucht.
Hans-Peter Wipplinger, museologischer Direktor des Leopold Museum:
„In eindrucksvollen Werkgruppen, die alle zentralen Exponate Wilhelm Lehmbrucks, wie etwa die „Kniende“ (1911),
den „Emporsteigenden Jüngling“ (1913/14), die „Große Sinnende“ (1913), den „Gestürzten“ (1915)
oder den „Kopf eines Denkers" (1918) beinhalten, wird die Genese seines Oeuvres eindrucksvoll nachvollziehbar
gemacht.“ Der Direktor des Leopold Museum richtet mit den beiden gemeinsam eröffneten Ausstellungen „Wilhelm
Lehmbruck. Retrospektive“ und „Berlinde De Bruyckere. Suture“ (bis 5. September) den Fokus bewusst auf zwei herausragende
Positionen der Skulptur des 20. und 21. Jahrhundert.
Lehmbrucks Schaffen werden Werke seiner Weggefährten und Zeitgenossen wie Auguste Rodin, Aristide Maillol,
Alexander Archipenko, Constantin Brâncu?i, Amedeo Modigliani oder Egon Schiele gegenübergestellt. Darüber
hinaus sind Arbeiten des bedeutenden Aktionskünstlers und Bildhauers Joseph Beuys — selbst ein großer
Lehmbruck-Bewunder und Wilhelm Lehmbruck-Preisträger — sowie zwei der eindrücklichen Wachsskulpturen
Berlinde De Bruyckeres zu sehen, welche eine behutsame Verbindung zur Berlinde De Bruyckere-Ausstellung darstellen.
Die Möglichkeit mit Lehmbruck einen der innovativsten und visionärsten Künstler des 20. Jahrhunderts
neu zu entdecken und mit Berlinde De Bruyckere einer der international bekanntesten Bildhauerinnen der Gegenwart
zu begegnen, wurde von den Ausstellungsbesucher_innen und Medien gleichermaßen begeistert aufgenommen: Die
Kommentare in den Medien reichen von „Furioser Auftakt“ oder „Verstörungspotential“ bis hin zu „Fulminanter
Einstand“ und „Gekonnte Schau“.
Die starke innerliche Beseeltheit von Lehmbrucks Skulpturen ist künstlerischer Spiegel der Gefühle eines
ebenso außergewöhnlichen wie sensiblen und verletzlichen Künstlers. Die Humanität und Tiefe
im Schaffen von Wilhelm Lehmbruck, so etwa im „Gestürzten“, dem vielleicht beeindruckendsten Antikriegsmahnmal,
zeigt ein Oeuvre, das sich auch aus gegenwärtiger Perspektive durch größte Relevanz und — gerade
angesichts der aktuellen weltpolitischen Ereignisse — ungebrochener Aktualität auszeichnet.
Die Wilhelm Lehmbruck-Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Lehmbruck Museum, Duisburg, das zahlreiche wichtige
Leihgaben zur Verfügung gestellt hat. Auch die Familie Lehmbruck und andere private Leihgeber_innen haben
die Ausstellung mit Leihgaben unterstützt, ohne die diese erfolgreiche und umfassendste je in Österreich
gezeigte Lehmbruck-Ausstellung nicht möglich gewesen wäre.
Wilhelm Lehmbruck. Retrospektive
bis Mo, 4. Juli 2016, täglich 10-18 Uhr
Öffentliche Überblicksführung zur Ausstellung am So, 3. Juli 2016, 15 Uhr
Berlinde De Bruyckere. Suture
bis Mo 5. September 2016, täglich 10-18 Uhr.
Di, 1. September geschlossen
Kurator_innenführung mit Stephanie Damianitsch zur Ausstellung am Do, 14. Juli 2016 und Do, 11. August 2016,
18 Uhr
Dialogführung. Berlinde De Bruyckere und Kuratorin Stephanie Damianitsch am Sa, 23. Juli 2016, 15 Uhr
Performance Romeu Runa "Sibylle"
Ein Konzept in Zusammenarbeit mit Berlinde De Bruyckere.
Eine Kooperation mit dem ImPulsTanz Festival.
Sa, 23. Juli 2016, 16.30 Uhr
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