LR Schwarz: Curriculum als praxisorientierter Leitfaden in Sachen Gender
erstellt
Brüssel/St. Pölten (nlk) - Am 27. und 28.06. tagten Expertinnen und Experten aus Island, Kroatien,
Litauen und Niederösterreich gemeinsam mit 100 interessierten Gästen im Landhaus zur Konferenz „GenderStrat4Equality
– Train-the-gendertrainer“. Dies ist der Abschluss eines zweijährigen EU-Projektes, das mit Mitteln der Europäischen
Union im Rahmen einer „Strategischen Partnerschaft“ im Förderprogramm „ERASMUS+“ gefördert wurde.
„Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist horizontales Prinzip in der neuen EU- Programmplanungsperiode
2014 - 2020. Begleitausschüsse, Steuerungsgremien, Förderstellen und Projektträger sind gefordert,
die Einbindung dieses Prinzips in ihrer Tätigkeit nachzuweisen“, erklärt Frauen-Landesrätin Mag.
Barbara Schwarz bei ihrer Eröffnungsrede.
Unter der Leitung des Landes Niederösterreich wurde das Thema in den vergangenen beiden Jahren mithilfe von
Einrichtungen aus europäischen Ländern intensiv bearbeitet. Im Vordergrund stand die Entwicklung von
Qualitätskriterien für die Weiterbildung von Trainerinnen und Trainern aus dem Gleichstellungsbereich,
die in ganz Europa als Standards gelten sollen. Berücksichtigt wurden die unterschiedlichen Zielgruppen, deren
zeitliche Verfügbarkeit, die regionale oder kommunale Ebene genauso wie die bereits vorhandenen guten Beispiele,
die Gleichstellung in der Praxis greifbar machen. Das dazu entwickelte Curriculum Portfolio GenderStrat soll Bildungseinrichtungen
unterstützen und gleichzeitig Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger auf regionaler und
kommunaler Ebene bei der Auswahl geeigneter Trainerinnen und Trainer dienlich sein.
Das Curriculum wird auf regionaler Ebene, aber besonders auch für Gemeinden als Leitfaden praktische Hilfestellung
leisten, um bei Schulungen Begriffe wie Gender oder Gender Equality verständlicher zu machen. „Anschauliche
Beispiele aus Europa ermöglichen interessante Einblicke und helfen, jenes Wissen zu vermitteln, das in Zukunft
über den Zuschlag von Fördermitteln mitentscheidend sein wird“, ist die Landesrätin überzeugt.
„Durch den modularen Aufbau der Lehrmaterialien können Einrichtungen der Erwachsenenbildung, freie Trainerinnen
und Trainer und öffentliche Einrichtungen und Gemeinden das Curriculum gleichermaßen für die Aus-
und Weiterbildung nutzen“, erklärt Maria Rigler, Koordinatorin des europäischen Projekts.
Das Endprodukt umfasst den Lehrplan selbst, eine Sammlung erfolgreicher Beispiele aus Europa, eine Checkliste zur
Auswahl geeigneter Gender-Trainerinnen und -trainer und ein Dokument, das die Zusammenarbeit zwischen öffentlicher
Verwaltung und zivilgesellschaftlichen Organisationen zum Thema macht.
Schwarz zeigt sich mit dem Ergebnis der europäischen Partnerschaft zufrieden: „Wir haben die Partnerschaft
mit anderen Ländern sehr strategisch ausgerichtet. Sie bezieht Kroatien als jüngstes EU-Mitgliedsland
ebenso mit ein wie Island als möglichen zukünftigen EU-Mitgliedstaat und anerkanntes Vorbild an Gleichstellungswissen.
Abgestimmt wurde weiters mit Einrichtungen aus Litauen, wo sich der Sitz des Europäischen Instituts für
Gleichstellungsfragen befindet.“
|