Fast jeder zweite Österreicher (genau 47%) hat Konsumschulden – was nicht wirklich zum
persönlichen Wohlbefinden beiträgt.
Wien (ing-diba) - Ob Privatkredit, Kontoüberziehung oder Kreditkartenschulden – 47% der Österreicher
nutzen die Möglichkeiten von „jetzt konsumieren, später bezahlen“ und leben damit zum Teil deutlich über
ihren ganz persönlichen Finanzverhältnissen. Mit diesen Ergebnissen liegen wir sogar noch etwas unter
dem Europadurchschnitt mit 50% – so die Online-Umfrage der ING-DiBa, die im Rahmen der ING International Survey
in 13 Ländern Europas durchgeführt wurde. Gefragt wurde nach Konsum- bzw. Privatschulden, Hypothekarkredite
waren davon definitiv ausgenommen.
Und so verteilen sich die individuellen Konsum- bzw. Privatschulden:
- 19% gaben an, einen Konsumkredit aufgenommen zu haben.
- 17% überziehen regelmäßig ihr Girokonto. Hierbei liegen die Österreicher
über dem europaweiten Durchschnitt mit 13%.
- 7% haben Schulden bei Familie oder Freunden.
- 5% haben Kreditkartenschulden. Damit liegen wir stark unter dem Europadurchschnitt
mit 17%.
- 3% haben
einen Händlerkredit.
Österreicher unmäßig?
Was die Höhe der individuellen Schulden anbelangt, liegen die Österreicher zum Teil deutlich über
dem Durchschnitt. In kaum einem anderen befragten Land ist der Anteil der Privatschuldner mit Schulden über
20.000 Euro so hoch wie bei uns. So gaben 12% an, dass die Höhe ihrer Konsum- bzw. Privatschulden 20.000 bis
50.000 Euro betrage (Europadurchschnitt: 6%). 8% haben Konsumschulden über 50.000 Euro (Europadurchschnitt:
3%).
Sparpotenziale bei Kreditkosten liegen brach
Fragt man Herrn oder Frau Österreicher nach den Kosten für ihren Konsumkredit oder die Zinsen für
ihre Kontoüberziehung, so startet zumeist ein Ratespiel. Nur 39% wissen genau, was die Bank dafür berechnet,
41% können nur raten und 20% geben zu, gar keine Ahnung zu haben.
„Das Ergebnis ist ein starkes Indiz, dass viele Schuldner über mögliche Einsparungen bei Kredit oder
Kontoüberziehung nicht Bescheid wissen. Dabei sollte man in der anhaltenden Niedrigzinsphase günstige
Angebote und Umschuldungsmöglichkeiten nutzen, denn unter dem Strich kann das Einsparungspotenzial enorm sein“,
rät Luc Truyens, CEO der ING-DiBa Direktbank Austria.
Auch rät Truyens, alle Möglichkeiten, die eigene Finanzsituation im Griff zu behalten auszunutzen. „Banken
stellen heute intelligente Tools zur Verfügung, ob online oder als App, mit denen man jederzeit einen aktuellen
Überblick hat und das Ausgabeverhalten leichter kontrollieren und steuern kann. Es lohnt sich wirklich, davon
Gebrauch zu machen.“
Schlecht fürs Wohlbefinden
Ein Aspekt, der ebenfalls im Rahmen der Umfrage betrachtet wurde: Nur 19% der Privatschuldner können mit ihrer
belasteten Finanzsituation gut umgehen. 51% gaben an, sich mit den Schulden unwohl zu fühlen – davon 43% Männer
und 60% Frauen.
Über die Umfrage
Die Umfrage der ING-DiBa Direktbank Austria ist Teil der ING International Survey - einer Studienserie, die
im Auftrag der ING Group regelmäßig verschiedene Aspekte rund um die Themen „Umgang mit und Wissen über
Geld“ beleuchtet. Für die aktuelle Umfrage wurden vom Institut Ipsos online in 13 Ländern Europas (Belgien,
Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien,
Spanien, Türkei, Tschechien) knapp 13.000 Personen ab 18 Jahren befragt. In Österreich wurden 1.000 Personen
befragt.
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