Linz (lk) - Äußerst erfolgreich verlief die vierte bundesweite Ausschreibung des COMET-Förderprogramms
„K1-Zentren“ für das Forschungsland Oberösterreich. Für ganz Österreich hat die österreichische
Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) sieben Projekte bewilligt, Oberösterreich ist an drei maßgeblich
beteiligt. Mit dem Projekt Pro2Future konnte für den Bereich der Produktionsforschung sogar ein Kompetenzzentrum
nach Oberösterreich geholt werden. „Das ist ein großer Wurf und Innovationsschub für das Forschungsland
Oberösterreich. Aber auch ein Beweis, was möglich ist, wenn Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam
an einem Strang ziehen. Ich gratuliere allen Beteiligen aus Wissenschaft und Wirtschaft“, betont LH-Stv. Mag. Thomas
Stelzer und dankt der oberösterreichischen Forschungsleitgesellschaft „Upper Austrian Research“ für die
professionelle Projektbegleitung.
Drei Projekte mit oberösterreichischen Stärkefeldern: Produktions-, Lebensmittel- und Kunststoffforschung!
Neben Pro2Future ist Oberösterreich zudem an zwei weiteren Einreichungen maßgeblich beteiligt: bei der
Verlängerung des K1-Zentrums für Kunststoffforschung „Polymer Competence Center Leoben“ (PCCL), sowie
dem Neuantrag für ein K1-Zentrum im Bereich der Lebensmittelforschung „Austrian Competence Center for Feed
& Food Quality, Safety und Innovation“ (FFOQSI).
COMET-Programme: Langfristige Forschungskooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft!
Mit dem COMET-Programm sollen langfristige Forschungskooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft auf höchstem
Niveau gestärkt werden. Im Rahmen des Kompetenzzentren-Programms COMET finanzieren Bund, Bundesländer
und die beteiligten Unternehmen diese sogenannten K1-Zentren. K1-Zentren werden für eine Laufzeit von acht
Jahren genehmigt. Die Gesamtförderung für ein K1-Zentrum beträgt jährlich rund fünf Millionen
Euro, das Land OÖ steuert in den nächsten vier Jahren in Summe rund vier Millionen Euro bei.
Pro²Future: Forschung für intelligente und denkende Produkte in OÖ
Pro²Future ist eine Initiative der bedeutendsten Industrieunternehmen Österreichs, in Kooperation mit
den wichtigsten technischen Forschungseinrichtungen in Oberösterreich (Johannes Kepler Universität Linz)
bzw. der Steiermark (Technische Universität Graz) und dem oberösterreichischen Unternehmen für industrielle
Innovation, Profactor. Die JKU Linz steht mit Dekan Univ.-Prof. Dr Alois Ferscha an der Spitze dieses Konsortiums.
Ziel der Forschungsarbeit von Pro²Future ist es, eine nächste Generation von industriellen Informations-
und Kommunikationstechnologien (IKT), kognitiven Produkten und Industriesystemen – Stichwort Industrie 4.0 - zu
schaffen. Produkte und Produktionssysteme sollen mit menschenähnlichen, kognitiven Fähigkeiten wie Wahrnehmen,
Verstehen, Interpretieren, Lernen, Schlussfolgern und dementsprechendem Handeln ausgestattet werden.
„Die Forschungen im Rahmen von Pro²Future sind ganz entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit des
Wirtschaftsstandortes Oberösterreich. Denn die Themenbereiche intelligente Produktion und intelligente Produkte
sind essentiell, wenn es um die Zukunft unseres Wirtschaftsstandortes geht. Nur wenn es Oberösterreich gelingt,
bei diesen Entwicklungen ganz vorne dabei zu sein, werden wir als Standort auch künftig wettbewerbsfähig
bleiben“, zeigt sich auch Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl erfreut über diesen Erfolg Oberösterreichs
bei der Ausschreibung des COMET-Förderprogramme „K1-Zentren“ durch den Bund.
FFOQSI: Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit im Lebensmittelbereich!
Das „Competence Center for Feed and Food Quality, Safety and Innovation (FFOQSI)“ ist das erste K1-Kompetenzzentrum
für die Bereiche Lebensmittel, Futtermittel und landwirtschaftliche Primärproduktion. Die Forschungsarbeit
konzentriert sich auf die für Österreich wichtigen tierischen und pflanzlichen Lebens- & Futtermittel
entlang der gesamten Wertschöpfungskette – vom Anbau, über die Verarbeitung bis hin zur Verpackung. Besonderes
Augenmerk wird auf die Themen Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit gelegt.
FFOQSI ist eine Initiative von 29 namhaften Unternehmen und sechs wissenschaftlichen Partnern. Neben der Veterinärmedizinischen
Universität Wien, der Universität für Bodenkultur, dem Austrian Institute of Technology, der Österreichische
Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH sind aus Oberösterreich die FH OÖ mit
dem Forschungsteam von Prof. (FH) Dr. Otmar Höglinger und Recendt (Research Center for Non Destructive Testing)
maßgeblich beteiligt. 41 % der beteiligten Unternehmen kommen aus Oberösterreich.
PCCL: Erfolgskurs im Bereich der Kunststoffforschung beibehalten
Das K1-Zentrum PCCL (Polymer Competence Center Leoben GmbH) kann die eindrucksvolle Entwicklung der vergangenen
Jahre mit der Förderverlängerung für das bestehende K1-Zentrum fortsetzen. Mit rund 45 Unternehmenspartnern
(zB FACC, Engel Austria, Lenzing etc.) und 100 Mitarbeiter/innen hat sich das PCCL in den letzten Jahren zu einem
international anerkannten Kunststoff-Forschungszentrum entwickelt.
Gemeinsam mit Universitäten und unter Beteiligung von renommierten Unternehmen der Kunststoffindustrie werden
F&E-Projekte für innovative Kunststofflösungen bearbeitet. Mit dem genehmigten Antrag setzt das PCCL
auf bestehenden Kompetenzen und wird neue Projekte initiieren, die sich mit der globalen Herausforderung des Recyclings
von Kunststoffen und dem Einsatz von Kunststoffrecyclaten für anspruchsvolle Rohrleitungssysteme in Zusammenarbeit
mit der europäischen Kunststoffindustrie beschäftigen. Zudem hebt das PCCL die Forschungsaktivitäten
auf die internationale Ebene an und baut den Anteil internationaler Partner auf über ein Drittel aus. Die
Innovationsfähigkeit der beteiligten Industriepartner wird auch in visionären Themenfeldern wie dem Einsatz
von Kunststoffen mit selbstheilenden Eigenschaften (bspw. im Bereich der Elektronik) oder der Nutzbarmachung modernster
Simulationsmethoden gestärkt.
|